Kapitel 16

505 17 3
                                    

Auf das Klingeln der Schulglocke hin, dauerte es nur wenige Sekunden, bis Schüler von allen Seiten aus den Klassenräumen strömten und die Flure füllten. So gut es ging, versuchte Josie sich zwischen ihren Mitschülern vorbeizuschieben, um vor dem Beginn der darauffolgenden Stunde noch einmal schnell in ihr Zimmer zu gehen und ihre Hausaufgaben für das nächste Fach zu holen. Gerade als sie es geschafft hatte dem Schülerstrom zu entkommen, der sich konsequent in die Richtung bewegte, in die sie nicht wollte, vernahm sie eine Stimme, die sie dazu brachte, stehen zu bleiben:"Josie?"

Sie ließ ihren Blick umherwandern und entdeckte nach einigen Sekunden Hope, die gegen die Wand gelehnt in einer Ecke stand und es selbst nicht wirklich eilig zu haben schien. Stattdessen hatte sie ihre Augen auf die Siphonerin gelegt und winkte sie nun zu sich heran.

Kurz zögerte Josie, da sie in diesem Augenblick eigentlich keine Störung gebrauchen konnte, bewegte sich dann aber auf Hope zu. Immerhin könnte es sein, dass Hope vergessen hatte ihr etwas bezüglich ihres Planes mitzuteilen oder dass es ein Problem gab. Deshalb konnte sie das andere Mädchen nicht einfach ignorieren und blieb nach einigen Schritten vor ihr stehen.

„Hey", begrüßte sie Hope mit leicht gesenkter Stimme:"Was ist los? Stimmt irgendwas nicht? Gibt es eine Planänderung?"
Für einen Moment kam in ihr sogar die Sorge auf, dass Hope es sich dort anders überlegt haben könnte und ihr aus irgendeinem Grund plötzlich nicht mehr helfen wollte.
„Hey", als Josie sich auf sie zubewegte, erschien ein Lächeln auf ihren Lippen, auf ihre Fragen antwortete sie jedoch mit einem Kopfschütteln:"Nein, keine Sorge. Mit dem Plan ist alles in Ordnung und wir können ihn weiterhin so durchziehen."

Josie konnte nicht anders, als einmal tief durchzuatmen. Früher hätte sie nie gedacht, dass sie jemals so froh darüber sein würde, dass sie Zeit mit Hope Mikaelson verbringen und ihre Hilfe in Anspruch nehmen konnte. In der Zwischenzeit hatte sich zwischen ihnen jedoch einiges verändert und Josies Misstrauen ihr gegenüber war zu Vertrauen geworden. Immerhin war Hope es, der sie ein Problem anvertraut hatte, von dem weder ihr Vater noch ihr eigener Zwilling etwas wussten. Auch wenn daran eher ihre Not und ihre Vermutung, dass Hope daran schuld sein könnte, dafür gesorgt hatten und nicht die Tatsache, dass Hope die Person auf der Welt war, der sie am meisten vertraut hatte.

„Was ist es dann?", fragte sie weiter, da sie sich nicht ausmalen konnte, was sonst der Grund dafür wäre, dass sie mit ihr sprechen wollte.
„Ich wollte dich fragen, ob du mich heute nach der Schule vielleicht auf dem Mystic Falls Friedhof treffen könntest?", rückte Hope mit der Sprache heraus und strich sich selbst eine Strähne ihres hellbraunen Haares aus dem Gesicht.

Gegen ein Treffen an sich hatte Josie nichts einzuwenden, doch die Tatsache, dass der Friedhof Hopes Ort der Wahl war, machte sie ein wenig stutzig. Um ihren Plan schien es ja nicht zu gehen. Was konnten sie also dort wollen? Ihre Bitte weckte in Josie gleichermaßen ein leichtes Misstrauen und Neugierde. Letzteres von beiden war allerdings deutlich stärker, weshalb sie nickte:"Klar, warum nicht?"
„Danke", Hope Lächeln wurde breiter. Für einen Moment hatte sie daran gezweifelt, dass Josie tatsächlich zustimmen würde. Immerhin hatte Hope ihr nicht gesagt, weshalb sie sich ausgerechnet dort treffen sollten und worum es überhaupt ging.
„War das alles? Ich muss eben ganz schnell nach oben und was holen", Josie nickte in Richtung des Treppenabsatzes, von dem sie nur ein paar Meter entfernt standen.
„Ja, das war alles", nickte Hope und sah Josie dabei zu, wie sie auf die Treppe zu hetzte und nach wenigen Sekunden verschwunden war. Es fiel ihr schwer einzuschätzen, ob Josie sauer über den Grund sein würde, wegen dem Hope sie zum Friedhof bat, oder nicht.

Hunted | Hosie ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt