Sternenklare Nacht

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Langsam wurden die Gäste weniger. Als Claus auf die Uhr sah und feststellte, dass es nach Mitternacht war, wurde er nervös. "Meine Freundin klemmt mir den Schwanz ab." Er trank den letzten Schluck seines Sekt - Orangensaft - Gemisch aus. "Kommst du mit?", fragte er mich dann. Normalerweise hätte ich ja gesagt. Ihn begleitet, da wir an der selben Haltestelle raus mussten. Doch ich unterhielt mich so gut mit Patrick und wollte es am liebsten gar nicht mehr beenden, mit ihm zu reden. "Ich ehm", stotterte ich also. Da ergriff Patrick das Wort. "Ich kann euch doch sicherlich noch begleiten? Es ist ja doch schon ziemlich spät." "Klar", lächelte ich ihn an. Es freute mich. So konnten wir noch ein wenig reden.

Wir gingen nochmal zu Herr Swanski, um uns zu verabschieden und zu bedanken. Auch sagte Patrick Herr Rankl Bescheid, dass er nun nach Hause ginge. Herr Swanksi machte uns nochmal darauf aufmerksam, dass wir in einer Woche, am Freitag, eine Probe hatten. Denn in drei Wochen hatten wir einen kleinen kurzen Auftritt bei einer Veranstaltung.

Wir verließen die Elbphilharmonie. Draußen war es noch angenehm warm. Die frische Meerluft tat gut. Ich nahm einen tiefen Atemzug. "Voll hübsch, wie es im Dunkeln alles leuchtet", stellte Claus fest. Er lief links neben mir. Patrick rechts. "Hamburg ist wirklich die wunderschönste Stadt die ich kenne", seufzte Patrick. Wir gingen über die Brücke, zur Bahnstation. Doch auf der Brücke machten wir einen Halt. Ich sah auf das Wasser, welches keine Welle zeigte. Es lag ruhig dort, sodass sich der schwarze Nachthimmel und die Lichter der Straßenlaternen spiegelte. "Schaut mal." Ich zeigte hinab. Der Mond war zu einer vollen Kugel geformt und spiegelte sich im Wasser wieder. "Hübsch", entgegnete Claus, ging jedoch weiter. Er interessierte sich nicht für so einen Kitsch.

Patrick stellte sich neben mich und sah hinab. "Man sieht sogar die Sterne. Das ist echt selten in der Stadt." Er sah zum Himmel hinauf. Ich folgte seinem Blick. Man sah wirklich viele Sterne am Nachthimmel. Das machte den Abschluss des Abends nur noch schöner. "Oh mein Gott! Hast du das gesehen?", freute ich mich dann. Eine Sternschnuppe war über den Himmel gesaust. "Ja!" Patrick und ich grinsten uns mit großen Augen an. Dann stupste er mich mit seiner Schulter an. "Wir dürfen uns was Wünschen."

Natürlich sagten wir uns die Wünsche nicht gegenseitig

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Natürlich sagten wir uns die Wünsche nicht gegenseitig. Mein Wunsch war es, diesen Menschen besser kennenzulernen. Und ihn schon sehr bald etwas vorspielen zu können.

"Kommt ihr?" Claus rief uns zu. Patrick und ich drehten uns zeitgleich um. Er stand unter dem Kegellicht einer Laterne. Patrick ging los. Ich stopfte meine Hände in meine Hosentasche und folgte Patrick zu Claus. Zusammen gingen wir dann zur Bahn, wo wir einstiegen und bald schon verabschiedeten. Denn Patrick musste schließlich woanders hin, als wir.

Als auch wir unsere Endhaltestelle erreichten, stiegen wir aus. "Man, bin ich müde", gähnte ich. Zusammen gingen wir die Straße hinauf, am Edeka vorbei. "Ich freue mich echt riesig auf's Bett. Aber wenn ich mir überlege, morgen früh nochmal zur Elbphilharmonie zu düdeln, vergeht mir echt die Lust auf Morgen." Claus gähnte auch. Angesteckt. "Warum musst du nochmal hin?", fragte ich. "Meine Harfe abholen. Ich bin ja nicht du, der einfach das Klavier von dort nehmen kann. Ich schleppe meine Harfe ja immer mit."
Wir blieben vor Claus' Haus stehen. "Also, ich kann ausschlafen", grinste ich. "Leck mich doch. Gute Nacht." Claus und ich umarmten uns und dann ging mein Kumpel zum Hauseingang. Ich selbst lief also allein weiter, durch die dunklen Straßen Hamburgs.

Das Klavier | KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt