Kapitel 3 #Pizzatime

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"Was soll das denn? Verdammt, ich habe nichts bestellt.", schrie mein Vater durch das komplette Haus. Ich ging noch im Halbschlaf zu unserer Eingangstür um zu sehen, was diesen Radau in aller Herrgottsfrühe verursachte. Mein Vater stand im Flur und sah das Paket an, welches ich gestern erhalten hatte. Ups, das hatte ich ja total vergessen.
"Alles gut Paps. Das ist meins", antwortete ich somit auf die ganzen Fragezeichen in seinem Kopf.
Er sah mich mit einem Blick an, den selbst Philosophen nicht deuten könnten.

"Schatz, was soll das? Warum weiß ich nichts davon?", fragte Paps.
"Sorry, aber das ist geheim und geht dich nichts an, du musst wohl noch warten bis du es erfährst." Okay, ich denke, das war genug Provokation für heute, denn sein Gesicht färbte sich langsam von zartrosa zu feuerrot.
"Ich denke, da-", war das Letzte, was er noch von sich gab, bevor ich ihn mit einem: "Jaja, verstehe. Ich geh nach oben." unterbrach. Wie sehr Paps das hasste und wie sehr ich es wiederum liebte. Bevor er auch nur was dagegen einzuwenden hatte, verschwand ich mit einem Türenknallen in meinem Zimmer.

Ich versteckte das Paket unter meinem Bett, sodass mein Vater es nicht zu schnell finden würde. Ich weiß, dass in jedem Horrorfilm dort zuerst nachgeschaut wird, aber ich weiß auch das mein Vater nicht schnüffeln würde.

Heute ist, Gott sei dank, ein Feiertag, weshalb ich mal auf die Schule verzichten konnte, aber morgen geht es wieder los. Ab morgen wird alles wieder den Bach runtergehen. Zum Beispiel, indem ich mit meinem Essen in der Hand stolpern würde und dann eingesaut wäre, oder IHM das Essen überkippen würde. Dem Typen, in den ich reingelaufen bin. Ich kann aber auch nur Chaos anrichten.

Um mich zu beschäftigen, nahm ich mir mein Handy und schmiss mich auf mein Bett. Ich nahm mein Handy und scrollte durch Instagram. "6 neue Anfragen", sprach ich leise zu mir. Ich nahm sie alle an und ging danach noch ein bisschen auf die Profile meiner Freunde. Falls sie ein Foto gepostet hatten, wollte ich nicht diejenige sein, die davon nichts mitbekam. Aber wie schon erwartet, haben sie nichts Neues gepostet... Die Wahrscheinlichkeit, dass sie was hochladen liegt bei 1 zu 50, da sie pro Jahr nur ca. 3 Bilder posten. Ich bin eher eine von der Sorte, die jede zweite Woche Bilder uploadet.

Nachdem ich mit Instagram fertig geworden bin, setzte ich mich an meinen Schreibtisch und machte noch meine Hausaufgaben. Zu morgen habe ich Mathe und Englisch auf. Mathe ist eh ein scheiß Fach, weshalb ich eh nicht verstand was ich da aufschreibe und ausrechne. Und Englisch, naja, das ist halt so ein Fach bei mir, was ich nicht kann, aber trotzdem voll gut abschneide.

Als ich mit meinem Alltags Prozedere fertig geworden war, nahm ich mir vor, etwas zu Essen zu machen, da es mittlerweile schon halb zwölf war. Puhh, wie schnell die Zeit bei Schulaufgaben und Social Media vergeht.

Ich öffnete den Kühlschrank und warf einen Blick hinein, aber da war nichts Besonderes drin. Ich entschied mich etwas kaufen zu gehen, denn gleich um die Ecke ist "City Paris", das hatte ich gestern beim Laufen gesehen. "City Paris" war ein kleiner Laden, wo es alle möglichen Pizza und Pasta Sorten gab. Hungrig machte ich mich auf den Weg und als ich angekommen war, entschied ich mich für eine Pizza mit Salami und Pilzen. (Die Frau vor mir nahm Ananaspizza. Ugh, wie ekelhaft)

Als ich bezahlt hatte, ging ich aus dem Laden und wollte mich auf den Weg nach Hause machen, als ich von einer Truppe aufgehalten wurde. "Hallo Kleine, was machst du hier draußen so alleine?", sprach einer der drei Typen zu mir. Er war einer dieser Menschen, die schon von weitem schleimig und widerwärtig waren. "Ja, es ist sehr gefährlich so spät noch draußen herumzulaufen, vor allem so etwas Hübsches wie du.", kam aus einem anderen Mund. Häh? Es ist doch erst kurz nach zwölf? "Ich wollte eh grade gehen, also...", wollte ich mich aus der Situation herausreden, aber wurde unterbrochen. "Nanana, nicht so hastig, wir tun dir doch nichts." Das Komische ist, dass ich ihm das nicht glaubte. Sie trugen ausschließlich schwarz und hatten Kapuzen auf. Die Jungs kamen auch mit jedem Schritt, den ich von ihnen weg ging, wieder einen Schritt näher . Ich hatte das Gefühl in der Klemme zu stecken.

"Jungs, ganz ehrlich: ich muss jetzt wirklich los.", sagte ich nun etwas hektisch. "Wir können dich ja bis nach Hause begleiten, ich meine das wird bestimmt Spaß machen.", sagte er zu mir, was mich anekelte. Er legte seine Hand auf meinen Oberarm, was meinen Körper zum Zusammenzucken brachte. Ich verpasste ihm eine und seine Freunde lachten darüber. Der Typ wurde wütend und griff grober und fester nach mir. Er holte zum Schlag aus- ich schloss die Augen. Doch nichts geschah, bei einem klatschenden Geräusch öffnete ich die Augen. Mein Arm war frei. Isaac. Ich wich mehrere Schritte zurück bis ich an das schwarze Auto stieß. Isaac war der Letzte, den ich gerade sehen wollte, aber er hatte mich auch irgendwie gerettet. Bedrohlich hatte er sich vor den Typen aufgebaut und blickte auf sie hinab.

"Verpiss dich, die Kleine gehört uns.", giftete der Eine der drei Jungs Isaac an. Ich wusste, dass das nicht gut ausgehen würde. Zum einen für die Truppe und zum anderen für mich, denn ich stehe hier mit Kriminellen, zu geschockt, um zu gehen. Ich zitterte am ganzen Körper vor Aufregung. Was musste ich verfressenes, faules Ding auch eine Pizza kaufen? Für ein Brot hätte das im Kühlschrank noch locker gereicht, aber mein Verlangen nach Pizza war natürlich wieder mal stärker.

"Passt auf wie ihr mit mir redet, ich hoffe ihr wisst, zu was ich alles fähig bin.", schleuderte nun Isaac auf deren Aufforderung zurück. Ich wusste nicht, was ich zu wem sagen sollte, deshalb hielt ich es für angebracht einfach meinen Mund zu halten. "Geh in mein Auto! Ich regel das.", sagte er zu mir, als er seinen Kopf zu mir wendete. "Aber..." "Nichts aber! Geh! Sofort!", zischte er mir wütend zu. "Du siehst doch, dass sie nicht will. Sie will lieber mit uns gehen und Spa-...", wandte sich einer der Truppe in das Gespräch mit ein, woraufhin Isaac ihn unterbrach, indem er seine Faust in sein Gesicht donnerte. "GEH!", schrie er mir diesmal entgegen, woraufhin ich ohne Widerrede in sein Auto stieg. Angsterfüllt starrte ich aus dem getönten Fenster. Hoffentlich wird er sie nicht umbringen.
Ich meine er ist ein Mafiaboss, was erwarte ich da? Dass er deren Gesichter streichelt? Das Letzte, was ich mit ansehen konnte, bzw. wollte, war meine Pizza auf dem Boden neben einem der Typen. Den Rest wollte ich nicht mit ansehen, weshalb ich einfach meine Augen zusammenkniff und hoffte, das alles so schnell wie möglich vorbeiging. Dann drehte ich mich weg vom Fenster und spürte den Schmerz erst so richtig.
Auf meinem Arm entwickelte sich ein blau-roter Streifen an der Stelle, an der ich festgehalten wurde.
Erschöpfung machte sich in meinem Körper breit. Ich will einfach nur noch nach Hause!

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Was haltet ihr von offenen Enden?

Ich hasse sie und werde deshalb definitiv keins machen...

~I won't lose you~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt