Das Klavier | Kürbistumor

Ein Geschenk

Montag früh, als ich aufwachte, wanderte mein erster Blick auf mein Handy. Als ich dann sah, dass Patrick geantwortet hatte, breitete sich das schönste Lächeln auf meinem Gesicht aus, welches ich hatte. Schmetterlinge flatterten um mich herum und wie auf einem Schlag, war ich hellwach. Ich ließ mich wieder auf den Rücken fallen und grinste auf mein Bildschirm.

"Ja, habe ich. Sorry, dass ich nicht geantwortet hatte. War Beschäftigt. Das werde ich dir aber zeigen, sobald wir uns wiedersehen."

Schnell fragte ich ihn, nach dem genauen Tag und der Uhrzeit. Grinsend drückte ich dann mein Handy auf meine Brust. Er wollte mich wiedersehen. Das konnte ich kaum begreifen.

Mauzend kam Maudi auf mein Bett gesprungen. "Er will mich wiedersehen", fiepste ich meinen Kater überglücklich an, der daraufhin seine Stirn gegen meine Wange drückte.

Die komplette Woche verging langsam. Ich konnte das Wochenende nicht erwarten, weswegen sich die Stunden nur so zogen. Ich übte viel am Klavier, um mich abzulenken. Ich ging zur Musikschule und gab meinen ersten Unterricht. Ein Mädchen. Neun Jahre alt und talentiert. Sie lernte schnell und mir selbst machte es unglaublich viel Spaß zu Unterrichten.

Und dann endlich, war es Freitagabend. Der Abend, an dem Patrick vorbei schauen wollte. Dieses Mal würde er auch nicht den Rubby Bubble vergessen, hatte er extra nochmal lachend in einer Sprachnachricht erwähnt. Mehrere Male hatte ich mir die Nachricht angehört. Zu schön war es seine Stimme zu hören.

Ungeduldig lief ich auf und ab. Maudi immer hinter mir her. Und dann endlich, klingelte es an der Tür. Wieder öffnete ich ihm, wartete oben an der Tür und lauschte seinen Schritten, bis er auftauchte und ich ihn sehen konnte. Meine Hände fingen an zu zittern und meine Beine wurden weich. Mein Grinsen konnte ich nicht verbergen und auch auf seinen Lippen lag ein Lächeln, was von einem zum anderen Ohr ging.

"Für dich. Deswegen habe ich nicht geantwortet." Er streckte mir ein großes, flaches, Geschenk zu. Kurz sah ich auf das schwarz, blaue Papier. Dann zurück in seine braunen Augen. "Danke." Ich nahm es an mich und schaute weiterhin auf Patrick. Ich war erstaunt, dass er mir einfach etwas schenkte. "Was ist es?", fragte ich ihn. "Mach auf."
Er trat in die Wohnung ein und striff sich Schuhe und Lederjacke ab. Ich hielt das Geschenk umklammert, an mich gedrückt, und sah Patrick zu. Ich war so überwältigt und gleichzeitig überfordert. "Na komm schon." Lachend nahm Patrick eine Hand von mir und zog mich sachte zum Sofa, wo wir uns niederließen.

"Mach schon auf." Er schien ungeduldig zu werden. Erwartungsvoll beobachtete er mich, wie ich mit dem Finger die Klebestreifen löste und den Inhalt des Geschenks offenbarte. Es war eine Leinwand. Mir fiel die Kinnlade herunter, als ich sah, was auf der Leinwand abgebildet war. Es war ein selbstgemaltes Bild eines Klaviers. Im Hintergrund, in Wolken gelegt, mein großes Fenster, welches sich hinter meinem Klavier befand. Es war mein Klavier, was auf diesem Bild zu sehen war.

"Ich war den ganzen Sonntag und den Montag damit beschäftigt es zu malen", erzählte Patrick mir. Ich konnte meinen Blick nicht von diesem Kunstwerk nehmen. Tränen sammelten sich in meinen Augen. "Du spielst wie ein Engel. Ich habe mich so leicht gefühlt, als du gespielt hast. Wie auf Wolken", sprach er weiter. Ich nahm meinen Blick vom Gemälde und sah Patrick an. Ganz verschwommen war mein Blick. "Es ist wunderschön", flüsterte ich dann. Meine Stimme brach. Patrick schnaufte und beugte sich vor. "Nun haben wir uns schon gegenseitig zum weinen gebracht. Und das nur, wegen Kunst." Er nahm mich mitfühlend in den Arm. Ich erwiderte und wollte ihn gar nicht mehr loslassen.

Wie auf Wolken. Damals, am Klavier. Jetzt, genau jetzt. Und nicht nur ich fühlte mich so. Nein auch er flog ganz oben, mit mir zusammen.

.....

Hello,

ich wollte mal fragen, ob euch die Kapitel angezeigt werden, wenn ich etwas hochlade?
Wattpad hat zur Zeit ja leider seine Schwierigkeiten.