Kapitel 17 - Kageyama

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Nervös blickte ich um mich. Meine Hände verließen den Körper des Kleineren. War der Fahrstuhl hängen geblieben? Nein, oder? Verunsichert bohrte ich kurz meine Fingernägel in meine Haut. Angst durchströmte meinen Körper. E-Es gibt doch immer diese Notfall-Knöpfe.. nicht? Sobald ich den Knopf mit der gelben Glocke darauf, entdeckte, sprang ich in die Richtung von diesem und drückte ihn sicherlich fünfzigmal. Nichts passierte. Verzweifelt sank ich auf die Knie. "Tobio..", sprach die leise Stimme meines Freundes zu mir, "Du musst Ruhe bewahren.." Kochende Tränen rannten über mein Gesicht. "Ich hab Angst", wimmerte ich. Seine kleine Hand lag auf meiner Schulter und strich nun sanft hinab, wodurch er sich neben mich kniete. "Alles wird gut..", hauchte er mir ins Ohr. "Notrufzentrale Sehner, wie kann ich ihnen weiterhelfen?", kam es nach kurzem aus der Sprechanlage. Die andere Hand des Orangehaarigen nahm meine Hand und hielt sie fest in der seinen. "Wir sitzen in dem Fahrstuhl des Krankenhauses fest", begann Shoyo zu erklären. "Zu wievielt sind sie?" "Zu zweit.." "Geht es allen beteiligten soweit gut?" "Nicht unbedingt.. mein Freund atmet ziemlich schnell, fast so als würde er demnächst ersticken.. bei mir ist es bis jetzt nur das Adrenalin..", schilderte er unsere Lage. Leise schluchzend zog ich ihn wieder an mich.

"Ein Techniker ist auf dem Weg zu ihnen, allerdings könnte es bis zu zwei Stunden dauern.. Versuchen Sie Ruhe zu bewahren", war das letzte, was sie sagte. Dann verklang ihre Stimme langsam, aber sicher. "Und wie bekommen wir die Zeit jetzt rum, Kags?" Ein Zittern fuhr durch meinen Körper. Mir war nicht mehr klar, ob es Panik, Angst oder doch etwas anderes war. Also fackelte ich nicht lange und küsste den Knirps einfach. Seine Zunge spielte mit der meinen, während ich entspannt aufseufzte. Langsam aber sicher, bewegte sich sein Körper auf den meinen. Unterwürfig ließ ich mich nach hinten fallen. Derweil fuhren seine Hände bereits unter mein Shirt, um zärtlich mit meinen Brustwarzen zu spielen. Immer wieder entkam mir ein gedämpftes Stöhnen. Das waren also seine Pläne, um die Zeit rum zu bringen. Mein Kopf schaltete sich langsam ab, wodurch die Angst für eine Zeit nicht mehr existent war. „Ich liebe dich", keuchte ich zwischen unseren Küssen, worauf er die Worte erwiderte und begann sein Becken etwas zu bewegen. Meine Hände drückten ihn noch näher an meinen Körper, was ihn knapp aufkeuchen ließ. Seine Mitte rieb an der meinen, weswegen wir beide begannen etwas lauter zu stöhnen. Davon angestachelt zog er mir das Shirt über den Kopf.

Momentan komplett unbekleidet saßen wir im Aufzug. Das Adrenalin rauschte durch meine Adern, während er sich auf mir niederließ. Meine Nägel krallten sich in seinen Rücken. Immer wieder hob und senkte sich sein Körper, weshalb wir beide stöhnten. Seinen Namen auf den Lippen kam ich. Nebenbei rieb ich über sein Glied, wodurch er in meiner Hand kam. Genüsslich leckte ich die weißliche Flüssigkeit von meiner Hand. Mit roten Wangen zerbiss er mir etwas den Hals, worauf ich genussvoll stöhnte. Obwohl er nicht so wirkte, wusste er genau was er machen musste, um mich um den Verstand zu bringen. Sanft drückte ich ihn näher an mich, was ihn kurz meinen Namen sagen ließ. „Kannst du noch?", grinste ich zu ihm. Erregt funkelten seine Augen auf. Schnell lag er unter mir. Lächelnd verband er unsere Lippen, während ich seine Hüften etwas nach oben zog. Unbeabsichtigt fuhr ich in ihn, was uns beiden ein Stöhnen entlockte. Vorsichtig drückte ich sein linkes Bein nach oben, um es auf meiner Schulter abzulegen. Seine Lippen lagen auf den meinen, während er sich an mich klammerte und krallte. Nach einigen Minuten kamen wir zum zweiten Mal. „Ich liebe dich", schnaufte er voller Erschöpfung. Wir beide lagen auf wenigen unserer Kleidungsstücke. Nach kurzer Zeit erwiderte ich seine Worte, was ihn breit lächeln ließ. Meine Angst war zumindest für den Moment wie verflogen.

„Weißt du Kags..", begann der Ältere plötzlich, weshalb ich aufmerksam zu ihm sah, „Ich dachte eigentlich, dass du meine Gefühle nie erwidern würdest oder genauso grausam auch in einer Beziehung sein würdest. Natürlich warst du manchmal netter.. aber du weiß sicherlich selbst, wie kalt und abweisend du sein kannst.." Bedrückt nickte ich.. „Ich bin auch wirklich bemüht, um unsere Beziehung nicht kaputtzumachen. Diese kalte Art und Weise von mir, ist eigentlich um mich selbst zu schützen.. du weißt selber wie verletzend Menschen sein können." Stille legte sich über uns. „Die Menschen sind Arschlöcher." Kurz lachte ich über seine Wortwahl. „Ist das eine Feststellung?" Er nickte etwas beschämt. "Bin ich auch ein Arschloch?" "Manchmal..", ich zog einen Schmollmund, "Nein Spaß! Du bist kein Arschloch.. Du bist mein Seelenverwandter.. Du bist meins." Zufrieden brummelte ich, was ihn kichern ließ. "Komm her", murmelte ich, um ihn in der nächsten Sekunde an mich zu ziehen. Zaghaft küsste ich seinen Nacken. "Du kannst so süß sein", flüsterte er, während seine Hand sich mit der meinen verschränkte. "Vielleicht sollten wir uns anziehen.. nicht das der Techniker uns so sieht", lachte mein Freund, allerdings war mir klar, dass er es eigentlich todernst meinte. "Gut, aber nur wenn du mir das nächste Mal kein lachen vorspielst", schmunzelte ich, während ich mit ihm in den Armen versuchte aufzustehen. Gerade so gelang es uns, wodurch ich ihn losließ. Mit einem eher herzlosen Griff schnappte ich meine Hose vom Boden, allerdings begab ich mich nun auf die Suche nach meiner schwarzen Unterhose, welche komischerweise wie vom Erdboden verschluckt war. "Wo hast du vorhin meine Boxershorts hingeschleudert?", fragte ich komplett konfus. Doch er zuckte nur mit den Schultern. Plötzlich erspähte ich sie in der anderen Ecke des Raumes. Ob Volleyball oder Kleidungsstück, er schmiss irgendwie alles dorthin wo es nicht hinsollte.. Wobei er mittlerweile auch schon besser geworden ist, aber mit der Kleidung musste er noch üben. Grinsend über meine Gedanken, schnappte ich mir auch noch mein Oberteil, welches ich mir sogleich überstrich. "Du scheinst deine Unterhose ja gefunden zu haben, aber wo ist mein Hoodie?!", erkundigte er sich etwas übermütig. Verwirrt drehte ich mich zu ihm und Himmel genoss ich diesen Anblick. Irgendwie war sein Körper zierlich, aber irgendwie auch nicht. Er hatte leichte Muskelkonturen, neben den weißen Narben aus seiner Vergangenheit, während die an den Armen noch einen rosaroten Farbton hatten. "Du bist wunderschön, weißt du das eigentlich?", murmelte ich. Nebenbei pirschte ich ihm entgegen. Seine Wangen wurden schlagartig rot. Klar sah ich diesen Anblick fast täglich, aber so bei recht guter Beleuchtung einfach mal das ganze zu betrachten war schon etwas anderes. Mit einem kurzen 'Psch', gefolgt von einem sanften Lächeln, gab ich ihm zu verstehen, dass er einfach nichts sagen sollte. Zärtlich gab ich ihm einen Kuss auf die Lippen, nur um ihm darauf den Übergroßen Hoodie über den Kopf zu ziehen. Ich hatte ihn während der kurzen Strecke zu ihm aufgelesen. Eigentlich war es ja meiner, aber er hatte ihn einfach angezogen und irgendwie hatte er so immer wieder einen anderen an. Er begründete es damit, dass diese gut rochen, aber auch einfach bequem waren.

Kurz flackerte das Licht, dann war ein surrendes Geräusch zu hören. Etwas beängstigend war das schon, weshalb ich mich an meinen Versprochenen klammerte. "Denkst du, das war's jetzt endlich?", murmelte ich. Seine Hand hatte die Meine genommen, was mich durchaus etwas beruhigte. "Möglich.. Ich würde extrem gerne mal was trinken..", murrte er leise, was mich dann doch schwach auflachen ließ.

Mine! [KageHina || Haikyuu!!] ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt