Zögern...

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Sie waren schon so lange befreundet, Rezo konnte Toni meist lesen wie ein offenes Buch.

„Bro, kannst du mal bitte aufhören mich so analytisch anzustarren?", gab Toni nervös von sich. „Sag mir lieber was du gerne essen möchtest."

Kurz besprachen sie ihre Wünsche und Toni wählte die Servicenummer auf seinem Handy. Gleichzeitig rückte Rezo wieder ein Stück näher an ihn heran, sodass er hinter Toni saß, seine Beine ausgestreckt von der Couch ruhend, damit Toni dazwischen sitzen konnte. Sanft legte er seine Arme um Tonis Taille und legte sein Kinn auf dessen Schulter.

Besagter Italiener spannte sich augenblicklich an, der Griff um sein Handy wurde fester. Rezo machte es ihm grad nicht leichter seine mühsam errichtete mentale Mauer aufrecht zu erhalten.

„Hallo? Hallo? Wer ist da?", sprach eine ausländisch klingende Stimme aus dem Handy. Erschrocken antwortete Toni schnell.

„Ja hallo, Pirosa mein Name. Ich würde gerne etwas bestellen.", gab er gekonnt von sich.

Der Mitarbeiter in der Leitung bat ihn um einen Moment Geduld. Da Rezo recht nah an ihm saß, konnte er natürlich hören, wie die Bestellung voran ging. Seine Skepsis von eben schob er erstmal in den Hintergrund, Toni würde ihm schon sagen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Stattdessen machte er sich gerade daran seine Hände wieder auf Wanderschaft unter Tonis Hoodie zu schicken.

„Rezo.", zischte er mahnend. An der Tonlage erkannte Rezo jedoch, dass er es nur bedingt ernst meinte.

„Ähm, ja. Ich hätte gerne die 62 A und ...", als Toni die Bestellung aufgab wanderte eine von Rezos Händen hinauf zu Tonis Brust. Gekonnt umspielten seine Finger einen der gefundenen Nippel und zwickten kurz hinein.

„und NOCH die 22 o-ohne Aubergine.", Toni quietschte in das Handy als er das Zwicken spürte. Zufrieden schlich sich ein breites Grinsen in Rezos Gesicht. Toni versuchte aufzustehen und der Situation zu entfliehen, doch Rezo war schneller und umschloss seine Beine von hinten mit den Eigenen, sodass er nicht aufstehen konnte. Wieder schaute ihn Toni frustriert an und versuchte mit seiner freien Hand Rezos Hände von seinem Körper zu vertreiben.

„Nein, die Straße heißt ...", Toni versuchte, dem aus einem anderen Land stammenden Mitarbeiter, seine Adresse zu erklären, doch dieser verstand ihn immerzu falsch. Für Rezo umso besser, da er ihn noch ein wenig länger ärgern konnte. Er zog seine Hände zurück, packte Tonis freie Hand, drehte sie und somit seinen Arm so, dass er sie nun hinter seinem Rücken fixieren konnte.

Toni war gerade ziemlich hilflos. Mit seinen Beinen und seinem linken Arm in Rezos Gewalt, konnte er nicht mehr tun, als sein Handy zu halten und zu beten, dass der Mitarbeiter endlich mal etwas verstand, er auflegen und sich dann befreien konnte. Er war immer wieder erstaunt, welche Kraft doch in Rezos Körper steckte.

Der Blauhaarige hielt Tonis linkes Handgelenk mit seiner Linken fest und ließ seine rechte Hand wieder wandern. Diesmal jedoch nicht nach oben, sondern nach unten, an Tonis rechter Seite entlang, die Leiste herab und zur Innenseite seines Oberschenkels. Dort strich er immer wieder vor und zurück und kam Tonis Schritt gefährlich nahe.

„Genau, alles klar, dann bis dann.", beendete Toni nun das Gespräch. Augenblicklich versuchte er sich erneut zu befreien, was nur bedingt klappte, da Rezo darauf vorbereitet war. Das Handy fiel auf den weichen Teppich, den Nia für den Bereich vor der Couch ausgesucht hatte.

„Digger...", gab Toni angestrengt, aber auch leicht belustigt von sich. Schnell schnappte Rezo auch die andere Hand und tat es Tonis linken Hand gleich. Beide atmeten schwer und Toni brauchte erstmal eine kurze Pause.

„Gibst du auf?", fragte Rezo neckisch, wissend, dass er die Oberhand hatte.

„Niemals.", konterte Toni atemlos, bewegte sich jedoch kein Stück. Er schloss kurz die Augen.

„Wann und wie fange ich verdammt nochmal an?!", fragte er sich selber. Im selben Moment spürte er zarte Bisse an seiner Halsbeuge. Sein Herzschlag beschleunigte sich noch mehr, als er es eh schon tat. Ihm wurde heiß.

„Fuck, Rezo, mach es mir doch nicht so schwer."

Ungewiss über die Gedanken des Anderen grinste Rezo dreckig, als er merkte, wie Toni zu zappeln begann.

„Fickst du mich denn demnächst auch mal?", äffte er seinen Kumpel nach. Schlagartig öffnete Toni seine Augen. Rezo benutzte seine eigenen Worte gegen ihn.

„Vielleicht ja schon sehr bald.", raunte er Toni verführerisch ins Ohr. Dieser seufzte frustriert.

Einerseits, weil er es einfach nicht schaffte seinen eigentlichen Plan durchzusetzen und andererseits, weil er Rezo sooo gern nachgeben würde.

„Lässt du mich jetzt mal bitte wieder los?" fragte er ruhig.

„Klar.", sagte Rezo und ließ ihn sofort frei. Doch wieder stutzte er, als er Toni ansah. Normalerweise flirtete er gern zurück oder ließ irgendwelche Sprüche von sich, doch er sah gerade eher so aus, als hätte er gehört, dass seine Oma im Sterben liegt. Seine ganze Körperhaltung sowie seine Mimik sprachen Bände.

„Ich geh mal kurz wohin.", entschuldigte er sich und ging zur Toilette.

Also wenn er mir nicht gleich sagt, was mit ihm los ist, dann mach ich das. Noch offensichtlicher geht es nicht.", grübelte Rezo wieder.


RezoniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt