Kapitel 10 #Aufheiterung

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Und nun stehe ich hier, im Wald mit Liam. Auf der Suche nach Isaac.
Wie ich mich dazu breitschlagen lassen habe doch mitzukommen, ich weiß es nicht. Ich hatte irgendwie Mitleid. Ich vertraue einfach mal auf das was Liam sagte. Wenn das eine Falle sein sollte bringe ich ihn eigenhändig um, sodass er nicht mehr unter den lebenden weilen kann.
Gesammte 30 min suchten wir ihn bis wir ihn letztendlich fanden.
,,Los Brooke tu etwas.", stupste mich Liam von der Seite an um mir zu symbolisieren zu ihm zu gehen. Kleine und Langsame Schritte machte ich auf ihn zu und mit jedem weiteren Schritt sah ich eine Leiche mehr. Erschrocken von dem was ich sah stoppte ich. Mein Verstand sagt geh, rennt solange du noch kannst, damit du nicht auch so endest. Doch mein Herz teilt mir mit ddort weiter zu machen wo ich aufhörte.
Meine Schritte setzte ich fort und hörte somit zum ersten Mal auf mein Herz, wenn es um Isaac geht.
,,Isaac...", kräzte ich seinen Namen aus meiner Kehle, da ich echt Angst habe. Wer hätte das denn nicht in dieser Situation?!
Sein Kopf schlug schlagartig zur Seite und er blickte mich an und das nicht gerade angenehm, nein, dieser Blick war kalt und herzlos, aber dennoch traurig. So als würde er Leiden, aber daran Spaß haben.
Er schaute mir kurz in die Augen und wandte dann seinen Blick wieder ab. Ich drehte mich um, um zu Liam zu schauen was er für eine Lösung hat, doch er war weg. Spurlos verschwunden. Also ehrlich wenn ich ihn wiedersehe ist er dran. Dafür krame ich sogar liebend gern meine Kreissäge aus dem Geräteschuppen. Wie kann eine Person mit Verstand mich in dieser Situation alleine lassen!? Liam ist fällig...
Doch nun setzte ich meine ganze Konzentration wieder auf Isaac. Er saß nach wie vor auf dem Stein und blickte in die Dunkelheit, die voller Leere ist.
,,Isaac...", versuchte ich erneut ihn anzusprechen, doch nun drehte er sich nicht mal mehr um. Nein, er schaute durchgehend in eine Richtung, als ob er etwas fokussieren würde. Als ob dort sein nächstes Opfer sein würde. Als ob das sein Ende wäre, sein Tiefpunkt.
Ich hockte mich nun vor ihm hin, sodass er gar nicht wegschauen kann. So sehr er es auch versuchte es brachte nichts, da ich ihn schon in eine Umarmung geschlossen hatte. Das Gefühl ihn zu umarmen brachte Wärme durch meinen Körper und ich merkte wie das Blut mir durch die Adern floss. Ich bekam sogar eine Gänsehaut, da die ausgehende Wärme, die Kälte der Luft überlappert. Ich fühlte mich geborgen, was sehr komisch war, da ich vor zwei Stunden noch anderer Meinung war. Doch diese Umarmung tat mir gut und ich hoffte ihm auch. Ich hatte das Gefühl, dass er dies brauchte und seine Reaktion bewies mir, das ich Recht hatte. Denn nach einer kurzen Zeit erwiderte er die Umarmung. Ich spürte die Trauer in ihm, so als ob er sich schuldig fühlte. Doch das glaube ich nicht. Erst darüber lachen wen umzubringen und dann Mitleid haben passt nicht ganz zusammen.
Nach einer gewissen Zeit ließen wir uns wieder los. Er hatte seinen Blick auf mich und ich meinen Blick auf ihn gerichtet.
,,Danke", hörte ich von ihm sagen. Woraufhin ich leicht schmunzeln musste. Er und bedanken ist mir neu. Aber anscheinend hat jeder Mensch auch eine andere Seite. Auf seine Antwort nickte ich noch bevor ich mich zu Wort meldete.
,,Isaac hör zu. Mir tut es leid, dass ich einfach weggerannt bin, aber ich wusste nicht wie ich daraufhin reagieren sollte. Du meintest, dass du nachschauen wirst was dort los ist, dabei rechnete ich aber nicht damit, dass du gleich jemanden umbringst. Ich bin immer noch der Meinung, dass deine Handlung falsch war, dennoch versuche ich gerade aus zu schauen."
,,Heißt das, du verzeihst mir?", unterbrach er mich beim Reden.
,,Ja ich verzeihe dir, aber wenn du auch nur ein einziges weiteres Mal lachst beim umbringen einer Person, katapuliere ich dich unter die Erde verstanden?" Ich muss ehrlich sagen, dass das drohender rüberkam als erwartet. Er jedoch lachte nur auf. Genau dieses Lachen meine ich. Dieses ,,Versuchs-doch oder Schaffst-du-nicht" Lachen.
,,Ey hör auf zu Lachen, ich meine das Ernst. Glaube mir so schwach bin ich nicht. Ich war 5 Jahre lang Boxen, also glaub ja nicht das du was besseres wärst, denn das bist du nicht.", antwortete ich nun, mit vor der Brust verschränkten Armen, und tat einen auf besserwisserisch. Er jedoch konnte sich immer noch nicht vor Lachen hinkriegen. Nun setzte ich meinen Killer Blick auf, doch selbst das half nicht...
,,Ach Brooke, du denkst nur weil du boxen warst, bist du jetzt Hulk? Ich überzeuge dich vom Gegenteil, denn mit deinen Spaghetti Armen schaffst du es nicht mal mich zu treffen kleines.", antwortete er immer noch mit einem Grinsen in seinem Gesicht. Ich jedoch war nun empört und meine Kinnlade fiel tiefen als der Mariangraben. Jetzt ist der Punkt gekommen wo ich wütend werde, weshalb ich auf stand und er es mir gleich tat.
,,Erstens ich bin nicht klein und zweitens..." und schon landeste meine Faust in seinem Gesicht. Er fasste sich reflexartig an die Nase und tatsächlich sie blutete. Mit einem Grinsen im Gesicht schaute er mich an. Ich meine es ernst irgendwann schlage ich ihm das Grinsen noch aus dem Gesicht denn das geht mir echt gehörig auf dem Keks.
,,Ok, ich muss ehrlich sagen, du hast einen harten Schlag drauf als erwartet."
Nun stand ich mit meinen Händen in den Hüften gestemmt vor ihm und konnte mein tryumphirendes Lächeln nicht verkneifen. Man ist das ein tolles Gefühl Recht zu haben.
,,Trotzdem bist du klein."

~I won't lose you~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt