Unexpected Love (boyxboy)

Caden

»Love is the flower you’ve got to let grow«

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Das grelle Sonnenlicht fiel durch das große Fenster auf mein Gesicht, woraufhin ich gezwungenermaßen die Augen öffnete. Bevor ich einen klaren Gedanken fassen konnte, streckte ich meine Arme aus und kuschelte mich wieder in die gemütlichen Kissen. 
Allmählich begann ich zu realisieren, dass Jamie nicht neben mir lag, fühlte mich augenblicklich einsam und fragte mich, wie lange er schon gegangen sein mochte. Um meine Frage zu beantworten warf ich einen Blick auf die Uhr. 
Es waren bereits 8:15 Uhr. 
Nachdenklich setzte ich mich im Bett auf und fragte mich, weshalb er mich nicht aufgeweckt hatte. 
Jamie hatte ein so großes Vertrauen zu mir, dass er mich alleine in seinem Apartment bleiben ließ? Als ich mir dessen bewusst wurde, spürte ich, wie mir warm ums Herz wurde.

Ich erhob mich von seinem Bett und richtete die Decke wieder her. Meine Gedanken schweiften zum gestrigen Abend und das Gefühl kehrte zurück, welches ich beim Einschlafen empfunden hatte.
Es gab kein Wort, das ausreichen würde, um zu beschreiben, wie es sich angefühlt hatte, auf Jamies Körper einzuschlafen. Ich erinnerte mich an das sanfte Geräusch seines Herzschlages und an seinen angenehmen Duft, welchen ich deutlich wahrnehmen konnte. 
All diese Momente und Gefühle hatte ich mir bewusst eingeprägt, um sie niemals zu vergessen. 
Ich fragte mich, ob Jamie wusste, was für einen großen Einfluss er auf mich hatte. 
War ihm klar, wie oft ich an ihn, seine Worte und seinen Körper dachte? Welche Gefühle er tief in mir erweckte und wie sehr ich mich danach sehnte, jeden Tag an seiner Seite zu verbringen?
Nach dem gestrigen Abend musste ich dringend mit ihm über all das sprechen. Er sollte wissen, wie ich für ihn empfand. 
Die Zweifel plagten mich jedoch noch immer und sie würden mit Sicherheit nicht verschwinden, bis ich ein Gespräch mit Jamie führen konnte.
Doch dann kam mir erneut in den Sinn, dass wir beide Jungs waren. Wieso fühlte sich dann alles mit ihm so richtig an? So richtig und echt, wie es niemals mit einem Mädchen sein könnte? 
Konnte ich die Tatsache nicht einfach akzeptieren, dass ich in ihm mehr als nur einen Freund sah? Weshalb fiel es mir in manchen Momenten so leicht, diesen Fakt auszublenden, und in anderen so schwer? 
Eine Zeit lang gelang es mir, mich meinen Gefühlen vollkommen hinzugeben und meine Verwirrung über all das beiseite zu schieben. Doch dann, wenn ich wieder alleine war und Zeit zum Nachdenken hatte, konnte ich sie nicht ignorieren. 
Ich nahm mein Handy hervor und sah, dass Jamie mir eine Nachricht geschrieben hatte. Mein Herz begann unmittelbar, nachdem ich das erstes Wort las, schneller zu schlagen. 

“Tut mir leid, dass ich dich nicht aufgeweckt habe, aber du warst so feste am Schlafen. Wenn du willst, kannst du dir etwas zu Essen machen. Aber sobald du gehst, wärst du bestimmt so freundlich, die Tür mit dem Schlüssel abzuschließen, der auf dem Tisch liegt. Wir sehen uns bestimmt bald wieder und danke nochmals für das Essen.
P.S.: Du bist süß, wenn du schläfst”

Ich las seine Nachricht unzählige Male hintereinander, aus Angst, irgendetwas übersehen zu haben, und hatte Probleme damit, meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Wenn ich seine Tür abschließen sollte, bedeutete dies, dass ich seinen Schlüssel vorerst behalten durfte. Die Erkenntnis darüber, wie sehr Jamie mir vertraute, ließ meine Knie weich werden. 

Ich wandte mich von dem Bett ab und ging in seine Küche, bloß um nachzusehen, was sich in seinem Kühlschrank befand. 
Zwei volle Milchbehälter waren an der Seite gelagert, eine Eierschachtel befand sich auf der Ablage und neben ihr lagen drei grüne Äpfel. 
Skeptisch betrachtete ich seinen spärlichen Kühlschrankinhalt und fragte mich, ob ich jemals einer Person begegnet war, die ihre Äpfel tatsächlich dort lagerte. 
Nach kurzem Überlegen beschloss ich, einen der Äpfel zu essen. Es sollte keinen zu großen Verlust für ihn darstellen, da sich in seinem Schrank unter anderem unzählige Nudelpackungen befanden. 
Als ich in den sauren Apfel biss, musste ich mir jedoch eingestehen, dass er um einiges frischer schmeckte, als meine Äpfel, die ich bloß in einem Korb aufbewahrte.
Ich wollte diese Gelegenheit keinesfalls schamlos ausnutzen, um sein Apartment zu erkunden, doch wenn ich mich nur ein wenig umsah, würde es Jamie bestimmt nicht stören.