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[Jungkook]

Mit Tränen in den Augen, stand ich sechs Wochen später vor der Tür des Zimmers in meiner Wohnung, in dem Taehyung gewohnt hatte. Nicht lange war er hier und dennoch schien er sich wohl zu fühlen, denn nie hatte er sich bei mir darüber beschwert, dass ihn etwas störte. 

,,Ich kann das nicht", sagte ich mir selbst leise und nahm meine Hand wieder von der Türklinke weg, denn ich hatte nicht genug Kraft dazu, in dieses Zimmer zu gehen. Nur wenige Male war ich dort drin, nur kurz, weshalb ich nicht einmal wusste, was sich dort alles drin befand. 

Die letzten zwei Wochen, die ich wieder Zuhause gewesen war, hatte ich es nicht geschafft, in Taehyungs Zimmer zu gehen, obwohl ich es so sehr wollte. Ich hatte mir eigentlich gedacht, dass ich es dieses Mal schaffen würde, aber wieder einmal siegte meine Schwäche und ich gab auf. 

,,Es tut so weh", murmelte ich und hielt meine Hand an die Stelle, an der sich mein Herz befand, welches sich anfühlte, als würde es erstochen werden. Und das mit jedem Schlag, den es machte. 

Hoffnungslos und erniedrigt, ließ ich mich auf das Sofa fallen, dass sich in meinem Wohnbereich befand und starrte an die Decke. Ich hatte den Brief Taehyungs nun bestimmt zweihundert Mal gelesen und ich wurde noch immer nicht das Gefühl los, dass sich hinter all seinen Worten doch ein Fünkchen Hoffnung befand. Zwar sagte er, es sei vorbei mit uns und wir könnten nie mehr zueinander finden, aber ich glaubte fest daran, dass er das nur sagte, damit ich warte.

Er wollte, dass ich auf ihn warte. Ich wusste nicht, wie lang ich warten sollte und ob ich auf ihn oder auf ein Zeichen warten sollte, aber es war genau das, was ich machen würde. Taehyung mochte nun wohlmöglich am anderen Ende der Welt sein oder vielleicht sogar ganz nah bei mir, aber wie er selbst sagte, gab es etwas, dass er machen musste, etwas, dass er erledigen würde. Ich würde warten, bis er alles fertig hat. 

Zu meiner Verwunderung, klopfte plötzlich jemand an meiner Tür, weshalb ich mich etwas erschreckte. Natürlich hoffte ich darauf, dass es Taehyung sein würde, der einfach dort stehen würde, mit einem breiten Lächeln auf seinen Lippen und ausgestreckten Armen, damit ich direkt in diese laufen könnte, weil ich mich so sehr nach einer engen Umarmung sehnte, nach seinen Berührungen und seinen küssen, seiner Nähe und Wärme, die Geborgenheit und das Gefühl von Sicherheit. 

Letztendlich brachte ich mich selbst zu Tränen mit all diesen Gedanken, ich weinte, wie ein kleines Kind, während jemand vor meiner Tür stand und wartete. So konnte ich natürlich nicht auftreten, wischte daher alles von meinen Wangen und versuchte mich zusammenzureißen, als ich die Tür öffnete.

Auch wenn ich wusste, dass es niemals Taehyung hätte sein können, hoffte ich im tiefsten Inneren bis zur letzten Sekunde darauf. Bis ich, nur, meine Mutter sah. 

–––

Mhhh, ich denke noch ein oder zwei Kapitel und dann der Epilog (: 

kein wort ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt