Epilog - 10. August 2025

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Ich war mit einem Tablett auf dem Weg zum Gartentisch. Rain hantierte dort in der Nähe mit einigen Luftballons und ich konnte mich nicht zurückhalten, ihr einen schnellen Kuss auf die Wange zu drücken. 

Obwohl wir jetzt schon seit über einem halben Jahr verheiratet waren, konnte ich immer noch kaum glauben, dass diese Frau wirklich ihr Leben mit mir verbringen wollte. 

Ich stellte das Tablett ab und begann, Teller und Kuchengabeln zu verteilen. Währenddessen dachte ich an unsere Hochzeit zurück - im Dezember, zwischen Weihnachten und Neujahr. Wir hatten uns im Standesamt trauen und anschließend in der Kirche segnen lassen. Rain hatte ein umwerfendes Kleid getragen - sein wir ehrlich, wenn es nicht unsere Hochzeit gewesen wäre, hätte ich ihr spätestens in dem Moment einen Antrag gemacht. 

Nach monatelanger Diskussion mit ihr hatte ich sie tatsächlich überzeugen können, dass wir unsere Schwüre selbst schreiben. Sie hatte ewig protestiert, dass sie einfach nicht literarisch begabt wäre, aber im Endeffekt war das gar nicht so schlimm gewesen, sie hatte mich trotzdem zum weinen gebracht (und ihre Mutter und meine Mutter und Molly Weasley ebenfalls). 

Wenig überraschend war Vicky ihre Trauzeugin gewesen, die eine wirklich lustige Rede gehalten hatte darüber, wie wir uns kennen gelernt hatten. Ich hatte, ebenso wenig überraschend, Bram an meiner Seite und auch er hatte an dem Abend noch gesprochen. Wochen danach hatte er mir gestanden, dass ihm Jessica und Andy bei der Wortwahl geholfen hatten. Die hatten wir nach einiger Überlegung dann auch irgendwann in unser Geheimnis eingeweiht. 

Letzten Sommer hatten wir alle unser Studium abgeschlossen und Rain arbeitete eifrig daran, diplomatische Kontakte zwischen den Muggeln und dem Ministerium auszubauen. Ich war inzwischen als Journalistin in einer Londoner Redaktion angestellt und arbeitete in jeder freien Minute an dem Gedichtband, für den ich inzwischen auch endlich einen Verlag gefunden hatte. 

Ich betrachtete den gedeckten Tisch und zählte noch einmal nach, dass auch wirklich für alle ein Platz war. Neun Gedecke - Rain und ich, Bram, Hermine und Draco, meine Eltern, Leo, Grischa. Ich musste lächeln, als ich daran dachte, dass mein Bruder wirklich einfach nach London zu locken gewesen war. Jetzt fehlte nur noch der Kuchen. 

Schnell ging ich wieder ins Haus, vorbei an Rain, die mittlerweile zwar nicht mehr mit den Ballons, dafür aber mit einer großen Girlande kämpfte. In der Küche saßen Bram, Grischa und Leo, die die Anweisung hatten, Obst aufzuschneiden und auf Teller zu verteilen. Es wirkte jedoch eher wie eine entspannte Gesprächsrunde, in der alle fünf Minuten mal jemand an einer Banane herumsäbelte. Merlin, Jungs waren nutzlos! 

"Auf jeden Fall war das Austauschprogramm letztes Jahr ein ziemlicher Erfolg.", erzählte Leo gerade aufgeregt. Es war super seltsam, er war mittlerweile vierzehn und jedes Mal, wenn ich ihn sah, war seine Stimme tiefer. "Und darum habe ich mich fürs kommende Schuljahr auch angemeldet." 

Grischa klaute sich eine Weintraube. 

"Und in welches Haus gehst du zum Austausch?", fragte er neugierig. 

"Gryffindor." Leo grinste und schob einige halbierte Erdbeeren in eine Schüssel. "Ich meine, ich bin seit drei Jahren im Haus, wo mein Dad war, es wird Zeit, dass ich mal das Haus von meiner Mum ausprobiere." 

Bram schälte konzentriert einen Apfel. 

"Gryffindor sind die Mutigen, richtig?", fragte er. 

Ich seufzte. Na das konnte sich ja nur noch um Stunden handeln. Naja, wenigstens verstanden die drei sich. Und möglicherweise würde gleich ja wenigstens ein bisschen Obst fertig sein, wenn meine und Rains Eltern hier ankommen würden. Die hatten wir für die Vorbereitungen rausgeschmissen. Aus ihrem eigenen Haus. Rains Idee! 

Rain III - SnapshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt