Maze Runner - The Liar ✓

Kapitel 16

"Kannst du nicht versuchen noch besser zu lügen?", war das Einzige was ich dazu sagen konnte.  Entgeistert sah er mich an. Okay, ich gebe es ja zu: Das was ich gerade gesagt habe war echt dumm.

"Noch besser lügen? Es ist nicht einfach die Hüter anzulügen, Bonnie. Ich gebe mein Bestes, wirklich. Aber noch mehr lügen kann ich nicht. Ich bin nicht wirklich kreativ", entgegnete er und ich seufzte. 

"Tut mir leid, Newt. Ich weiß, dass das schwer sein muss", sagte ich und setzte mich an einen Baum. Wenn Gally irgendwann beginnen sollte wirklich Verdacht zu schöpfen, dann wird er eher denken, dass ich zu den, wie sie sie nennen, Schöpfern gehöre. Und schnell wird er eins und eins zusammen zählen und auch Thomas und Teresa als Verräter beschimpfen, denn von Anfang an habe ich mich mit Beiden super verstanden. Es ging hier nicht nur darum mich selber zu beschützen, ich musste auch sie beschützen. 

Ich brauchte einen Plan. Einen guten Plan. Newt war ebenfalls gut mit ihnen befreundet, besonders mit Thomas. Genauso wie Minho. Sie wollte ich auch aus der Sache raus halten. Wenn also alles an die Luft kommen sollte, dann würde ich dafür sorgen müssen, dass Gallys Aufmerksamkeit dann nur mir gilt und nicht auch Thomas und Teresa. Das würde ich schon irgendwie schaffen.

"Aber du wirst ihm trotzdem nichts sagen, oder?", wollte ich wissen und sah zu Newt hoch. 

"Es wird schwerer werden sie anzulügen, denn ich muss mich an meine anderen Lügen erinnern. Eine Weile wird das noch gut gehen, aber auch nicht Ewig", antwortete er. Also würde er nichts sagen. Jedenfalls schlussfolgerte ich das jetzt Mal so. Das traute ich ihm nicht zu. Er verriet keine Freunde. Hatte er nie und würde er auch nie.

"Wie lange könnte es noch klappen?" "Vielleicht drei Tage. Höchstens vier." Ich nickte. Drei bis vier Tage. Vielleicht konnte ich die Anderen ja dazu überreden schon eher aus dem Labyrinth zu fliehen. Dann würde es vielleicht nicht soweit kommen, dass das Geheimnis gelüftet wird. 

Newt setzte sich zu mir. "Wenn es rauskommt werde ich hinter dir stehen. Tommy und die Anderen auch. Minho und ich sind uns einig, dass wenn es zu einer Verbannung kommen sollte, wir auf jedenfall mitkommen. Tommy, Chuck und Teresa bestimmt auch. Dann gehen wir eben alleine durch diesen verdammten Ausgang", sagte er. Ich sah ihn überrascht an, um zu sehen ob er log. Doch er sagte die Wahrheit. Ich konnte nicht anders, als ihn von der Seite zu umarmen. Er legte seine Arme um mich und ich fühlte mich sicher und geborgen. Es ist schon eine Weile her, seitdem ich mich so fühlte. 

"Ich kann dir garnicht sagen was für ein tolles Gefühl ist dich als Freund zu haben", murmelte ich. Vorsichtig streichelte er meinen Rücken und antwortete nichts darauf. Wahrscheinlich lächelte er. Mir war auch klar warum er und Minho das vorhin nicht vor den Anderen gesagt haben. Ich hatte zwei Begründungen dafür. Die erste war, dass sie es als erstes nur mir erzählen wollten und die zweite war, dass sie diesen 'Plan' erst nach unserer Versammlung besprochen hatte. 

* * *

Später saßen Teresa und ich auf dem Baumhaus. Wir redeten und beobachteten die Lichter. Aber ich tat eher das Zweite. Es war interessant sie zu beobachten. Schon immer fand ich die Freundschaft der Lichter untereinander bemerkenswert. Sie hatten so Einiges durchgemacht, das schweißt zusammen. Auch, wenn es hin und wieder Streit untereinander gab kümmerten sich alle in gewisser Art und Weise umeinander. Alby sagte immer, dass es anders nicht funktionieren würde und da hatte er Recht.

Aber es gab auch eine Zeit, wo es nicht so war. Da gab es Streits und auch Prügelleien. Bis die Regel eingeführt wurde, dass kein Lichter einem Anderen Schaden zufügen darf. Sonst würden sie verbannt werden. Anfangs hatten sie geglaubt, dass Alby und Newt bluffen, doch als der erste Lichter verbannt wurde kehrte Ruhe ein. Generell gab es noch nicht allzu viele Verbannungen. Ich glaube es gab gerade einmal vier. Mein Bruder wurde ja schließlich nicht verbannt.