Sonnenstrahlen kitzelten mich. Müde öffnete ich meine Augen. Ich lag in meiner Decke eingewickelt, quer auf dem Bett. Gähnend setzte ich mich auf und streckte mich erstmal ausgiebig.
Lange hatte ich nicht mehr so tief und gut geschlafen.Ich krabbelte vom Bett und stand auf. Ich hatte keine Kleidung an. Dann fiel mir ein. Es war kein feuchter Traum gewesen, den ich hatte. Patrick war wirklich hier bei mir und wir hatten miteinander geschlafen. Mein Herz machte einen Satz, als ich daran dachte. Ich konnte nicht anders, als zu grinsen.
Ich ging zu meinem Kleiderschrank und holte mir eine Unterhose und eine Jogginghose heraus, in die ich schlüpfte. Dann verließ ich mein Schlafzimmer. Ich wollte Patrick einen guten Morgen wünschen. Doch er war nicht in der Küche, im Wohnzimmer auf dem Sofa oder am Klavier. Auf dem Balkon, im Badezimmer oder im Flur war er auch nicht. Mein Blick wanderte zur Garderobe. Seine Schuhe und seine Jacke. Sie waren weg.
Lange haftete mein Blick auf den leeren Platz. Dorhin, wo sonst seine Schuhe standen. Wieso war er gegangen? Wieso hatte er nichts gesagt? Wann war er gegangen? Ich biss mir auf die Unterlippe, ging dann zum Wohnzimmertisch, wo mein Handy lag. Ich ging auf den Chat mit ihm. Er hatte nichts geschrieben. Mir nicht Bescheid gegeben. Ich stutzte. Sollte ich ihm schreiben?
Nach einem Augenblick der Überlegung, schrieb ich ihm einen einfachen "Guten Morgen. Ich hoffe du bist gut nach Hause gekommen".
Ich wartete. Er kam nicht online.Maudi riss mich aus meiner starre, die sich auf den Bildschirm meines Handys gelegt hatte. Mein Kater schlängelte sich mauzend zwischen meine Beine hindurch. "Hunger?", fragte ich ihn und ging in die Hocke. Mein Blick ging auf's Sofa. Auf den Teller mit den Käsewürfeln und den Weintrauben. Ich lachte auf und hob meinen Kater hoch. "Du Idiot." Lachend kraulte ich seinen Kopf.
Die Weintrauben lagen lose auf dem Teller, ein paar daneben, herum. Der ganze Käse war verschwunden. "Da hat sich wohl jemand bedient."
Ich trug ihn in die Küche und setzte ihn dort vor seinen Napf. Geduldig wartete er, bis ich ihm die Hälfte seiner üblichen Portion in den Napf gab.Ich beobachte ihn, während er glücklich schmatzend Fraß. Dann aber, meldete sich meine Blase. Ich schlurfte ins Badezimmer und entschied mich auch gleich darauf, zu duschen. Mir den Schweiß des Abends abzuwaschen.
Ich drehte das Wasser an, stellte es heiß und mich unter den Schwall der Wärme. Ich schloss die Augen. Mir schossen die Bilder vom letzten Abend, von ihm, von uns, durch den Kopf. Alles in mir fing an zur Kribbeln. Ich lächelte und legte meinen Kopf in den Nacken.
Mein Lächeln verschwand aber, als mir der Augenblick in den Sinn kam, wo ich ihm meine Liebe gestanden hatte. Er hatte nicht geantwortet. Er war gegangen.
Ich riss die Augen auf. War er deshalb gegangen, weil er mich nicht liebte? Weil ich nur ein wenig Spaß war? Ich stützte mich an den Fliesen ab. Hatte er mich ausgenutzt? Wollte er mich gar nicht, so wie ich ihn?
Ich war nur eine Nummer gewesen. Aber wieso das Geschenk? Wollte er mich um den Finger wickeln? Mich dazu bringen, ihn zu mögen, ihm zu vertrauen? War genau das sein Plan gewesen, um an meinen Hintern zu kommen? War seine Liebe zur Musik nur vorgetäuscht? War ich so Naiv und dumm gewesen? Tränen rannen aus meinen Augen und vermischten sich mit dem Wasser, welches über mich lief.
Wollte er das von Anfang an?
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Das Klavier | Kürbistumor
Fanfiction(reupload wegen Problemen seitens Wattpad) Manuel, der Junge, der in einem Orchester das Klavier spielt. Sein bester Freund Claus an der Harfe. Und Patrick, der begeistert von dem ist, was Manuel kann. ...... Das Cover ist aus einem Manga. Ebenso d...