❦ 𝕖𝕚𝕘𝕙𝕥

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Jimin

Ich sah auf die große Uhr an der Wand. Noch zwei Minuten. Ich denke das sollte ich aushalten.
Im Moment saß ich im Matheunterricht bei der schlimmsten Lehrerin überhaupt. Sie hatte einfach etwas gegen Lebewesen, das merkte man ihr an.

Endlich klingelte es und freudig sprang ich auf, um in den Keller zu gehen. Ich freute mich schon auf die Klavierstunde bei Yoongi. Inzwischen verstanden wir uns sehr gut. Auch besuchte ich ihn oft, wenn meine Mutter wieder nervig war. Von Suri brauchte ich erst gar nicht anfangen, sie ist es die beste.

Ich kam im dunklen Keller an und wurde auch schon herzlich von Yoongi empfangen. „Na wie geht's so?" grinste er. Was hat er denn auf einmal, dass er so gut drauf ist? So kennt man ihn ja nicht.
Grinsend zeigte ich ihm mit dem Daumen nach oben, um zu zeigen, dass es mir gut gehe.

„Weiß du was passiert ist?" grinste Yoongi. Lachend schüttelte ich den Kopf, und setzte mich schonmal auf meinen Platz. „Okay zugegeben wäre es sehr merkwürdig, wenn du es schon wissen würdest ... aaaber!
Rate mal wer bei dem Schulfestival als Pianist gewählt wurde? Genau ich! Endlich ist es soweit. Endlich kann ich jedem meine Leidenschaft zeigen. Ist das nicht klasse?"

Seine Augen funkelten voller Euphorie und Leidenschaft. Wie er über dieses Thema sprach, brach mir das Herz. Das Klavierspielen, oder allgemein Musikmachen bedeutete ihm unfassbar viel - das konnte sogar ein Blinder spüren.

Als ich realisierte, was er da sagte, riss ich meine Augen auf und umarmte ihn stürmisch. Im Moment war es mir egal, wie seltsam das wirken mag. Doch ich freute mich für ihn. Sehr sogar. Es machte ich auf irgendeiner Weise sogar stolz. Stolz, dass ER mein Lehrer war. „Og Gott, Jimin, ich glaub' ich dreh durch, was wenn ich was falsch mach? Scheiße, das darf nicht passieren!"

Bevor er weiterreden konnte, drückte ich meine Hand auf seinen Mund. Dann legt ich meinen Zeigefinger auf seine Lippen. Als er sich beruhigte, holte ich meine Blätter raus und sah ihn mit einem ‚Los-hopp-ich-warte' Blick an. „Ich komm ja schon." meckerte er.
Dann fing wieder unser übliches Klavierspielen an. Nichts übliches.

Mir fiel eine Frage ein. Schnell stand ich auf und lief zum Pult. Dabei fing ich verwirrte Blicke von Yoongi auf, aber die ignorierte ich gekonnt. Meine Frage schrieb ich auf ein Blatt auf und zeigte es ihm.

Was wirst du spielen?

Zu erst sah er mich weiterhin komisch an, doch dann nuschelte er ein leises „Ahhh.."
Er sah mich überlegend an. „Ich weiß es nicht. Darüber hab' ich mir schon mein Kopf zerrissen, aber auch meine Mom meint, ich soll es auf mich zukommen lassen. Ich weiß nicht so Recht..." Verstehend nickte ich und wendete mich wieder dem Blatt zu.

Hast du heute Mittag Zeit? Deine Mom vermisst mich bestimmt! ;)

„Ach, nur meine Mom was? Ich denke da gibt es noch jemand, der dich unglaublich vermisst!" lachte Yoongi. Nun sah ich ihn verwirrt an. „Na Holly! Er wollte ja gar nicht mehr weg gehen. Wie an deinen Schoß angeklebt." lachte er weiter.
Ich zog scharf die Luft ein. Holly hatte ich ja total vergessen! Verdammt, ich fühlte mich schlecht gegenüber Holly.

Mit heftig nickendem Kopf setzte ich mich wieder auf den Hocker.
Weitere Minuten übten wir und dann mussten wir uns auch verabschieden.
„Ich warte auf dich! Schreib mir wenn du kommst." meinte nich Yoongi, ehe wir uns mit einem Handschlag verabschiedeten.

ʏᴏᴜʀ ᴠᴏɪᴄᴇ||ʏᴏᴏɴᴍɪɴ ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt