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Es war Zeit für die wöchentliche Versammlung aller derer, die in seiner nächsten Nähe arbeiteten. Etwas, daß er nicht sehr schätze, aber sein mußte um den Überblick zu behalten.

Gelangweilt sah er dabei zu, wie sich sein gesamter Hofstaat im Saal versammelte. Als gäbe es nicht wichtigere Dinge zu tun. Als Ruhe im Saal einkehrte und sich alle in Reih und Glied versammelt hatten, betrat er den Saal und genoß den Anblick seiner Untertanen, die sofort auf die Knie gingen und die Köpfte senkten, als sie ihn bemerkten. Das wirklich einzige, daß ihm an dieser Prozedur gefiel.

Die Hände auf dem Rücken verschränkt, schritt er an den einzelnen Gruppen vorbei. Den Wachmännern, den Putzfrauen, Gefängniswärter und so weiter. Bei der Gruppe seiner Schneider blieb er stehen und warf einen flüchtigen Blick zur Seite in die Gruppe der Köche und Küchenangestellten.

Sein Blick blieb auf einer jungen FRau haften, die er nur im Profil sehen konnte, da sie nach unten sah. Er kannte sie nicht. Was nicht sein konnte, denn er kannte Jeden, der in diesen Mauern für ihn tätig war. Entschlossen schritt er auf die kleine Gruppe zu und blieb vor der jungen FRau stehen. Er blickte hinunter auf ihr rotbraunes Haar, daß notdürftig zu einem Zopf gebunden war. Und wie es sich gehörte, sah sie nicht auf.

"Sieh mich an", sagte er dann bestimmt und wartete darauf, daß sie ihren Kopf anhob um zu ihm aufzusehen. Schüchtern und fast verängstigt sah sie ihn an. Hätte er sie vorher bereits gesehen, hätte er das sicherlich nicht vergessen. Ihre tief grünen Augen starrten ihn an.

"Wie ist dein Name?" fragte er dann. "Sarina", antwortete sie etwas leise, aber er konnte sie verstehen. "Warum kenne ich dich nicht?" Sie schien nach den richtigen Worten zu suchen. "Ich bin erst seit kurzem hier. Mein Vater hat mich hergeholt", antwortete sie. "Dein Vater?" fragte er dann. Doch bevor er oder sie noch etwas sagen konnten, fiel ihm sein Hauptmann ins Wort.

"Sie ist meine Tocher, mein König. Ich habe ihr eine Beschäftigung in der Küche verschafft, ich dachte, es wäre kein Problem", sagte er und Loki sah seinen Hauptmann prüfend an. Dann richtete er seinen Blick wieder auf sie. "Steh auf". Sie erhob sich. Und hielt seinem Blick stand. "Du bist also die Tochter meines Hauptmannes. Sarina. Nun gut. Das nächste mal, möchte ich trotzdem vorher informiert werden", sagte er dann und sah sie prüfend an. Sie nickte.

Zielstrebig ging er einen Schritt vor und näherte sich ihr so, daß nicht jeder seine nächsten Worte hören konnte. "Du bist eine Wohltat für meine gequälten Augen, Sarina." Er konnte sie laut ein und ausatmen hören.

"Ich fühle mich geschmeichelt, wenn ich euch gefalle", flüsterte sie und sah zu Boden. Dann ließ er sie stehen und beendete seinen Rundgang. Es wurde wohl mal Zeit, daß er sich ab und an in der Küche umsah.

Hail to the king (german version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt