Rezo legte die Finger seiner freien Hand unter Tonis Kinn, zog sein Gesicht näher an sich heran und legte seine Lippen auf die von Toni. Es war wie damals, als sie sich zum ersten Mal geküsst haben. Toni lief es eiskalt den Rücken runter, gleichzeitig wurde ihm aber auch heiß und gefühlte eintausend imaginäre Raketen explodierten um sie herum. Tonis Hand, welche die ganze Zeit auf Rezos Oberkörper ruhte, krallte sich in dessen Hoodie um irgendwie diese ganzen Empfindungen zu kompensieren. Auch Rezo fühlte, wie sich beide nach diesem Moment gesehnt haben. Auch ihm flatterte sein Herz.
Tonis Lippen waren weich. Sein Bart kratzte Rezo ein wenig, doch das hatte ihn schon damals nicht gestört. Beim Küssen merkte man eindeutig, dass Toni Italiener war. Er küsste mit einer Leidenschaft und Feuer, gleichzeitig jedoch zärtlich und spielerisch erkundend.
Rezo strich sanft mit seiner Zunge über Tonis Lippen. Dieser öffnete sie bereitwillig und beide umspielten einander ausgiebig. Er legte seine Hand nun auf Tonis Schulter und strich seinen Oberarm entlang. Auch Tonis Hand entspannte sich, strich weiter über Rezos Brust, hinauf zu seinem Hals, bis seine Hand an Rezos Kiefer ruhte.
Ihre Lippen bewegten sich im Einklang. Genüsslich stöhnte Toni leise in den Kuss hinein und strich mit seinem Daumen leicht über Rezos Wange. Wenn er nicht bereits liegen würde, wären Toni sicherlich irgendwann die Beine eingeknickt so schlaff wie er sich in Rezos Armen fühlte.
Langsam lösten sie sich wieder voneinander, vergrößerten jedoch nicht die Distanz zueinander. Ihre Augen öffneten sich fast synchron. Beide konnten den sanften Atem des jeweils anderen auf den Lippen spüren. Braun traf Blau.
Dieser Kuss war anders gewesen als all die anderen, die an jenem Morgen vor einiger Zeit getauscht wurden. Er fühlte sich inniger an, leidenschaftlicher. Einige Sekunden vergingen bevor einer der beiden eine Regung zeigte. Der erste war Rezo. Ein leichtes Lächeln begann sich auf seinen Lippen zu formen. Toni erwiderte es nur einen Bruchteil einer Sekunde später.
„Dinge passieren, hm?", fragte Toni leise, mit dem Daumen noch immer Rezos Wange streichelnd. Rezos Lächeln ging jetzt mehr in ein Grinsen über.
„Dinge passieren.", bestätigte er nochmal.
„Einige Dinge die passiert sind, würde ich gerne nochmal ansprechen.", sagte Toni.
Rezo seufzte. Zu schön war der Moment gerade.
„Dann lass uns aber mal wieder hinsetzen, mein Arm, auf dem du liegst, wird langsam taub.", scherzte er.
Quälend langsam richteten sie sich auf, die Befürchtung im Hinterkopf, dass dieses Gespräch möglicherweise unangenehm werden könnte. Rezo lehnte sich gegen sein Sofa, während Toni im Schneidersitz schräg vor ihm saß.
„Toni, ich wollte ehrlich gesagt auch nochmal mit dir reden, bezüglich unsers damaligen gemeinsamen Morgens."
„Ok, darum geht es mir auch.", warf Toni ein.
„Bitte lass mich zuerst reden, ja?.", bat Rezo. Toni nickte ihm zustimmend zu.
„Gleich vorab, ich fand unsere Zweisamkeit in diesem Moment damals sehr schön. Das waren ganz neue Erfahrungen für mich und ich bin froh, dass du es warst mit dem ich sie teilen durfte, ich fühle mich wirklich sehr wohl in deiner Nähe. Ich hatte ehrlich gesagt aber auch etwas Angst, dass wir damit zu weit gegangen sind und es komisch zwischen uns werden würde. Du bist mir verdammt wichtig, ich will dich echt nicht verlieren. Ich weis nicht wie du das gehandhabt hast, aber ich habe versucht mir erstmal darüber klar zu werden, was da jetzt genau zwischen uns ist. Ich meine, ich war eigentlich immer absolut überzeugt, dass ich nichts für Männer übrig habe, aber anscheinend hast du mich geknackt.", lachte Rezo leicht.
„Na jedenfalls bin ich zu dem Entschluss gekommen, es erstmal entspannt anzugehen und zu schauen was so passiert. Um es aber weiter zu dramatisieren, ich denke nicht, dass ich dauerhaft etwas mit einem Mann eingehen könnte, aber ich möchte das auf jeden Fall mit dir klären.", beendete Rezo seinen Monolog, vorerst.
Nun war Toni dran mit sprechen.
„Gut, also.... Auch bei mir vorweg, ich fand den damaligen Morgen auch sehr schön und ich hätte nicht gedacht, dass du es genauso gesehen hast. Ich meine, klar, nach so einer Situation ist man eh erstmal happy, aber mir war nicht bewusst, ob zwischen uns noch alles cool ist. Ich hatte auch irgendwie Bedenken, dass es komisch werden würde, aber du hast so gewirkt, als wäre alles gut. Daher hab' ich das mal so hingenommen. Ich stimme dir zu bei deiner Einstellung. Ich wäre definitiv nicht abgeneigt zu schauen, ob und was noch so passieren könnte.", nun war auch Toni fertig.
„Ok, dann, ähm, wäre es glaube ich gut, wenn wir mal genau definieren, was alles ok wäre zwischen uns und was Nogo's sind.", meinte Rezo bedacht.
„Ich kann es dir ehrlich gesagt nicht genau sagen. Ich meine, wir haben ja nun schon gegenseitig unsere Schwänze massiert.", sagte Toni sarkastisch.
Jetzt wurde Rezo leicht rot.
„Wollen wir es nicht einfach so machen, dass wir einfach nach Bauchgefühl entscheiden ob und was passiert?", fragte Toni. Rezo nickte.
„Können wir so machen.", stimmte er zu.
„Ok, dann zieh dich mal aus und koch mir was.", bestimmte Toni neckend.
Und schon war die Stimmung wieder gekippt. Rezo grinste breit.
„Hättest du wohl gerne, aber ich kann nicht kochen. Ausziehen könnte ich mich für dich, nur die Frage ist, was würdest du dann machen?"
Rezo forderte ihn heraus. Doch Toni wollte nicht weiter gehen. Auch wenn sie jetzt mehr oder weniger alles geklärt haben und einfach weiter machen wie bisher, hat sich in Tonis Augen doch etwas zum Komischen verändert. Angesichts der Tatsache, dass er eh schon mit Rezo im Bett war, sieht Toni ihn jedoch nicht mehr nur als Freund mit dem man zweideutige Witze machen konnte. Toni sah ihn als eine Eroberung. Es reichte ihm noch nicht Rezo nur für einen kurzen Morgen gehört zu haben.
Er wollte alles.....und das machte ihm ein wenig Angst.
Die Freundschaft zu Rezo hat sich komplett gedreht und Toni wollte lieber auf der, mehr oder weniger, normalen Ebene bleiben. Er wusste aber auch, dass es schwer werden würde sobald sie auf irgendeine Art und Weise flirteten oder körperliche Nähe zuließen.
„Tja dann bist du halt nur noch für's putzen gut.", scherzte er stattdessen.
„Alter, Diggi, du bist sowas von Klischees behaftet.", das Wort Klishee betonte er, in Rezo-Manier etwas länger und gestikulierte wild. „Aber jetzt wo du es sagst, Essen wäre schon echt gut. Wie lange hast du eigentlich vorgehabt zu bleiben?".
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Rezoni
Fiksi PenggemarWas geschah nach einem "Wahrheit oder Trinken" mit Rezo und Toni?