Kapitel 7 - Die Akte

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Angelina (Emilia) p.o.v.

Als die X-Men, wie sie sich nannten, kurz abgelenkt waren, rannte ich in Richtung Kartenraum. Dort wurden alle Akten der Hydra Projekte und Experimente aufbewahrt und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch meine. Während ich rannte, dachte ich über die Worte des silberhaarigen nach.

2012, das klang surreal und war nahezu unmöglich. Angestrengt nachdenkend blieb ich kurz stehen um mich zu orientieren. Jede Hydra Basis war im großen und ganzen, gleich aufgebaut, weshalb ich relativ schnell an meinem Ziel ankam.

Die Tür stand sperangelweit offen und als ich das Zimmer betrat begann ich unterbewusst daran zu glauben, 70 Jahre tiefgekühlt gewesen zu sein. Die Aktenschränke lagen umgekippt auf dem Boden, die Akten selbst waren drumherum verstreut. Der Schreibtisch, der auf der linken Seite stand, in der Mitte entzwei gebrochen. Über allem lag eine dicke Schicht Staub.

Wie in Zeitlupe sank ich in der Mitte des Zimmers zu Boden. Tränen liefen über meine Wangen als ich mich erneut umsah. Nur am Rande bekam ich mit, dass die X-Men sich dem Zimmer näherten und mich schließlich entdeckten.

"Hei, tief durch atmen okay, wir sind hier um dir zu helfen. Wir wollen das du in Sicherheit bist !" sagte der Junge und legte eine Hand auf meine Schultern. "Es ist zu deiner Sicherheit Angelina !"
Eine Welle an Schmerz übermannte mich und ich fing an zu schreien, schrie mir die Seele aus dem Leib.

Alles was er gesagt hatte, war eine Lüge gewesen. Ich war für ihn über Leichen gegangen ... Die Lampen um mich herum  fingen gleißend hell an zu leuchten. Er hatte mich benutzt, mir alles genommen ... Die ersten zerbarsten in einem Funkenschauer. Meine Erinnerungen, meinen Soulmate ... Die Luft war Energie geladen. Von meinen Händen zuckten Blitze. Ich verlor die Kontrolle.

Peter p.o.v.

Entgeistert starrte ich auf ihre, Energieblitze abschießenden Hände und nahm meine Hand von ihrer Schulter.
Der Boden, die Wände und die Decke, begannen zu beben. Die Aktenschränke klapperten auf dem Boden.

Blitzschnell zog ich den Professor von dem letzten noch stehenden Schrank weg, bevor dieser umkippte. Eine Akte schlitterte über den Boden auf sie zu und blieb an ihrem rechten Bein liegen.

Angespannt drehte ich mich zu Storm, die gerade verzweifelt versuchte die Energie umzulenken. Dad stand konzentriert da und verhinderte das wir unter Tonnen von Erde und Stein begraben wurden. Plötzlich hörte das Beben auf und die Blitze wurden weniger.

Angelina (Emilia) p.o.v.

Lügen, alles lügen !
Der stehende Aktenschrank kippte um und schleuderte eine Akte, über den Boden, zu mir.
Unter hohem Kraftaufwand schaffte ich es endlich die Energie zu bündeln. Mit einem Schrei ließ ich die gebündelte Energie los und zerstörte die Wand vor mir.

Kraftlos sank ich in mich zusammen und blieb auf dem Boden liegen, als ich sah, dass mein rechter Ärmel nach oben verrutscht war. Das war nicht möglich. Zitternd setzte ich mich auf und zog ihn langsam bis zum Ellenbogen hoch. Der weiße Wolf war noch da.

Mein Blick zuckte zu der Akte, die neben mir lag. "Sergeant James Barnes ... Projekt Winter Soldier ?" las der Mann mit den Telepathie Kräften vor. "Nein !" murmelte ich und schüttelte den Kopf. Was hatte er getan ? Hektisch schlug ich die Akte auf und blätterte zur letzten Seite. Unauffällig steckte ich dabei das kleine Passfoto von Barnes ein.

Meine Augen huschten über das Papier und kamen bei der gesuchten Zeile an. Eingefroren am 12. Oktober 1945. Aufgetaut: - . "Der Typ kann einem leid tun !" sagte das Mädchen mit den roten Haaren. "Ich will mir nicht vorstellen wie es ist eingefroren zu werden und irgendwann zu sterben !"

"Jean ... nicht !" sagte der Junge mit dem komischen Gerät über den Augen. Wortlos stand ich daraufhin auf, drückte 'Jean' die Akte an die Brust und lief entschlossen zum Schreibtisch. Mit einem Ruck zog ich die Schublade nach vorne und holte eine vergilbte Mappe hervor. Angelina Schmidt, Projekt Zeta. Nachträglich wurden noch die Begriffe Winter Soldier und Infinity dahinter geschrieben.

Was war Projekt Infinity ? Nachdenklich blickte ich auf die Mappe. Ich wusste nicht wie bekannt meine Taten waren. Ein Risiko einzugehen, kam für mich nicht in Frage. Das hieß Lügen. Tief atmete ich durch und sah dann zu den X-Men. "Wann geht's los ?" fragte ich und zwang mir ein lächeln ins Gesicht. "Und ich dachte schon sie fragt nie !" flüsterte der Junge mit den silberfarbenen Haaren.

"Peter, Bitte sei etwas freundlicher !" ermahnte ein Mann ihn, der mir vorher nicht aufgefallen war. "Ist gut Dad, ich hab gar nichts gesagt !" Peter also. Ein leichtes Grinsen huschte über mein Gesicht und ich lief aus dem Raum, um einem potentiellen Streit aus dem Weg zu gehen.

Zurück in der Halle angekommen, blieb ich ratlos stehen. Wo ging es raus und warum vertraute ich ihnen überhaupt ? Sie könnten für Hydra arbeiten. Ich spitzte meine Ohren und drehte mich zu ihnen um, sobald sie nah genug waren. Jetzt da ich meine Mutation wieder unter Kontrolle hatte, war es ein leichtes für mich zwei Energiebälle zu erzeugen. In jeder Hand einen.

Emotionslos sah ich sie an. "Ähmm, das ist gar nicht gut, hab ich recht ?" fragte der junge mit der außergewöhnlichen Brille ängstlich. "Nennt mir einen Grund warum ich euch vertrauen sollte !" sagte ich kalt und verband beide Kugeln zu einer. Ein kurzes ziehen in den Augen verriet mir, dass diese nun auch leuchteten.

Sie schienen alle fieberhaft eine Antwort zu suchen, kamen aber zu keinem Ergebnis. "Da wir so wie du sind !" sagte eine Stimme hinter mir. Ohne die Person anzusehen, schleuderte ich sie an die Wand hinter mir und pinnte sie dort fest.
"Wie ich ?" wütend drehte ich mich um und sah der Frau in ihre gelben Augen. "Niemand ist so wie ich !"

"Du wirst mir nicht weh tun !" sagte sie und rang nach Atem. "Und wieso nicht ?" erwiderte ich spöttisch. "Glaub mir, du wärst nicht die erste die so endet !" Ihre Augen weiteten sich kurz geschockt, wurden dann aber wieder normal. "Ich glaube aber nicht das du es damals freiwillig getan hast !" keuchte sie erstickt.

Sie hatte Recht. Ich war dem Projekt Winter Soldier unterzogen worden, man hatte mich sozusagen dazu gezwungen Leute umzubringen. "Bitte !" flüsterte sie kraftlos. Langsam ließ ich meinen Arm sinken und sie rutschte zu Boden.
Peters Vater rannte an mir vorbei und half ihr beim aufstehen, mir würdigte er dabei nur einen hasserfüllten Blick.

Wird nicht wieder vorkommen 《  sagte ich in ihrem Kopf und hob meine Akte auf.  "War das gerade eine Entschuldigung ?" fragte sie leicht überrascht. "Vielleicht " antwortete ich nur und ging an ihr vorbei. Die erstaunten Blicke der anderen spürte ich deutlich in meinem Rücken.

》Er ist dein Soulmate《   War das eine Frage ?   》Nein《

Soulmates - The Zeta after X 《1》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt