Kapitel 4 - Ein Geschenk

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Achtzehn Stunden später, stand ich ihm Büro von Schmidt und berichtete ihm von dem Verlauf der Mission. Als ich bei dem Verrat angekommen war, verzog er sein rotes Gesicht und betrachtete mich ... ich wusste es nicht. Wie beschrieb man diesen Blick.

Er schien zu bemerken, das etwas nicht stimmte den er sah mich nun sehr intensiv und fordernd an. "Soldat, Was ist los mit ihnen ?" Ich versuchte es zu verhindern, aber die Worte waren bereits über meine Lippen an sein Ohr gedrungen.

"Wieso sehen sie mich so an ?" Erinnerungsfetzen durchschossen meinen Kopf. Ein braunhaariger Junge reichte einem Mädchen eine silberne Kette mit Sonnenanhänger. Das Mädchen freute sich. Ein weiterer Junge kam hinzu und umarmte das Mädchen fürsorglich und bestaunte ebenfalls die Kette.

Schritte kamen auf sie zu, zogen sie aus dem Raum zu dem altbekannten Sessel.
Die Kette sah aus wie... Die Zwei Geschwister lagen nebeneinander auf einem Bett und die Sonne schien mit der Zeit in das kleine Zimmer unter dem Dach. Tagesanbruch und Sehnsucht !

Man schnallte sie auf dem Sessel fest und begann mit den Voreinstellungen. Der blonde Junge erzählte seiner Schwester und dem Braunhaarigen Jungen ... Bucky, sein Name war Bucky ... von einem Zeichen das an ihrem Sechzehnten Geburtstag erscheinen würde. 

Der Gummiball wurde ihr an den Mund gedrückt, aber sie presste ihre Lippen stark aufeinander. "Das Zeichen ..." setzte ich an. Alle hielten inne in ihrer hektischen Arbeit und sahen zu mir. "Soldat ?" fragte Dr. Zola irritiert. Ich fragte erneut: "Was für ein Zeichen bekommt man an seinem sechzehnten Geburtstag ?"

Mehrere zogen scharf die Luft ein und auch Zola schien von der Frage überrascht. Eine Tür öffnete sich lautstark und knallte gegen die Wand. "Setzt sie unter Strom, na los. Ich kann sie nicht gebrauchen wenn sie sich erinnert." Schmidt blickte Zola mit wutverzerrtem Gesicht an.

Danach wandte er sich wieder zu mir. Vater, er sah mich an wie ein Vater seine Tochter ! "Gleich bist du wieder die alte !" sagte, nein flüsterte er schon fast und strich mir eine Haar Strähne aus dem Gesicht. Ekel kroch in mir hoch und ich konnte es mir gerade noch verkneifen ihm in seine Kronjuwelen zu treten.

"Was wird an meinem sechzehnten Geburtstag passieren ?" fragte ich nun auch ihn, aber ich erhielt keine Antwort. Stattdessen drehte er sich zu Zola und besprach etwas mit ihm. Ich hörte nur "...Projekt Zeta mit Projekt Winter Soldier verbinden... Super Soldat ... Operation ... keine Kinder mehr ... kann !" 

Nach dem Gespräch verschwand Schmidt und ging zu dem Zimmer, welches durch eine riesige Glasscheibe Sicht auf den Raum gab. Ein Tuch wurde mir ins Gesicht gedrückt und alles wurde schwarz. "Es ist eine Ehre, ein Geschenk was sie jetzt bekommen Ms. Rogers !"

Die folgenden Stunden, war mein Körper komplett schwerelos. Ich sah und fühlte rein gar nichts. Nur ab und zu spürte ich ein schmerzhaftes Pochen in meinem Unterleib. Meine wiedergewonnenen Erinnerung verblassten komplett und wurden mit neuen Überspielt.

Erinnerungen an ein Leben bei Hydra, seit meiner Geburt. Erst wehrte ich mich dagegen, als aber unerträglicher Schmerz durch meinen ganzen Körper fuhr ließ ich es zu und gab auf. Ein Name wiederholte sich. Schmidt, Angelina Schmidt, Tochter von Johann Schmidt. Und dann herrschte Stille. Nur unterschwellig meinte ich zehn vertraute deutsche Wörter zu hören.

Freudig wartete ich darauf aufzuwachen. Immer mehr Zeit verstrich. Bis ich plötzlich Stimmen hörte. Angestrengt konzentrierte ich mich und wartete. Nach und nach wurde meine Umgebung lauter und ich spürte, wie ich mit Hals, Armen, sowie Beinen auf einem Bett festgeschnallt war.

"Sie wacht auf !" hörte ich eine mir vertraute Stimme sagen. Vorsichtig öffnete ich meine Augen, blinzelte ein paar mal und sah direkt in Onkel Armins Augen. "Angelina, da bist du ja wieder !" sagte er fröhlich und löste die Schnallen.
"Was ist passiert ?" fragte ich leicht desorientiert und setzte mich vorsichtig auf.

Onkel Armin reagierte sehr schnell und fing mich ab, bevor ich auf dem kalten Steinboden landen konnte. "Langsam Madame, du warst sechs Jahre weg, es ist viel passiert !" Erstaunt sah ich ihn an. "Sechs Jahre, das heißt ich bin sechzehn ?" fragte ich und setzte mich widerwillig hin. "In drei Tagen um es genau zu nehmen !" hörte ich meinen Vater von der Tür aus sagen.

"Seh ich schlimm aus Vater ?" Lächelnd schüttelte er den Kopf und bedeutete mir ihm zu folgen. "Bei allem Respekt Sir, sie ist gerade erst wieder aufgewacht. Ihre Muskeln ..." "Sind voll einsatzbereit dank der Seren !" beendete Dad seinen Satz und verließ mit einem Heil Hydra den Raum.

"Nicht hier Angelina !" sagte er und führte mich zu seinem Büro, als ich ansetzten wollte Fragen zu stellen. Erst als er die Tür hinter sich geschlossen hatte begann er mir zu erklären, was mit mir und der Welt, während meiner geistigen Abwesenheit geschehen war.

"Um deine Aussagen zusammenzufassen Vater: Wir befinden uns im Jahr 1934 und stehen sehr wahrscheinlich vor dem Beginn des zweiten Weltkrieges. Ich bin fast sechzehn. Es wurde eine Organisation gegründet, die gegen Hydra arbeitet und ich habe jetzt wie nanntest du es ?" Angestrengt dachte ich nach aber mir wollte das Wort nicht mehr einfallen "Fähigkeiten ?" fragte ich.

"Kräfte trifft es wohl eher" verbesserte er mich und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Vorausgesetzt es ist nichts schief gelaufen !" Verstehend nickte ich und sah zu der Weltkarte, die hinter ihm hing. "Was genau habt ihr mit mir gemacht ?"

"... die Agents haben angefangen dich den Ghost Soldier zu nennen. Sie wissen von deiner Existenz, haben dich aber noch nie zu Gesicht bekommen !" Endete er seinen Vortrag. Mein Kopf schwirrte von den vielen neuen Informationen. Ich war kein Mensch mehr, jedenfalls kein gewöhnlicher. Ich war ein Inhuman, ein Mutant.

An sich nicht ungewöhnlich, Hydra hatte vor sechs Jahren auch mehrere Inhuman und Mutanten als Agents ausgebildet. Normalerweise hatten diese aber nur eine Fähigkeit. Ich hatte mehr, viel mehr.

Die folgenden Wochen und Monate wurde ich trainiert und auf den Krieg vorbereitet. Schleichend kamen dabei auch meine Kräfte zum Vorschein. Nur meine Inhuman Fähigkeit ließ noch auf sich warten.

Fünf Jahre vergingen. Wir hatten unsere Basis nach Russland verlegt und der Krieg war im vollen Gange, als wir das erste mal etwas von Captain America hörten.

Er hatte drei Tage zuvor eine Basis in die Luft gesprengt. Es war uns allerdings gelungen seinen besten Freund Sergeant Barnes und weitere Soldaten in Kriegsgefangenschaft zu nehmen.

Meine Aufgabe, war es nun ihn nach S.H.I.E.L.D. ' s Plänen zu fragen. Gelangweilt lief ich zu dem Befragungsraum. Alle Agents die mir entgegen kamen, grüßten mich und senkten, ein Heil Hydra murmelnd, respektvoll den Kopf.

Ich war für viele Menschen ein Begriff. Shadow und Ghost Soldier, waren die bekanntesten Namen, die man mir gegeben hatte. Lautlos öffnete und schloss ich die Tür und setzte mich Barnes gegenüber.

Soulmates - The Zeta after X 《1》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt