28. Februar 2024 - Teddy und Victoire, Natasha und Rain

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Rain und Natasha standen mit Teddy im Fahrstuhl des Woolworth-Buildings, welches in seinen 60 Stockwerken nicht nur den MACUSA beherbergte, sondern auch ein paar Zaubererbotschaften, darunter die britische. 

"Die Botschaft an sich besteht aus dem Botschafter und seinen Mitarbeitern.", erzählte Teddy gerade. "Das sind ein paar Diplomaten, ein paar Wirtschaftsleute, ein paar PR-Leute und aktuell ein ziemlich nutzloser Praktikant." Er grinste. 

Da Vicky die ganze Woche, die Rain und Natasha in New York waren, arbeiten musste, hatten die beiden Mädchen den Tag über wenig zu tun, auch wenn Sightseeing natürlich auf dem Plan stand. Teddy arbeitete nur halbtags (zumindest offiziell) und Rain war furchtbar neugierig gewesen, einmal eine Botschaft anzuschauen und ein paar Leute kennen zu lernen. Also hatte Teddy angefragt, ob er zwei Bekannten eine kleine Tour durch die Botschaft anbieten dürfe. Er durfte. 

"Und dein Chef, dieser Mr. McCourtney, der ist aber Amerikaner?", fragte Natasha irritiert. Teddy nickte. 

"Ja, weil ich eigentlich ja bei der MACUSA unter Vertrag stehe und von ihr auch bezahlt werde. Im Gegensatz zu den Muggelbotschaften sind unsere Botschaften eher so Vertretungen im Land, Ratgeber, könnte man fast sagen. Sie vertreten die Interessen des Auslands.", versuchte Teddy es den beiden begreiflich zu machen. "Es ist kompliziert, ich habe es selbst noch nicht ganz verstanden." Er grinste und warf einen prüfenden Blick auf die Zahlenanzeige des Fahrstuhls. "Auf jeden Fall habe ich Mr. McCourtney erzählt, dass du ebenfalls Diplomatie studierst und er hat angeboten, dass wir uns mit ihm unterhalten können, falls du begabter bist als ich." Er zwinkerte. "Was wir glaube ich so unterschreiben können."

"Prima." Natasha klatschte in die Hände, als der Fahrstuhl mit einem leisen Ping hielt. "Ich hoffe, es wird nicht zu langweilig."

Freiwillig hätte sie sich niemals dafür entschieden, eine Botschaft zu besichtigen, aber da Rain gestern trotz ihrer Höhenangst mit ihr auf ein Hochhausdach gestiegen war, war sie es ihr wohl schuldig. 

In der nächsten halben Stunde erzählte Teddy ihnen davon, was eine Botschaft so tat, wer hier woran arbeitete und zeigte ihnen einige Räume, darunter einen sehr schick eingerichteten Konferenzraum und ein Mehrpersonenbüro, in dem auch Teddy einen kleinen Schreibtisch hatte. Anschließend holten sie sich einen Kaffee und ein Sandwich in der Kantine, bevor sie um dreizehn Uhr einen Termin bei Mr. McCourtney hatten. 

Teddy klopfte und nach einem leisen "Herein" betraten die drei Personen den Raum. Es war normal groß, hatte eine riesige Fensterfront, von der aus man über Manhattan schauen konnte und einen gigantischen Schreibtisch, hinter dem ein Mann saß. Er war um die fünfzig, recht groß, recht schlank und hatte dunkles Haar, welches schon ein wenig schütter war. Alles in Allem wirkte er sehr seriös, erfüllte absolut das Bild eines respektierten Chefs. 

Rain runzelte ein klein wenig die Stirn, irgendwas an diesem Mann irritierte sie. Hatte sie ihn schon einmal irgendwo gesehen? Oder erfüllte er einfach das Klischee der Büromenschen so sehr, dass sie ihn in eine Schublade steckte mit Dozenten und Professoren und Ministeriumsangestellten? Ihr fiel auf, dass sie vermutlich sehr unfreundlich schaute, also beeilte sie sich, ein Lächeln aufzusetzen. 

"Guten Tag, Mr. McCourtney.", begrüßte Teddy seinen Chef höflich. Der erhob sich und lächelte jetzt ebenfalls freundlich, was Rain ihm gegenüber ein bisschen weniger feindlich gesinnt, aber noch nicht ganz ohne Misstrauen machte. 

"Mr. Lupin." Mr. McCourtney erwiderte Teddys Handschlag und musterte Rain und Natasha. "Es freut mich, Ihre Kommilitoninnen kennen zu lernen." Er streckte auch den beiden Frauen die Hand entgegen, die sie schüttelten. 

Rain III - SnapshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt