Verwirrung

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Den Rest des Abends verbrachten die beiden redend und lachend in einer Sushi-Bar, bevor Rezo Toni zum Bahnhof fuhr. Sie standen ein wenig abseits, damit sie ein bisschen Privatsphäre hatten. Der Zug wartete bereits am Gleis, weswegen Toni sich beeilen musste. Beide umarmten sich nochmal zur Verabschiedung. Eigentlich wollte Toni gleich los, doch Rezo hielt ihn noch etwas länger fest.

„Hey du Kuschelmaus, ich muss jetzt los, sonst fährt der Zug ohne mich.", sprach Toni sanft.

„Mhm.", gab Rezo nur leise von sich. Langsam löste er sich und gab Toni noch einen leichten Kuss auf die Wange. Tonis Herz sprang im Dreieck. Wie süß war das denn bitte? Unweigerlich musste er breit lächeln. Das Schnauben des Zuges riss sie jedoch beide auseinander. Toni sprintete schnell zur Tür und winkte Rezo noch einmal zu bevor er einstieg.  Aus dem Augenwinkel sah er Rezo zurück winken.

Toni ließ sich auf einen freien Platz nieder und dachte an den Moment zurück. Als sie sich umarmten und Rezo ihn dann auf die Wange küsste, spürte er genau in diesem Moment den Drang ihn richtig zu küssen. Das ging natürlich nicht einfach so in der Öffentlichkeit, schließlich werden sie doch immer mal erkannt. Doch selbst wenn ihm das egal gewesen wäre, hätte er es wahrscheinlich trotz seines Wunsches nicht getan. Irgendwie war Toni seit ihrem Gespräch extrem zurückhaltend geworden was körperliche Nähe anging. Er konnte sich aber auch nicht erklären warum. Rezo und er geizten ja nun auch nicht mit Streicheleinheiten oder Umarmungen vor der Kamera.

Gedankenverloren schaute er die ganze Fahrt aus dem Fenster.

„Klingt als wärst du voll in ihn verschossen.", sprach Nia.

Toni hatte ihm alles detailliert erzählt als er Heim kam. Alles was vorgefallen ist, alles was er gefühlt hat und alles was Rezo gesagt und getan hat.

Seufzend vergrub Toni sein Gesicht in eines der Kissen ihres Sofas, auf dem beide gerade saßen.

„Das Problem ist aber, dass man Rezo diesbezüglich anscheinend gerade nicht wirklich einschätzen kann. Er ist ja immer so 'kuschelig' mit anderen.", fügte er noch hinzu.

„Nia, ich kann nicht verknallt sein. Das geht doch nicht gut.", gab Toni frustriert von sich. Nia beobachtete ihn genau.

„Zumindest erklärt das, warum du in letzter Zeit so emotional instabil bist. Mal bist du voll happy und mal liegst du, ähnlich wie jetzt, einfach rum und grübelst oder bist down. So häufig kommt das bei dir nun auch nicht vor.", analysierte sein Kumpel.

„Maaan, das klingt als wäre ich ne Frau während ihrer Tage.", scherzte Toni bitter.

Nia klopfte ihm, mitfühlend, nur sanft über die Schulter. Aus dem Augenwinkel sah Toni sein Handy aufleuchten. Ohne seine Wange vom Kissen zu heben griff er nach seinem Handy und schaute auf das Display. Rezo, natürlich genau passend, wenn man von ihm sprach.

„Hey süße Maus, gut angekommen?", schrieb Rezo.

Nia schaute ebenso neugierig auf Tonis Handy.

„Er macht's dir aber auch nicht einfach.", merkte Nia an.

„Mhhm.", und wieder landete Tonis Kopf Gesicht voran im Kissen. Sein Handy ließ er dabei aus der Hand fallen. Nia verfolgte das sich überschlagende Handy bis es auf dem Display liegen blieb und griff danach.

„Ja, hat alles geklappt. Wie geht's dir Bro?", schrieb Nia in Toni's Namen.

Toni bekam davon noch nichts mit. Erst beim nächsten Klingelton schaute Toni wieder auf.

Nia las unterdessen was Rezo geschrieben hat und grinste. Jetzt wurde Toni stutzig. Er befreite sein Handy aus Nia's Hand und las jetzt selbst.

„Es geht soweit. Ohne Scheiß, ich vermisse dich jetzt schon.", dahinter war ein trauriger Smiley und einer mit einem Kussmund.

RezoniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt