Caden

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»I never want to stop making memories with you«

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Nachdem ich Jamie vier Tage lang nicht gesehen hatte, spürte ich deutlich, wie sehr mir seine Nähe fehlte. Ich vermisste es, wie er mich ansah und mein Herz dabei schneller schlagen ließ.

Glücklicherweise hatten wir uns heute verabredet und ich wartete bereits seit 5 Minuten in dem Café darauf, ihn wiederzusehen.
Für mich hatte es sich wie eine quälende Ewigkeit angefühlt und zum ersten Mal war ich tatsächlich froh gewesen, durch eine Vorlesung abgelenkt zu werden.
Während ich ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch trommelte und verträumt aus dem Fenster blickte, hörte ich Jamies Stimme. Für einige Sekunden glaubte ich, sie mir bloß einzubilden, da ich ohnehin oft von ihm fantasierte, weshalb ich weiterhin das alte Steinhaus dem Café gegenüber fixierte.

Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, indem Jamie mir verspielt durchs Haar wuschelte. Erschrocken wandte ich mich ihm zu und befürchtete, mein Herz würde einen Schlag aussetzen, als ich direkt in seine blauen Augen blickte. Kopfschüttelnd bedachte er mich mit einem Grinsen und ließ sich mir gegenüber auf dem Stuhl nieder.
“Du hast wohl schon vergessen, dass ich komme”, meinte Jamie frech und betrachtete mich genauestens, wobei ihm auffallen musste, wie glücklich mich sein Anblick machte.
“Wie könnte ich das vergessen? Ich war nur in meinen Gedanken versunken”, erklärte ich und bemerkte, dass er auf unerklärliche Weise müde wirkte.

“Ist alles okay bei dir?”, hakte ich nach, bevor er zu Wort kommen konnte. Jamie schien nicht auf diese Frage vorbereitet gewesen zu sein, weshalb er zögerlich nach den richtigen Worten suchte. Allein seine nervöse Reaktion war ein klares Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmte.
“Mir geht's gut”, meinte er dann abwehrend, doch ich konnte es aus Sorge unmöglich darauf beruhen lassen.
“Du musst deine Gefühle nicht vor mir unterdrücken… Ist etwas passiert?”, fragte ich und lehnte mich vor, um die Antwort aus seinem Gesicht ablesen zu können.
Jamie schüttelte den Kopf und blickte verunsichert auf meine Hand hinab, die ich vor ihm auf den Tisch gelegt hatte. Er verstand sofort und ließ sich kein zweites Mal darum bitten, sie zu ergreifen.

“Es ist nur…”, begann er mit leiser Stimme, ohne in meine Augen zu schauen. Ich strich ihm mit meinen Fingern zärtlich über den Handrücken und vergaß dabei völlig, dass wir nicht alleine im Café waren. 
“Ich war in den letzten Tagen nur nicht sonderlich gut drauf, weil ich ständig an die Begegnung denken muss”, fuhr er fort und ich spürte, wie sich seine Hand bei den Worten ein wenig anspannte. “Mit meinen Eltern”, ergänzte er, als ich nicht direkt reagierte. 

Ich schwieg für kurze Zeit, da sich meine Gedanken im Versuch, eine passende und hilfreiche Antwort zu finden, überschlugen.
“Gibt es etwas, das ich für dich tun kann?”, fragte ich leise nach und drückte seine Hand behutsam, um zu verdeutlichen, dass ich für ihn da war.

Jamie atmete tief aus und versuchte sich an einem Lächeln, als er wieder zu mir aufsah.
“Es reicht schon, dass du bei mir bist... Danke”, antwortete er und schien daraufhin einen Weg zu suchen, um das Thema zu wechseln. “Es kommt mir so lange vor, seit wir das letzte Mal an diesem Tisch saßen.” Ich nickte und erinnerte mich an unser damaliges Treffen.
“Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ja noch keine Ahnung”, meinte ich und seufzte, wobei ich sein Lächeln erwiderte.
“Auf was du dich da einlässt?”, fragte er und teilte mir mit seinem Blick mit, woran er dabei dachte.
“Genau. Ich konnte noch nicht ahnen, dass du mich auf der Hochzeit meines Vaters küssen würdest.”

Jamie musterte mich mit einem geheimnisvollen Lächeln, da wir tatsächlich nie über diesen Augenblick gesprochen hatten.
“Ich hätte es nicht getan, wenn mein Herz mir nicht gesagt hätte, dass du es auch willst”, entgegnete er, woraufhin ich amüsiert kicherte. Für einige Sekunden blickte ich ihn bloß wortlos an und bereitete meine Worte vor, die ich ihm insgeheim seit Langem mitteilen wollte.
“Weißt du eigentlich... dass dieser Moment schöner als alles war, was ich je zuvor erlebt habe?”

Unexpected Love (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt