Kapitel 34

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Ich scheine ganz in Gedanken versunken zu sein, denn ich merke nicht das Manuel das essen fertig hat und schon der Tisch gedeckt wurde. Erst als Kim eine Hand auf meine Schulter legt und an mir rüttelt komme ich zurück in die Realität. Ich zucke erschrocken zusammen und schaue sie erschrocken an. "Alles in Ordnung bei dir Pat?" fragt sie besorgt. "Was? Ja alles ist gut" sage ich noch immer etwas neben der Spur. Ich fasse mich schnell wieder mit einem kurzen Kopfschütteln und stehe anschließend auf. Von Kim bekomme ich nur ein irritiertes "Okay". Manu sitzt bereits am Tisch. Ich setze mich ihm gegenüber und Kim nimmt noch immer irritiert neben mir Platz. 

Manu hat Auflauf gekocht, dazu gibt es Salat und ein paar weitere Beilagen.

Kim und Manu unterhalten sich wieder kräftig mit einander. Ich hingegen stochere nur in meinem Essen herum. Dann esse ich mal ein Stück und stochere wieder darin herum. >> Hat Kim vielleicht recht und Manu ist mir wichtig weil ich mich ihn ihm selber wieder sehe? Ist er mir so wichtig weil ich mir damit helfe mit meine Vergangenheit abzuschließen? Oder ist da irgendetwas was ich nicht erkennen kann oder nicht wahrhaben will?<< 

Nach dem wir fertig gegessen haben setzen wir uns noch gemeinsam auf das Sofa. Manu sitzt ganz links und dreht sich mir etwas zu und Kim sitzt zwischen uns. "Ich bin doch irgendwie happy darüber jetzt eine Freundin in der Schule zu haben. Ich bin sonst immer alleine und wurde immer als Komischer bezeichnet oder so angeschaut als wäre ich auch Komisch, dabei wird mir nur nicht erlaubt Kontakt zu jemandem zu haben." sagt Manuel. "Jetzt wirst du nicht mehr weiter alleine sein, ich bin jetzt immer für dich da und wir sorgen dafür das dich auch keiner mehr Komisch nennt. Und was denkst du wie es mir geht. Ich habe jetzt wieder einen Freund in der Schule und ich habe jetzt zwei Schwule freunde, besser geht das doch gar nicht." lacht Kim und zieht uns beide in eine Umarmung. Wir müssen alle lachen. "Wie findest du das Manu, ich komme dich alle 2 Tage mal besuchen und gemeinsam lernen wir dann auf die Prüfungen, einverstanden?" fragt sie freudig. "Ja, gern das finde ich Klasse." grinst Manuel.

"Klar helft euch doch gegenseitig und was wird aus mir?" frage ich gespielt schmollend. "Ach quatsch, wir kümmern uns natürlich auch um dich" sagt Kim lachen und zieht mich in ihre Arme, dann drückt sie mir einen fetten Kuss auf die Stirn und lacht. "Außerdem musst du mir noch immer helfen" wirft Manuel ein. Seine Stimmlage klingt aber plötzlich gar nicht mehr so lustig sondern sehr ernst. Kim lässt mich los und schaut genau wie ich zu Manuel. "Es währe mir eine Ehre das tun zu dürfen." sage ich genau so ernst und schaue dabei Manu genau in seine wunderschönen, vor Hoffnung schimmernden, smaragdgrünen Augen. "Danke" entgegnet Manu und schaut mir ebenfalls in die Augen.

Kim steht auf und geht denke ich ins Bad um uns beide alleine zulassen. Ich schaue ihr kurz nach wende meinen Blick dann aber wieder Manuel zu. Dieser lächelt mich traurig an. Er scheint zurück in der Realität zu sein. Seine Gedanken drehten sich wieder um seine Mutter und diesen Arzt. Er ist wieder zurück in der Realität in der man ihm versucht zu verklickern das Schwul sein eine Krankheit ist.

Ich ziehe Manuel in eine Umarmung. Diese hält zum Glück länger als die von gestern Abend. "Die Nummern von meinen Brüdern stehen hinten auf einer meiner Bilder." flüstert Manuel in meinen Pulli. Ich drücke ihn näher an mich. "Danke" flüster ich in seine Haare. 

Sein Geruch zieht mich förmlich an. Wir bleiben eine Weile so und ich atme weiterhin seinen wundervollen Duft ein. "Bald kannst du wieder frei sein, frei von den lasten die dir deine Mutter auferlegt die du nie hättest tragen dürfen. Bald musst du dir deinen Kopf nicht mehr über so unnötige Sachen zerbrechen." versichere ich ihm. Er krallt sich mit seinen Fingern in meinen Pulli. 

Kim bleibt weiter hin verschollen in unserer Wohnung genau so wie Luke. "Lass uns das alles Schritt für Schritt angehen, okay?" frage ich ruhig und er nickt mit seinem Kopf. Dann drücke ich ihn etwas von mir. "Du musst Filme schauen hat deine Mum erzählt." er nickt erneut. "Willst du sie holen? Dann schmeißen wir sie gemeinsam weg?" frage ich vorsichtig und versuche meine Stimme ruhig zu lassen. "Nicht alleine" entgegnet er mir nur. "Wenn du willst komme ich mit?" er nickt mehr als hektisch. Ich stehe also auf und strecke ihm meine Hand entgegen. Er schaut mich kurz an, schaut dann runter zu meiner Hand und ergreift diese. Ich ziehe ihn auf die Beine und gemeinsam laufen wir in sein Zimmer. Er kramt die Schmutze Filme aus einem Regal in der Hintersten Ecke seines Zimmers und reicht sie mir. Kim kommt zu uns. Manuel zittert extrem und umklammert meinen Arm. "Darf ich mit euch kommen?" fragt sie vorsichtig, sie versteht mein vorhaben. Ich schaue zu Manuel und dieser schaut nickend zu Boden. Er greift nach ihrer Hand und zu dritt verlassen wir mit den Filmen die Wohnung. Wir laufen direkt auf die Mülltonnen im Vorhof zu. Dort angekommen lässt Kim Manuel los. "Das ist jetzt eure Sache. Wir sehen uns Morgen Manu, bleibt stark." sagte Kim und gibt Manu einen Kuss auf den Kopf. Mir gibt sie einen Kuss auf die Wange und lächelt mir freundlich zu, was ich erwidere. "Bis bald Kim, komm gut heim." erwidere ich kurz und schon verlässt uns die beiden.  "Bereit für Schritt Nummer eins?" frage ich Manu weiterhin vorsichtig und halte ihm die Filme hin. Das muss er selbst tun. Manuel schaut mich an, ich nicke ihm aufmunternd zu, dann greift Manu nach den Filmen. 

Ich halte noch immer seine freie Hand. Manu hätte sie auch nicht losgelassen. Mit meiner freien Hand habe ich ihm die Tonne auf. Dies nutzt Manuel und schmeißt die Filme in die Tonne, daraufhin lasse ich den Deckel fallen der laut auf die Tonne knallt. "Schritt eins haben wir geschafft." sage ich lächelnd und halte meine Freie Hand zu einen High Five noch oben. Manu jedoch schaut nur zu meiner Hand und umklammert mich fest. Ich brauche kurz um es zu realisieren, senke dann aber meine Hand und umarme ihn ebenfalls. 

Ist es wahre LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt