Kapitel 6

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Vor der Tür blieb Josie zögerlich stehen und atmete einmal tief durch. Dann hob sie jedoch eine ihrer Hände und klopfe leicht gegen das Holz. Entgegen ihrer Erwartungen öffnete allerdings niemand. Vermutlich war Hope also mal wieder mit Josies Vater unterwegs und jagte irgendwelche Monster oder was auch immer sie taten, wenn sie einmal in den Jeep ihres Vaters sprangen und verschwanden. Schließlich erzählte er seinen eigenen Kindern nie etwas davon, wofür er Hope brauchte und was sie taten, wenn sie den ganzen Tag lang verschwanden.
Da sie nun aber schon losgegangen war und Hopes Notizbuch besorgt hatte, war es ihr zu blöd es zurück ins Büro zu bringen, behalten wollte sie es allerdings auch nicht. Deshalb traf sie innerhalb von wenigen Sekunden die Entscheidung, dass sie einfach in ihr Zimmer gehen und das Buch dort ablegen würde. Ihr Blick wanderte den Flur auf und ab, um zu sehen, dass er abgesehen von ihr völlig leer war. Ehrlich gesagt hatte sie nämlich keine Lust auf Fragen von anderen Schülern, warum sie einfach ein fremdes Zimmer betrat, wenn der Bewohner nicht da war. Besonders, da Penelope Park ein Talent dazuzuhaben schien in genau diesen Momenten aufzutauchen und sie in Schwierigkeiten zu bringen.

Schnell vertrieb Josie ihre Ex wieder aus ihrem Kopf und öffnete lieber Hopes Zimmertür, bevor sie in den Raum hinein schlüpfte. Durch das große Fenster drang helles Licht, das auf Hopes Bett und Schreibtisch fiel. Obwohl sie nur vorgehabt hatte sich nicht lange in dem fremden Zimmer aufzuhalten, nahm sie sich einen Moment, um einen Blick umherwandern zu lassen. Der Aufbau war genau wie in ihrem eigenen Zimmer, abgesehen davon, dass darin nur ein einziges Bett stand.

Nach einigen Sekunden machte sie ein paar Schritte auf den Schreibtisch zu und legte das Notizbuch darauf ab. Die Wut und Enttäuschung, die sie überkommen hatten, als sie den Zettel zwischen den Seiten des Notizbuches gefunden hatte. Trotzdem hatte sie eigentlich vorgehabt die Mikaelsontochter darauf anzusprechen. Schließlich schien sie schwarze Magie zu praktizieren und, wenn es einen übernatürlichen Grund für ihre immer gleichen Albträume gab, dann musste es genau diese Art der Magie sein. Doch warum hatte sie Hope nicht schon früher in Betracht dafür gezogen? Schließlich war sie die Tochter des weltbekannten und früher gefürchteten Hope Mikaelson. Da war es unmöglich, dass sie nicht zumindest teilweise wie er war.

Vielleicht war es aber keine schlechte Idee sie nicht sofort darauf anzusprechen, sondern zu warten und sie zu beobachten. Dadurch konnte Josie die Tribridin vielleicht dabei erwischen, wenn sie erneut schwarze Magie anwendete und sie dadurch in einem Moment zur Rede stellen, in dem sie es nicht mehr leugnen konnte. Außerdem würde sie so völlig sicher sein können.Ohne, dass sie es vorher geplant hatte oder es in diesem Moment wirklich wollte, öffnete Josie das Notizbuch, dass vor ihr lag nochmal und blätterte hindurch. Wo hatte sie das Papier mit dem Spruch darauf hingesteckt? Nach einigen Sekunden, die sie damit verbracht hatte zwischen den Seiten zu suchen und sich die Zeichnung dabei doch kurz anzusehen, wurde sie fündig und zog den Spruch mit dem, in schwarzer Tinte darauf gezeichneten, Totenkopf hervor. Ohne weiter darüber nachzudenken, schlug sie das Büchlein schnell wieder zu und stopfte das Papier in ihre Jackentasche. Sie hatte sich nun schon viel zu lange unbefugt in dem fremden Zimmer aufgehalten und wusste nicht, was sie sagen sollte, wenn sie hier erwischt werden würde.

Hunted | Hosie ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt