Kapitel 12

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"Dann ist ja alles klar. Clyde wird noch heute Abend verbannt", sagte Gally und alle sahen ihn an. Er sagte noch irgendetwas anderes, doch ich hörte nicht mehr zu. Er gab ihm nicht einmal die Chance zu beweisen, dass er anders ist, als Gally denkt. Doch dann begann jemand zu sprechen, der die ganze Zeit geschwiegen hat und sich auch der Abstimmung enthalten hatte. Alby.

"Zu guter Letzt hat Newt das letzte Wort, schon vergessen Gally?", sagte er. "Und was auch immer er sagt, ich stehe hinter ihm." Aufeinmal flammte die Hoffnung in mir wieder auf. Wenn Newt das letzte Wort hatte, dann konnte er doch dafür sorgen, dass Clyde nicht verbannt werden würde, oder sich wenigstens beweisen konnte.

Newt sah erst zu mir und dann zu Minho. Wenn man nicht genau hinsah konnte man nicht erkennen, dass Minho ihm zunickte, doch er tat es. Dann sah Newt die Lichter an.

"Da einige Lichter dafür sind ihm noch eine Chance zu geben, dann werden wir das tun. Er hat zwei Tage zeit, um sich zu beweisen. Wenn er sich dann noch immer nicht an unsere Regeln hält wird er verbannt." Erleichtert atmete ich aus. Gally gefiel das Urteil ganz und garnicht und er ging sauer weg. Bratpfanne folgte ihm. Ich sah zu Alby, welcher zufrieden und einverstanden mit dem Urteil zu sein schien. Die nächste Versammlung würde er wieder halten. Alle begannen durcheinander zu reden. Jeder sagte nun seinem Nachbarn seine persönliche Meinung. Ich hörte nicht hin und stand auf. 

"Die Versammlung ist beendet. Geht wieder eurer Arbeit nach", sagte Newt nun so laut, dass alle es hören konnten. Nach und nach gingen alle wieder zu ihren Arbeitsplätzen. Jeff sagte mir, dass ich in zehn Minuten bei ihm sein sollte und ich nickte. Dann ging ich mit Teresa und Chuck zu Minho und Newt.

"Danke, Newt", sagte ich leicht lächelnd und er nickte nur. Minho stellte die Frage, wer sich nun um Clyde kümmern sollte. Ich konnte nicht, da ich ersteinmal arbeiten sollte. Newt hatte ebenfalls zu tun, also mussten Minho, Chuck und Teresa das übernehmen. Es war gut, dass Teresa dabei war. Clyde und sie waren gut befreundet. Er wird ihr vertrauen. Ich sagte ihnen, dass sie mir alles erzählen sollten, was er sagt. 

Dann machte ich mich auf den Weg zu Jeff. Mein Magen begann zu knurren und ich machte einen kleinen Umweg zu Bratpfanne, um mir eine Butterbrot zu holen, damit ich wenigstens etwas im Magen hatte. Schließlich war das Frühstück heute quasi ausgefallen. Die Meisten hatten sich noch etwas geholt nachdem die Versammlung beendet war.

Beim Laufen aß ich das Butterbrot auf. Als ich bei Jeff ankam half ich gleich den ersten Schlitzer zu verbinden. Danach kam ewig niemand mehr und wir saßen einfach nur rum und unterhielten uns ein wenig mit Alby, denn auch er war hier. Noch hatte er nichts zu tun und sollte sich ausruhen. Wir kamen auf das Thema mit der Box zu sprechen.

"Denkst du, sie wird wieder runter fahren, Beth?", wollte Alby schließlich wissen und ich zuckte mit den Schultern, denn leider hatte ich keine Ahnung. Über soetwas hatten wir bei ANGST nie gesprochen. Wir hatten es nie geplant. Das mussten sie unter sich ausgemacht haben. 

"Ich habe nicht die geringste Ahnung", gab ich zu. "Wenn sie nicht wieder runter fährt, werden wir ein gewaltiges Problem haben", sagte Alby und Jeff und ich nickten. Das ist wahr. Diese Feststellung hatte ich auch schon gemacht, als Newt mir gesagt hatte, dass die Box noch immer oben war. 

Irgendwann gingen wir zum Mittagessen und zu meiner Überraschung saß Clyde mit bei Minho, Chuck und Tersa. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, doch es verschwand wieder, als ich sah wie misstrauisch Gally ihn beobachtete. Als wäre er gemeingefährlich. Okay, er war es, aber der Chip war nicht mehr in seinem Kopf. Vielleicht stand er auch desshalb immer fest entschlossen hinter ANGST. Wegen dem Chip. Ich hoffte es so sehr. 

Als ich mein Mittagessen hatte ging ich zu ihnen und setzte mich neben Teresa und gegenüber von Clyde. "Hey", begrüßte ich ihn lächelnd. "Wie geht's dir?", wollte ich wissen. Er erwiderte das Lächeln sofort.

"Besser. Danke, dass ihr das Ding rausgeholt habt. Ich habe die ganze Zeit über mitbekommen was ich getan und zu dir gesagt habe, aber ich konnte nichts dagegen unternehmen, auch wenn ich wollte. Es passierte einfach", sagte er und sah auf seinen Teller. Ich wollte nach seiner Hand greifen, hielt jedoch inne, als ich bemerkte, dass das zu auffällig gewesen wäre und sah ihn einfach nur an.

"Du konntest nichts dafür, okay? Ich habe dir schon längst verziehen", entgegnete ich. "Danke", murmelte er. Da fiel mir noch etwas ein.

"Mir brauchst du nicht zu danken. Du solltest lieber Newt danke, denn er hat dafür gesorgt, dass du heute nicht verbannt wirst und noch zwei Tage zeit hast zu beweisen, dass du doch nicht so übel bist", sagte ich und an seinem Blick konnte ich erkennen, dass er das bereits wusste. 

"Das wurde mir schon erzählt. Und ich werde ihm danken sobald ich ihn sehe", entgegnete er. Scheinbar hatten ihn Teresa und die Anderen schon über die derzeitige Lage auf der Lichtung informiert. 

"Nichts zu danken, Clyde", ertönte eine Stimme hinter mir. Da dieser Jemand wahrscheinlich auf das geantwortet hatte was Clyde gerade gesagt hatte, und das hatte derjenige, denn Clydes Name wurde erwähnt, dann konnte es sich nur um Newt handeln. Er setzte sich neben mich und begann zu essen. 

"Schön, dass du auch endlich da bist", sagte Minho. Newt entgegnete nichts und begann zu Essen. Nach kurzem Schweigen unterhielten wir uns über dies und jenes. Bis mir schließlich einfiel, dass Clyde vielleicht wusste, ob die Box wieder runter fahren und uns neue Lebensmittel und so weiter hochbringen würde. Genau das fragte ich ihn dann auch.

"Keine Ahnung", antwortete er, sah mich dabei jedoch nicht direkt an. Er log. Er wusste davon und das war nicht gut. Für mich hieß das, dass sie nicht wieder runter fährt. Und das bedeutete, dass irgendetwas passieren würde. Etwas, das wahrscheinlich kein all zu gutes Ende nehmen würde. Doch ich sagte nichts und nickte einfach. Das würde ich vorrübergehend niemandem sagen. Sie alle glaubten ihm und das musste auch so bleiben. Nur so würde er vor der Verbannung verschont bleiben und so egoistisch das klingen mag: Ich konnte nicht zulassen, dass er verbannt wird. Noch nicht.

Zurück bei meiner Arbeit dachte ich weiterhin darüber nach. Es war falsch den Anderen nicht zu sagen, dass Clyde log. Es war sogar sehr falsch. Ich hatte auch das Gefühl, dass sie ihn wirklich retten würden, wenn er verbannt werden würde. Doch bevor ich irgendwem davon erzähle musste ich wenigstens versuchen mehr darüber herauszufinden. Mir kam in den Sinn, dass er wahrscheinlich doch wirklich hinter ANGST stand. Mir fiel auch wieder etwas aus der Vergangenheit ein, was ich bis jetzt für nicht so wichtig hielt. Er und Brenda. Brenda war ein Mädchen, welches unfreiwillig für ANGST arbeitete, denn sie war immun. Sie hatten sich immer wieder gestritten. Auch mit Jorge, welcher zusammen mit Brenda bei ANGST ankam, hatte er sich oft gestritten. 

Ihre Streitpunkte waren immer die Selben. Brenda und Jorge standen nie hinter ANGST und wollten ihm weiß machen, dass ANGST nicht so gut ist, wie sie immer tun. Er hatte ihnen nie geglaubt. Clyde hatte mir auch einmal gesagt, dass er mit Brenda und Jorge zusammen an etwas geheimen arbeiten sollte. Es sollte irgendetwas mit den Labyrinth-Experimenten zutun haben. Ich hatte dem damals keine große Beachtung geschenkt, denn ich wollte von soetwas nichts mehr hören. Es ging mir auf die Nerven, dass er so hinter ANGST stand. Und gerade jetzt im Augenblick bereute ich es, damals nicht nachgefragt zu haben, um was genau sie gearbeitet haben. Verdammt.

Sorry, dass gestern nichts kam & das Kapitel nur so kurz ist. Das hat mehrere Gründe. Zum einen war ich gestern erst halb zwölf Zuhause & hatte dann ehrlich gesagt keine Lust mehr, noch etwas zu schreiben. (Ich habe mir Maze Runner nochmal angesehen. *.*) & das Kapitel heute ist nur so kurz, weil ich in der Woche, die jetzt kommt, sechs Arbeiten schreibe & davon sind zwei Klassenarbeiten (große Arbeiten in den Hauptfächern) & dafür muss ich eben lernen, denn ich brauche dieses Jahr echt ein gutes Zeugnis. Ich hoffe ihr versteht das. x

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