nasser schimmer im asphalt
fahles straßenlaternenlicht
wir, wir machen nicht mehr halt
uns umdrehen, das tun wir besser nicht.kalte schleier in der luft
unsre füße schwer
stimmung angepsannt, wer ruft
dem rennen sie vielleicht hinterher.chöre von weit her
worte aus tausend mündern;
beschwören hass und angst herbei,
"ausländer raus" schallt es selbst von den kindern.echo bedrohlich zwischen häuserfronten hallt
macht weis: da wälzt sich schwarze masse durch die stadt;
nicht nur die nachtluft viel zu kalt:
auch die herzen haben es satt.ängstliche blicke, werden lieber nicht getauscht
kopfkino ignoriert
leise reden, vielleicht lauscht
jemand, der dann die geduld verliert.blicke gesenkt, augenlieder schwer wie blei
bedrohliche fassaden seit an seit
das banner nass, auf dass es bald vorüber sei;
bis zum bahnhof noch viel zu weit.suche nach uniformen; vielleicht schützen
sie uns doch noch diese nacht,
doch die suche will nichts nützen
haben sich längst aus dem staub gemacht.der nasse schimmer im asphalt
durchweicht langsam unsre jacken;
und während es noch weiter hinten schallt
huschen wir angstvoll durch kleinste gassen wie die ratten.
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