My Miami Family

Wer? Wann? Wo?

"Larissa" hörte ich in weiter Ferne rufen.
Oder war das gar nicht so weit weg?

Ich schreckte auf und blickte in die Augen meines Ehemannes und sofort prasselten die Erinnerungen auf mich ein...

"Ok sie ist wach, Mr. Dawson, ich wäre ihnen sehr verbunden, wenn sie das Zimmer zunächst verlassen würden und ihrer Frau in Ruhe Zeit geben alles zu verarbeiten" hörte ich Dr. Rose sagen.

Danach hörte ich nur noch ein genervtes Schnauben und Klye verließ das Zimmer.

Sofort war ich in meinen Gedanken versunken.

ICH BIN SCHWANGER! Das war das einzige was momentan Thema war. Kyle wusste es bereits, dass hatte ich in seinem verletzten Blick gesehen, doch ich verstand es erst jetzt.

Doch nun stellten sich die Fragen WER? WANN? und WO?. Mein Mann war nicht der Vater- das war klar, doch wer war es dann ?

Ich zerbrach mir das Gehirn, doch plötzlich hatte ich die schreckliche Eingebung.
Vor 3 Monaten- SuperBowl!.

Ich war vor einen dreiviertel Jahr spontan mit einer Blogger Bekannten zum SuperBowl gefahren. Ich konnte Football eigntlich so gar nicht abgewinnen, doch irgendwie war ich trotzdem mitgefahren.

Doch die Party nach dem Spiel im Club war leider so eskaliert, dass ich den schlimmsten Filmirss hatte, den man sich vorstellen konnte. Ich konnte mich bis heute an nichts aus der Nacht erinnern und wusste lediglich dass ich morgens in einem Hotel Zimmer aufgewacht war.

Ich hatte mir, total dämlich das würde mir nun klar, nie Gedanken darüber gemacht, dass ich mit jemandem geschlafen haben könnte.

Es sprach alles dagegen: ich hatte das Zimmer bezahlt und auch das Bett hatte morgens Anzeichen davon, dass ich jemanden abgeschleppt hatte.

Scheiße, scheiße, scheiße..
Ich hatte mich doch wirklich von irgendwem nach dem Super Bowl schwängern lassen.

So dumm konnte auch wirklich nur ich sein. Ich seufzte endlos verzweifelt.

Das konnte doch einfach alles nicht war sein.

"Kann ich ihren Mann reinlassen?" fragte Dr.Rose.

Ich nickte; um dieses Gespräch kam ich eh nicht herum.

Dr. Rose ging und kurz darauf betrat Kyle das Zimmer.

Er machte sich kaum die Mühe seine Wut zu verbergen und funkelte mich zornig an.

Doch bevor ich etwas sagen konnte, legte er schon los.
"Sag mal, hast du sie noch alle? Ich verzweifelte komplett weil unsere Ehe den Bach runter geht und versuche alles zusammenzuhalten. Und was machst du? Du lässt dich bei der ersten Gelegenheit von irgendeinem Typen ficken und bist auch noch zu dämlich zu verhüten? Was hast du dir bitte dabei gedacht? Denkst du dann hättest du dein Kind, und wir können einen auf Happy Family machen ? Vergiss es: Die Scheidung ist bereits eingerichtet und dann bin ich dich dumme Hure endlich los!"

Ich sah ihn an und langsam verschwomm alles vor meinen Augen und die Tränen rannten meine Wangen herunter.

Ich hatte alles zerstört. Ich konnte Kyle nicht böse sein für seine Worte- Meine Taten waren um so vieles schrecklicher.

Ich würde mit zwei Kindern auf der Straße landen und das hatte ich wohl verdient.

"Ich werde mich nicht rausreden, das wäre Schwachsinn. Aber ich will dir nur sagen, dass ich einen kompletten Filmriss von der Super Bowl Nacht habe. Ich habe es dir nie erzählt, aber ich wusste bis heute auch nicht dass ich dich betrogen habe. Es tut mir unendlich leid, ich verstehe deine Entscheidung vollkommen." Sagte ich.

"Gut, deine gepackten Koffer sind in deinem Auto, du brauchst nie mehr zurückkommen. Ich rufe dich an, falls es noch etwas rechtliches zu klären gibt" flüsterte er nur und verließ dann das Zimmer ohne nochmal zurückzublicken.

Ich blinzelte die Tränen weg und versuchte mein Herz zu ignorieren, denn ich musste nun einen klaren Kopf bewahren.

Dr. Rose betrat den Raum wieder.
"Wie geht es ihnen ?" fragte sie, doch mir war klar, dass sie das nur aus Höflichkeit tat. Man sah mir meine Situation sicher deutlich an.

"Geht es den Babys gut?" fragte ich zurück.

"Ja, abe ich habe nach eigenen gefragt "

"Nein mir geht es nicht gut, Aber es wird schon alles gut werden. Muss ich noch hier bleiben oder könnte ich vielleicht gehen ?". Meine frage war sehr hoffnungsvoll. Ich wollte hier einfach nur weg.

"Ja natürlich können sie das. Ihr Mutterpass liegt vorne. Ihren nächsten Termin können sie telefonisch vereinbaren, wenn sie alles verarbeitet haben. Allerdings möchte ich ehrlich sein:ich habe ihr Gespräch mit ihrem Mann mitbekommen-falls sie Hilfe brauchen, können sie sich an mich wenden. Mir ist klar, dass sie wissen, dass sie das Kind nicht mehr antreiben können, aber das heißt nicht, dass sie nicht die Möglichkeit der Adoption haben nach der Geburt. Ich möchte eigentlich nur sagen, dass ich sie gerne unterstützen würde, wenn sie Hilfe benötigen"

" Vielen Dank, ich melde mich bei ihnen " rief ich und war mehr oder weniger sofort aus der Praxis verschwunden.

Erst als ich in meinen Auto saß, konnte ich wieder durchatmen. Doch nun wurde mir klar, dass dieses Auto und die zwei Koffer auf der Rückbank alles war, was mir noch blieb...