Nicht dein ernst?!

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Wieder verging eine gewisse Zeit, in der sie sich eigentlich nur hielten. Toni beruhigte sich langsam wieder, klammerte sich dennoch weiterhin an Rezo fest. Vor seinem inneren Auge sah er ihn bereits verschwinden. Dieser Abend war ein Abschied für immer. Oder für einige Zeit, vielleicht ja auch nur so lange, bis Toni drüber hinweg ist und Rezo vielleicht noch was mit ihm zu tun haben will danach. Egal, wie es endete, es würde weh tun und das nicht zu kurz.

„Weist du, seit wir zusammen in deinem Bett miteinander diese Dinge angefangen haben, habe ich permanent überlegt, was das zwischen uns ist. Ich habe meine Sexualität mehrmals in Frage gestellt und überlegt, ob da mehr ist. Ich wollte aber auch keine voreiligen Schlüsse ziehen und etwas sagen, was vielleicht nicht stimmte.", sprach Rezo leise und strich weiterhin sanft über Tonis Rücken.

„Nach unserem Gespräch war ich erstmal beruhigt, dass es dir genauso ging. Als es dann hieß, dass wir weitergehen können, habe ich tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben gedacht, dass Männer eventuell in Betracht kämen. Vielleicht lag es auch einfach an dir und deiner reizvollen Art.", grinste Rezo. Das brachte auch Toni, der seinen Worten lauschte, leicht zum Lächeln.

„All die Dinge, die wir fortan gemacht haben und seien es nur flüchtige Umarmungen, Küsse oder weis der Kuckuck, waren für mich so selbstverständlich und vertraut, dass ich dich in der Zeit, in der wir uns nicht sahen, echt derbst vermisst habe. Besonders als du mich so lange hingehalten hast bis jetzt. Und ich muss zugeben, dass ich vielleicht ein kleeeiiines Bisschen eifersüchtig auf Unge war, als du ihn am Ende eures Videos fast geküsst hast.", sprach er weiter und zog Toni fester in seine Arme.

„Du hast es gesehen?", fragte Toni leicht überrascht und erwiderte die Umarmung mit der gleichen Intensität – wer weiß, wie lange er das noch machen konnte.

„Ich hatte Sehnsucht nach dir. Und wenn du keine Zeit für ein Treffen hattest, musste ich mich halt damit begnügen. ", sagte Rezo liebevoll sarkastisch.

„Du Süßi.", sprach Toni schwach aber sichtlich gerührt.

„Toni, was ich dir damit sagen will, ich empfinde ähnlich wie du. Ich sehe dich auch nicht mehr nur als EINEN Freund, du bist für mich viel mehr als das...", vorsichtig lehnte er sich ein Stück von Toni weg um ihn in die Augen sehen zu können. Dieser hatte mittlerweile leicht gerötete Augen und man konnte deutlich auf seinen Wangen sehen, dass er geweint hatte. Liebevoll legte er eine Hand an Tonis Wange und ließ seinen Daumen daran entlang streichen.

„und ich weiß, ich habe vor einer Weile etwas Anderes behauptet, aber wenn du das auch möchtest, dann würde ich dich gern zukünftig als MEINEN Freund bezeichnen."

Toni war gerade sprachlos. Sagte Rezo ihm gerade auf seine Weise, dass er auch für ihn Gefühle hatte? Aber, er hatte damit doch schon abgeschlossen, sich innerlich vorbereitet, dass dieser Fall nicht eintreffen würde. Er wusste gerade nicht, wie er reagieren sollte, sein Kopf schien das eben gesagte nicht verarbeiten zu können.

Ein Klingeln riss beide aus der Situation.

„Warte, ich geh mal. Ist bestimmt das Essen.", sagte Rezo schnell und rannte halb zur Tür.

„Er... liebt mich auch? Zumindest klang das so. Man fragt ja niemanden einfach so, ob derjenige sein fester Freund sein will.", drang es nun endlich langsam durch. Toni saß immernoch wie eine Statue da, als Rezo mit den Essenspackungen zurückkam. Er legte die Schachteln auf dem Tisch ab und setzte sich wieder zu Toni.

„Aber er hat doch gesagt, dass er sich langfristig nichts mit Männern vorstellen kann. Aber das hat er ja dann auch mit seinen Worten eben wiederlegt."

RezoniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt