Kapitel 3 - Mission

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1928
Seit dem ich aufgewacht war, wie die Agents es hier bezeichneten, waren vier Jahre vergangen. Jeden einzelnen Tag wurde ich aus meiner Zelle in einen Raum geführt, in dem mir erst eine Spritze gegeben wurde und man mich dann dazu aufforderte zu lernen. Ich gehorchte, immer !

Russisch, Französisch, Mandarin und Deutsch sprach ich flüssig und ohne Akzent, sehr zu Freuden von Dr. Zola, welcher für meine Gesundheit und mein Training zuständig war. Nach dem Unterricht wurden mir Kampftechniken und der Umgang mit Waffen beigebracht.

Momentan stand ich in einem Raum, in dem verschiedenste Waffen gelagert wurden. Mr. Schmidt, so hatte sich der Mann mit dem Totenkopf mir vorgestellt, stand vor mir und legte eine Handfeuerwaffe, drei Messer und zwei Samurai Schwerter auf den Tisch zwischen uns. Hinzu kam noch ein Stapel mit Kleidung.

"Hiermit ernenne ich sie zu meiner rechten Hand und vollwertigem Hydra Agent. Alle Befehle die ich ihnen gebe, werden ohne zu zögern ausgeführt, verstanden Soldat ?" fragte er. "Verstanden !" erwiderte ich emotionslos und zog mich, ohne zu zögern um. Das mein Verhalten, nicht normal für ein zehn jähriges Mädchen war, wusste ich nicht.

Ich hatte es vergessen, wie so vieles, was in den vier Jahren und davor passiert war. Den Grund weshalb ich die Dinge vergaß, ja selbst das ich Erinnerungen verlor, vergaß ich einfach. Nur kurz bevor eine erneute Gehirnwäsche a la Hydra anstand kamen Bruchstücke wieder zum Vorschein. Vergessen hatte ich sie danach auch wieder.

Dr. Zola betrat den Raum und lief auf mich zu.
"Sehnsucht, Verrostet, Siebzehn, Tagesanbruch, Ofen, Neun, Gutartig, Heimkehr, Eins, Fracht" sagte er. "Soldat !"

"Erwarte Befehle !"

"Ihre Mission lautet sich an die Zielperson anzuhängen und nicht aufzufallen. Besorgen sie mir alle Informationen um diese Familie Soldat und kommen Sie danach zur Basis zurück ! Im Falle eines Verrates wissen sie was zu tun ist, und ihre Mission endet früher." erklärte Schmidt mir die Mission. Nachdem er geendet hatte, machte ich mich auf den Weg zum Flugzeug. Achtzehn Stunden Flug lagen zwischen mir und meinem Ziel.

Während des Fluges bemerkte ich die kritischen Blicke mehrerer Agents. Schmidt hatte erwähnt, dass es Neuzugang geben würde, aber das er diesen mit auf Mission schicken würde, hatte er nicht erwähnt.

"Warum ist sie hier, sie ist doch noch ein Kind und wieso sagt sie nichts ?" fragte einer der neuen. Ich ignorierte es, bis mir ein anderer Agent zu verstehen gab, den einen neuen, der das gerade gesagt hatte, zu erschießen. Ohne zu zögern stand ich auf, nahm meine Waffe aus dem Holster an meiner Hüfte und lud.

Jeder meiner Schritte wurde von allen beobachtet, als ich zielstrebig auf den Agent zu lief, mich kurz zu dem Befehlshaber umdrehte und auf die Bestätigung wartete. Ein nicken, ein Schuss und der Agent lag tot auf dem Boden. Meine Augen fixierten den Agent neben dem Toten "Wegschaffen, jetzt !" sagte ich monoton und setzte mich wieder hin.

Den restlichen Flug über herrschte Schweigen, nur ab und zu stand der Befehlshaber auf, um etwas mit dem Piloten abzuklären. Kaum war der Motor zum stehen gekommen, sprang ich auch schon aus dem Flugzeug und lief auf den Wartenden Jeep zu. "Ein kleines Mädchen schicken die uns, das ich nicht lache !" sagte der Fahrer lachend zu seinem Kumpel neben ihm.

"Rechte Hand von Red Skull !!!" erwiderte ich kalt und hielt ihm die Waffe an den Kopf. "Fahren sie. Ein Fehltritt und sie sind tot !" Blass geworden, tat er sofort was ich ihm sagte und startete den Motor. Ich war die einzige, die mit den beiden mitfuhr. Der Rest blieb am Flugzeug oder erledigte andere Missionen.

Eine zwanzig minütige Fahrt später, hielt der Jeep an und ich bedeutete ihnen, zu warten. Danach lief ich los. Reihenhäuser, typisch Deutsch ! Ich war nicht weit gelaufen, als das Haus in Sichtweite geriet. Jetzt hieß es Spionagekünste anwenden. Sorgfältig sah ich mich um, bevor ich die Tür zum Garten, mithilfe einer Nadel, aufschloss. Darauf bedacht, keine Spuren im Schnee zu hinterlassen, schloss ich die Tür hinter mir.

Leise hockte ich mich unter das Küchenfenster und lauschte. Dank meiner Sprachkenntnisse verstand ich jedes einzelne Wort. "...woher soll er es denn schon erfahren Mary. Schmidt ist momentan in Amerika. Den Verrat bekommt er erst mit, wenn er schon tot unter der Erde liegt !"

Eine Erinnerung an Schmidts Worte schossen mir wieder durch den Kopf.
"Wenn sie planen Verrat auszuüben, haben sie es nicht verdient weiter für mich zu arbeiten ! Sie werden die Familie umgehend beseitigen Soldat !"   lautlos zog ich meine zwei langen und dünnen Schwerter aus ihrer Halterung und bewegte mich auf die Verandatür zu.

Die ganze Familie saß beisammen am Esstisch und aß zu Abend. Die Verandatür, unbewacht. Ich nutzte meine Chance und schlüpfte ins innere des Hauses. Kurz bevor ich die Tür zum Esszimmer aufstieß, ohne mich schon zu zeigen, setzte ich meine Maske auf, die Mund und Nase verdeckte.
"Wer ist da ?" fragte der Ehemann von Mary und stand, dem kratzenden Geräusch nach, auf.

Blitzschnell stand ich auf der Schwelle von Wohnzimmer und Esszimmer und blickte Mary direkt ins Gesicht. "Hast du dich verirrt kleines ?" fragte sie. Die Schwerter versteckte ich noch hinter meinem Rücken. "Du bist ?" fragte nun auch der Mann "Wegen euch hier, Ihr seid meine Mission !"

Mit diesen Worten zog ich meine Hände, mit den Schwertern nach vorne. Mary schnappte nach Luft und taumelte einen Schritt nach hinten. "Heil Hydra !" zischte ich dumpf durch den Mundschutz und schlitzte den beiden die Kehle auf. Ein quäken erinnerte mich daran, dass es sich um eine Familie handelte.

Geräuschlos schlich ich auf den Flur und ließ zwei Leichen hinter mir zurück. Eine Treppe führte nach oben und an ihrem Ende, zwei Meter von mir entfernt stand ein älterer Junge mit einem Baby auf dem Arm. "Wer bist du ?" fragte er und stockte, als er das Blut an meinen Schwertern sah. Auch er starb, zusammen mit dem Baby.

Systematisch und schnell suchte ich das Haus nach weiteren Angehörigen ab, fand aber nichts. So leise wie ich gekommen war, verschwand ich auch wieder. Wenn die Familie Freunde haben sollte, würden sie morgen davon erfahren.

"Zurück zum Flughafen" sagte ich und schwang mich in den Jeep. Die zwei waren überrascht, sagten aber nichts. Hätten sie es getan, hätte ich sie erschossen. "Missionsbericht soldat !" forderte der Befehlshaber an. Kurz erklärte ich das eben geschehene und setzte mich ins Flugzeug.

Zwei Stunden später, kamen auch die letzten von ihren Erkundungstouren wieder und es ging zurück nach Amerika. Es war eine der kürzesten Missionen die ich bis dahin hatte.

Soulmates - The Zeta after X 《1》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt