Dieses bedrückende Gefühl von Schmerz, Dunkelheit und Leere umgeben zu sein, die mit jeder Sekunde näher und näher an einen heranrückten und den Körper mit samt des Verstandes zu zerquetschen drohten, überkam mich immer mehr. Es war schon zu spüren gewesen, als ich in das Auto gestiegen war und sich das Böse neben mir befand, doch es wurde immer schlimmer, je mehr wir uns dem Hale-Anwesen näherten. Mit jedem weiteren Meter pochte mein Herz schneller, die Luft blieb mir aus, das Zittern wurde stärker und ich begann zu schwitzen, da meine Körpertemperatur wahrscheinlich schon jegliche Rekorde gebrochen hatte und trotzdem noch konstant am ansteigen war.
Meine Anspannung und Nervosität war mit Sicherheit für jeden in meiner Umgebung erkennbar, denn ich bekam stechende Blicke von Roxy ab, als ich voller Unsicherheit mit meinen Fingernägeln über das Leder der Sitze zu kratzen begann und hektisch auf meiner Unterlippe herum biss, bis sie schließlich leicht zu bluten anfing. Ich schaute in Gedanken verloren und müde in die helle aufgehende Sonne, die hinter ein paar Häusern aufblitze, während ich mir wünschte, genau so sorglos und frei wie sie sein zu können. Ich hatte die ganze Nacht unter der Stadt verbracht, musste eine Menge an Schlaf nachholen, doch würde wahrscheinlich noch einen weiteren Tag durchhalten müssen, bis die Sache mit Peter beendet war, bei der ich hoffte vor Müdigkeit noch seriös genug wirken zu können und nicht plötzlich umzufallen.
Gleich nachdem Milo den Motor gestartet hatte und wir losgefahren waren, hatte ich Theo erzählt, dass sich Peter im Beacon Hills Forrest in seinem alten Familienhaus aufhielt und musste mir anschließend, die ersten paar Minuten, eine heftige Standpauke von ihm anhören. Er war alles andere als begeistert und war so gereizt, dass er die meiste Zeit über kein Wort von sich gab, weshalb ich immer weiter in meine Ängstlichkeits-Spirale rutschte, innerlich am sterben war, am liebsten auf der Stelle zu weinen begonnen hätte und in einen emotionalen Zusammenbruch verfallen wäre, in dem ich unkontrolliert geschrien und alles kurz und klein geschlagen hätte.
Ich glaubte jedoch, nicht die einzige gewesen zu sein, die sich große Vorwürfe machte und zu sehr an der Vergangen und an den Fehlern festhielt, denn Theo wirkte so, als wäre er auf sich selbst wütend, weil er nicht schlau genug war, um zu erkennen, wie offensichtlich es doch eigentlich war, dass Peter nicht in der Stadt herumirrte, sondern er sich in seiner gewohnten Umgebung niedergelassen hatte.
Wir stoppten an einer eher wenig befahrenen Straße neben einem unbekannteren und abgelegenen Waldstück und versteckten das Auto unauffällig hinter ein paar Büschen. Falls wir direkt in das Gehölz, den erdigen Schotterweg entlang, bis zum Haus gefahren wären, hätten wir genauso gut eine Begrüßung mit offenen Armen entgegen nehmen können, denn niemand sollte uns schon aus der Ferne bemerken, sonst wären alle Pläne für nichts gewesen und der Stress sowie der Druck würden um einiges mehr steigen.
Ich wurde von der völlig emotionslosen und veränderten Roxy aus dem Wagen gezwängt, schaffte es nicht mein Gleichgewicht zu halten und wäre wahrscheinlich in den Matsch gefallen, hätte Theo mich nicht aufgefangen.
"Woah, immer schön langsam Liebes.", lachte er auf und stellte mich wieder gerade auf die Beine.
Diese eine unwichtige Geste hatte meine verschlossenen Gefühle für ihn wieder ans Licht geholt, verlegen blickte ich in seine Augen und bemerkte, wie mein Gesicht sich errötete. Ich versuchte so zu tun, als wären mir seine Berührungen egal und als würde er keinerlei Emotionen in mir auslösen, doch eigentlich war es gelogen, wollte es mir nicht eingestehen und blieb schweigsam, bevor man mein Durcheinander mitbekommen würde. Aber dieses Lächeln, dieses unfassbar charmante und schneeweiße Lächeln, zog meine Aufmerksamkeit auf sich, sodass ich darin gefangen war und zu starren anfing.
Wieso musste ich nur immer noch so für ihn empfinden? Er war keine gute Person und das musste unbedingt fest in meinen Kopf, denn er scherte sich eh kein Stück um mich. Auch wenn er nicht für das Leid vieler Menschen verantwortlich gewesen wäre, wäre eine Beziehung zwischen uns beiden zum Scheitern verurteilt gewesen und vielleicht war genau das der Grund, weshalb ich an ihm festhielt, denn jeder wollte doch das, was er eben nicht haben konnte.
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A Bitter Sweet Life || Teen Wolf Fanfiction
Lupi mannariTandy ist siebzehn Jahre alt und führt ein sehr eingeengtes und einsames Leben. Bis sie eines Tages auf Peter trifft und ihr Alltag von langweilig auf gefährlich und atemberaubend kippt. Viele Geheimnisse werden aufgedeckt und sie muss schwierige E...