23. Die elementare Macht (Teil 2)

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Fast wie in Trance torkelte ich mit schweren Füßen durch den Sand, tausende Gedanken schossen durch meinen Kopf und ich konnte meinen Fokus erst verlagern als ich neben den Jungs zum stehen kam, das goldene massive Tor betrachtete und aus dem Staunen nicht mehr heraus kam. Es musste an die fünf Meter hoch sein und mindestens halb so breit. Doch das war nicht das Erstaunlichste daran. Das doppeltürartige Gebilde war mit unzähligen Symbolen graviert, die sich wie Hieroglyphen von einer auf die andere Seite hangelten. Viele waren mir bereits bekannt, wie beispielsweise die Triskele oder die vier Elemente, Wasser, Feuer, Erde und Luft. Andere sahen wie Warnungen aus, nicht sehr einladend und gefährlich, was mir ziemlich Sorge bereitete. Ein weiterer Abschnitt schien eine Art Geschichte zu erzählen. Einige Bilder konnte ich als einen Ring, höchstwahrscheinlich als den Ring, entziffern. In Leserichtung folgten zwei Figuren, eine davon war im Ketten gelegt, während die andere die Ketten fest in den Händen hielt. Es wirkte so, als wäre sie von einem Schein umgeben. Daneben knieten mehrere Personen auf dem Boden und verbeugten sich vor der scheinenden Figur. Es dauerte nicht lange bis ich begriff, dass ich das Männchen in Ketten darstellen sollte, was unter anderem auch der kleine Anhänger am Hals bewies und mich kurzerhand erschaudern ließ. Wer mich auch immer unter Kontrolle bringen konnte, würde zu Großem fähig sein, zu Bösem. Das übernatürliche Leben war nun mal nicht immer süß und atemberaubend. Es hatte eben auch eine andere Seite mit einem echt fiesen bitterem Nachgeschmack. Und den hatte ich bisher mehr gespürt als alles andere.

Obwohl ich wusste, was auf mich zukommen würde, wenn Theo den Ring an sich reißen konnte, war meine Angst um einiges gewachsen. Allein nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was dann alles auf mich zukommen würde, verdrehte mir den Magen und katapultierte seinen Inhalt meine Speiseröhre hinauf. Nur schwer schaffte ich es alles wieder runter zu würgen und auch endgültig da unten zu lassen.

Wie ich an Theo's und Milo's Ausdruck erkennen konnte, waren sie eher weniger damit beschäftigt die Zeichen zu verstehen. Die beiden hatten genug damit zu tun herauszufinden, wie wir ins Innere des Tempels gelangen konnten.

"Aha!", rief Milo da auch schon laut aus, wurde jedoch direkt von Theo beiseite gestoßen, damit er sich selbst davon überzeugen konnte, ob es tatsächlich der Eingang war, den er entdeckt hatte.

"Das ist es.", stellte er daraufhin fest, lächelte gerissen zu mir hinüber und zog mich grob zu sich.

"Kein Grund gleich so ruppig zu sein.", beschwerte ich mich, verstummte aber sofort, als ich erblickte, was die beiden gefunden hatten. Auf unserer Höhe, nicht weit vom senkrechten Türspalt entfernt, befanden sich jeweils auf einer Hälfte der zwei Tore eine Einkerbung in Form einer Hand. Eine Linke auf der linken Seite und eine Rechte auf der Rechten. Direkt darunter waren zwei kleine Symbole eingeritzt. Unter der Linken stand eine sehr eckig und kantige Triskele, die wohl für den Alpha stehen musste. Theo hatte mir eines Nachts man von einem Alpha-Rudel erzählt, das dieses Zeichen als Erkennungsmerkmal genutzt hatten. Nun schien es jedoch als allgemein zu zählen. Unter der Anderen waren die Zeichen der vier Elemente, also war sie ganz klar für mich bestimmt. Ich spürte bereits die auffordenen Blicke auf meinem Körper, doch würde sicher nicht dieser Bitte entgegenkommen.

"Oh nein! Du denkst doch wohl nicht im Ernst, dass ich meine Hand in dieses Loch da stecke? Wer weiß, was da drin ist.", weigerte ich mich deshalb und begann hektisch den Kopf zu schütteln.

"Wenn du es nicht von alłeine tust, werde ich dir eben dabei helfen. Mein Plan scheitert jetzt nicht an deiner ängstlich sturen Paranoia."

"Nein! War..."

Ohne richtig etwas erwidern zu können, sah ich geschockt auf meine Hand, die innerhalb weniger Sekunden von Theo brutal in die Einkerbung gedrängt worden war. Auch er legte seine auf der anderen Seite hinein. Ich war drauf und dran mich vor Wut auf ihn zu stürzen, als zwei Wiederharken meine Hand packten und sie im Inneren gefangen hielt. Egal wie sehr auch zog und zerrte, sie hing fest und ein Blick zur Seite zeigte mir, dass auch Theo feststeckte. Panik machte sich in mir breit, weil ich nicht wusste, was nun geschehen würde. Eigentlich war ich jemand, der in solchen Situationen die Ruhe zu bewahren versuchte, da Zwang und Druck nichts bewirkte, aber das war anders. Obwohl ich nie unter irgendwelchen Phobien gelitten hatte, spürte ich eine Art Platzangst in mir, die mir den Atem raubte. Einzig und allein meine Hand war gefangen und doch fühlte ich mich eingeengt, als würden unsichtbare Wände auf mich zukommen, die drohten mich zu zerquetschen.

A Bitter Sweet Life || Teen Wolf FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt