Kapitel 2 - Projekt Zeta

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Emilia p.o.v.

Kälte und Dunkelheit empfingen mich als ich wieder zu mir kam und die Augen öffnete. Verwirrt blinzelte ich ein paar mal bevor ich realisierte, was sich zugetragen hatte. Ich war nicht mehr Zuhause.
Zitternd rollte ich mich auf dem Boden zusammen. Wo war ich und wer war bei uns eingebrochen ? Ging es Steve und meinen Eltern gut ? Waren sie auch hier ?

Die Angst kroch meinen Rücken hoch und Tränen sammelten sich in meinen Augen. Warum ich ? Was wollte man von mir ?
Es plätscherte leise, als meine Tränen auf den Boden fielen. Unruhig kroch ich auf dem Boden herum und suchte einen Ausweg. Mit zitternden Händen fuhr ich an den Wänden entlang und stockte.

Schräg über mir kamen schwere Metallketten aus den Wänden. Bevor ich den Raum weiter erkunden konnte, hörte ich wie ein Riegel zurück geschoben wurde. Schnell machte ich mich klein und wartete darauf das sich die zugehörige Tür öffnete.

Ein Lichtkegel erfasste mich und leuchtete mir direkt ins Gesicht. Ich kniff die Augen zusammen drehte meinen Kopf zur Seite und wartete darauf was jetzt passieren würde. Der Mann mit der Taschenlampe sagte etwas unverständliches in einer fremden Sprache.

Als ich nicht reagierte, stieß er mich mit seinem Stiefel an und wiederholte sein Anliegen diesmal in gebrochenem Englisch "Aufstehen, mitkommen !" befahl er und drängte mich aus dem Raum. Stolpernd lief ich vor ihm lange Gänge entlang, bis wir schließlich vor einer Tür halt machten.

Erneut stieß er mich mit dem Stiefel und schubste mich nach vorne. Meine Sicht war etwas verschwommen, aufgrund meiner Tränen, aber es gelang mir dennoch die Tür zu öffnen. Dahinter lag ein Großer runder Raum in dem mittig ein sehr ungewöhnlicher Sessel stand.

Drumherum liefen vier Männer zu verschiedenen Tischen und befüllten kleine Fläschchen mit zähflüssigen oder sehr flüssigen Substanzen. Was hatten sie mit mir vor ? "Heil Hydra !" sagte der Mann hinter mir plötzlich und stellte sich stramm hin. Hinter dem Stuhl trat ein Mann hervor, dessen Kopf aussah als wäre er zu lange in der Sonne gewesen.

Ängstlich und teilweise nervös blickte ich auf meine nackten Zehen und schlang meine Arme um meinen Körper, um mich wenigstens etwas aufzuwärmen. "Emilia Rogers ..." sagte der Mann und trat auf mich zu. "Was für eine Ehre dich kennen zu lernen !" Eine eiskalte Hand griff unter mein Kinn und zwang mich dazu in die kalten Augen meines Gegenübers zu schauen.

"Johann Schmidt mein Name, Gründer von Hydra !" Ich wusste nicht wovon er redete, aber seine Rote Haut und seine kalten leblosen Augen, die immer noch in meine sahen, machten mir Angst. "Was wollen sie von mir Mr. Schmidt ?" traute ich mich ihn zu fragen. "Was ich von dir will ... Gehorsam und Folgsamkeit ! Hast du noch weitere Fragen Emilia ? Wenn ja dann frag !"

"Was ist Hydra Sir ?" Ich traute mich nicht nach meiner Familie zu fragen. Ich hatte Angst man würde mich für die Frage bestrafen. "Hydra ist das was du hier siehst, die Soldaten, die Ärzte, die Waffen und ich. Sogar du bist jetzt ein Teil davon !" Mit großen Augen sah ich zu den Ärzten, den Soldaten und wieder zu ihm.

"Was ist wenn ich das nicht möchte Mr. Schmidt ?" Noch während das letzte Wort meinen Mund verließ, wusste ich das ich das nicht hätte fragen sollen. Mit einer Schnelligkeit die ich nicht von ihm erwartet hätte, holte er aus und schlug mir ins Gesicht. Vom Schwung mitgerissen, landete ich auf dem Boden und hielt mir zitternd die pochende Wange.

Als der Mann, der mich zu Schmidt gebracht hatte einen Schritt auf mich zu machte, um mich hoch zu ziehen, sprang ich schnell selbst wieder auf die Füße und warf ihm einen respektvollen aber auch wütenden Blick zu. "Ich kann auch alleine aufstehen !" fauchte ich ihn an und ballte meine kleinen Hände zu Fäusten. Ich hatte keine Ahnung woher ich den ganzen Mut nahm, aber ich trat ihm so fest ich konnte auf den Fuß.

Ein glucksen von Mr. Schmidt, brachte mich wieder zur Besinnung und ich schlug mir, entsetzt von meiner Tat, die Hand vor den Mund. Zitternd sah ich zu ihm und senkte erstaunt meine Hände, als ich ihn lachen sah. Lachte er über mich ? "Eine Kämpferin also ! Ja, ich denke es war eine gute Idee, dich für Projekt Zeta ein zuteilen. Doktor Zola, würden sie bitte anfangen !"

Ein kleiner rundlicher Mann mit Brille lief auf mich zu, schob mich zum Sessel und zwang mich dazu mich hinzusetzen. Zögernd nahm ich den Gummiball entgegen, welcher mir gereicht wurde und steckte ihn mir, auf Geheiß des Doktors in den Mund. Mit geübten Griffen wurden Gurte um meine Arme, Beine und meinen Bauch festgezurrt.

Ängstlich zerrte ich an den Fesseln. Es war hoffnungslos, ich saß fest. Hektisch warf ich einen Blick zu Schmidt, der den Vorgang mit einem breiten Lächeln beobachtete. Ich kam mir in dem riesigen Sessel klein vor, noch kleiner als ich es mit meinen sechs Jahren eh schon war.

Doktor Zola gab einem anderen Mann ein Zeichen, woraufhin mir eine Substanz gespritzt wurde. Danach blendete ich alles aus. Schmerzen durchzuckten meinen Körper, mehr Substanzen wurden in meinen Körper gespritzt und Wörter, zehn deutsche Wörter wiederholten sich immer und immer wieder. Sehnsucht,
Verrostet, Siebzehn, Tagesanbruch, Ofen, Neun, Gutartig, Heimkehr, Eins,
Fracht.

Plötzlich waren die Schmerzen vorrüber und jemand öffnete etwas, was sich an meinen Armen, Beinen und an meinem Bauch befand. Danach schnippste jemand vor meinem Gesicht herum und ich öffnete meine Augen. Direkt vor mir stand ein rundlicher kleiner Mann, hinter ihm ein weiterer mit einem roten Totenkopf ähnlichen Gesicht.

Stumm sah ich ihn an. "Hat es funktioniert Doktor ?" fragte der Mann mit dem Totenkopf Gesicht. "Oh natürlich warten sie bitte Sir !" Vorsichtig trat der rundliche Mann auf mich zu und sah mich an. Wortlos löste ich meinen Blick von Mr. Totenkopf und erwiderte den Blick des Doktors. "Soldat ?"

Wie maschinell, öffnete sich mein Mund und spuckte die Antwort aus die er haben wollte. "Erwarte Befehle" Freudig klatschte der Mann vor mir in die Hände und drehte sich von mir weg. "Jetzt fehlt nur noch die richtige Ausbildung Sir. Sie ist Jung, man könnte sie viele Sprachen lehren und ..."

Der Mann mit dem Totenkopf Gesicht unterbrach ihn. "Russisch, Deutsch, Französisch und Mandarin sollten fürs erste genügen. Desweiteren wird ihr der Umgang mit jeder erdenklichen Waffe beigebracht, den Kampfsport und das Ausdauer Training nicht zu vergessen !"

"Wie sie wünschen Sir ... Heil Hydra !"

"Heil Hydra !"

Soulmates - The Zeta after X 《1》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt