Teddy schloss die letzte Umzugskiste und sah sich in der Wohnung um. Es war seltsam, wie sehr einem einige Räume in nur knapp fünf Monaten zum Zuhause werden konnten und auch wenn er und Vicky sich einig waren, dass sie sich freuten, nach London zurück zu fahren, war es doch seltsam, die kleine Wohnung in New York so kahl und leer zu sehen.
Vicky kam ins Wohnzimmer und dirigierte mit dem Zauberstab ein paar Kisten aus den anderen Räumen vor sich her.
"Ich kann es immer noch nicht fassen, dass sie dich gefeuert haben.", erklärte sie kopfschüttelnd und positionierte die Kartons bei den anderen. Teddy seufzte und lächelte.
"Ich meine, ich hatte es auch extra darauf angesetzt, rausgeschmissen zu werden.", erinnerte er sie und ließ sich auf den kleinen Fleck des Sofas fallen, der als einziger nicht mit Kisten vollgestellt war. Vicky verzog unzufrieden ihre Stirn und Teddy hielt sich gerade noch rechtzeitig davon ab, zu kommentieren, wie süß das aussah. Aber in acht Jahren Beziehung musste man schließlich irgendetwas lernen und das war in seinem Fall, dass es nie gut endete, wenn er seine Frau darauf hinwies, wie niedlich es war, wenn sie sich aufregte.
Stattdessen zog er sie auf seinen Schoß.
"Was machst du, wir müssen weiter packen!", protestierte sie und boxte ihm gegen die Schulter, verzweifelt versuchend, ihre unzufriedene Fassade aufrecht zu erhalten, was ihr spektakulär misslang, spätestens als er sie in die Seite stach und sie ein leises Quieken von sich gab. "Teddy Lupin, du bist ein ganz garstiger Mann.", beschwerte sie sich, aber Teddy lachte nur und seine Haare färbten sich zitronengelb vor Amüsement.
"Wir liegen voll im Plan und können uns ruhig die Zeit nehmen, einmal zwei Minuten auf dem Sofa zu sitzen und durch zu atmen.", schlug er vor. Sie blies sich eine Strähne blonden Haares aus der Stirn und grinste.
"Nur durchatmen?", fragte sie und er wog überlegend den Kopf hin und her.
"Ich könnte mich glaube ich auch zu was anderem überreden lassen...", erklärte er und verschloss ihre Lippen zu einem Kuss.
Etwas außer Atem lösten sie sich eine ganze Weile später.
"Ich finde es immer noch nicht ok, dass sie dich gefeuert haben.", stellte Vicky klar und stand wieder auf.
"Ich weiß.", bestätigte Teddy und ließ sich von seiner Frau von der Couch ziehen und anweisen, was er als nächstes holen sollte.
Er konnte schon nachvollziehen, was sie für ein Problem hatte. Er war der ungeschickte Praktikant, der die gesamten viereinhalb Monate nicht besonders hilfreich war und im Endeffekt mehr im Weg stand, als er geholfen hatte. Das war eine Rolle, in die er sich hinein gefunden hatte, die er akzeptiert und die ihm tatsächlich wirklich Spaß gemacht hatte.
Es war seine Idee gewesen, diese Rolle noch weiter auszubauen und sich feuern zu lassen, nachdem er alle Informationen gesammelt hatte, die er brauchte, um genug Beweise an Harry zu überbringen. Schließlich sah er keinen Grund noch weitere anderthalb Monate zu verschwenden, die er lieber in London direkt bei Shadow an der Lösung des Problems zu arbeiten (das Problem war, wie sich herausstellte, tatsächlich Mr. McCourtney selbst, der wie er herausgefunden hatte, schon im Jahr 2005 einmal unter Beobachtung des britischen Aurorenbüros gestanden hatte). Also hatte er versehentlich Kaffee über wichtige Unterlagen geschüttet und "vergessen" einige essentielle Memos zu überbringen und war jetzt frei.
Das Problem war, es war eine Sache, ein Idiot zu sein, aber eine ganz andere Sache, einen Idioten zu heiraten. Denn als so jemand stand Vicky jetzt vor ihren Bekannten in New York da und von daher konnte Teddy absolut nachvollziehen, was sie so sehr störte.
Er schloss die Küchentür hinter sich, nachdem er noch einmal kontrolliert hatte, dass der Raum völlig leer von ihren Sachen war und betrat das Bad, um sich auch dort noch einmal umzuschauen. Auf dem Flur traf er Vicky, die gerade die kleine Abstellkammer ausräumte und...war das eine große, schwarze Mülltüte? Teddy verschwand im Bad - das würde er jetzt einfach nicht hinterfragen.
"Teddy.", sagte Vicky schließlich, als sie sich im Wohnzimmer wieder trafen. "Ich nehme jetzt den ersten Portschlüssel nach London, ok?"
Er nickte und konzentrierte sich auf ihre Wohnung in London, damit die Kartons, die er gleich hinüber zaubern würde, auch wirklich dort landeten. Sie drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Wange.
"Bis nachher!", meinte sie und verschwand. Er gab ihr eine Minute, um den Platz zu räumen und ließ dann die erste Runde Kisten verschwinden - alle, die auf dem Sofa standen. Das hatte den positiven Nebeneffekt, dass er es sich darauf bequem machen konnte, während er immer einige Minuten wartete, bis er die nächsten Sachen nach London brachte. Schließlich brauchte Vicky dort auch immer einen Moment, um die angekommenen Kartons in die entsprechenden Zimmer zu sortieren.
Auf dem Sofa liegend, dachte er darüber nach, wie das Leben jetzt für sie weiter gehen würde. Er freute sich, dass sie rechtzeitig nach London zurückkehrten, um Ostern in anderthalb Wochen mit der Familie zu feiern. Er hoffte sehr, dass seine Großmutter, Ginny und Fleur sie nicht bei lebendigem Leibe einem Incendio aussetzen würden, wenn sie erfuhren, dass sie heimlich geheiratet hatten.
Im Sommer würden sie dann offiziell im Monisterium heiraten und Vicky war schon eifrig dabei, alles für die große Feier danach zu planen. Für die Woche nach Ostern hatte sie sich mit Rain zum Brautkleidkauf verabredet, als sie das letzte Mal telefoniert hatten. Natasha hatte ihm angeboten, dass er wenn er Lust hatte, sie begleiten konnte, wenn sie sich ein Outfit zusammensuchte, was er grinsend angenommen hatte. Er mochte Natasha, sie war einfach cool. Er mochte Rain und Vicky in ihrer femininen Art, aber er genoss es auch immer wieder, mit Natasha unterwegs zu sein, die damit überhaupt nichts anfangen konnte.
Er sah auf die Uhr und erhob sich, um den nächsten Schwung Kisten nach London zu bringen. Sein Blick fiel auf einen dicken Ordner, der auf einer Kiste drauf lag und er lächelte. Das waren alle Dokumente von Vicky zur Eröffnung ihres Ladens. Sie und Sophia hatten jetzt endlich beschlossen, alle Vorsicht in den Wind zu werfen und es einfach zu versuchen. Sie hatten in der Winkelgasse einige Quadratmeter gemietet und waren mittlerweile fast täglich im Kontakt, arbeiteten Konzepte aus und entwarfen Sachen. Teddy konnte weder mit dem Laden noch mit der Mode viel anfangen, aber er liebte das Blitzen in den Augen seiner Frau, wenn sie davon sprach und das war es ihm wert.
Er seufzte und schnappte sich ein herumliegendes Buch, in dem er las, bis die letzte Kiste nach London unterwegs war. Anschließend sah er sich ein letztes Mal um und griff dann nach der Zeitung, die als Portschlüssel diente.
Er war verheiratet, wohnte jetzt wieder in der Nähe seiner Freunde und Familie und hatte einen Job in dem er wirklich gut war. Ja, das Leben war schon gut so, wie es war.
So, wir nehmen Abschied von Teddy un Vicky (die wir natürlich auch noch einmal im letzten Kapitel treffen). Morgen kommt das letzte Kapitel mit Natasha und Rain, dann kommt das letzte Kapitel mit Leo und dann sind wir auch schon beim gemeinsamen Osterfest und damit am Ende dieser Geschichte (und auch der Rain-Reihe) angekommen.
Außerdem tut es mir leid, dass gestern kein Kapitel kam, aber meine Freunde haben mich überredet, raus zu gehen und sozial zu sein.....
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Rain III - Snapshots
FanfictionSchnappschüsse aus dem Jahr 2023 des Rain-Universums: Leo Granger ist in Hogwarts und arbeitet mit seinen Freunden an der ultimativen Lösung, um Häuserdifferenzen ein für allemal zu beseitigen. Blöd nur, dass niemand auf ein paar Zweitklässler hö...