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Der Kuss zwischen Hyunjin und diesem Mädchen ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Was hat er wohl dabei gefühlt? Und warum dachte ich überhaupt darüber nach? 
Seit er mich vor Ryu gerettet hat, sah ich ihn mit anderen Augen.
Als er dieses Mädchen geküsst hatte, ist mir ein Stich durchs Herz gefahren.
Ich konnte es mir nicht länger mit ansehen.
Ach, das war doch alles verrückt und ohne Bedeutung.

Erleichtert raffte ich mich auf, als wir in Seoul gelandet waren.
Der Rückflug war schon anstrengend genug gewesen, weshalb ich einfach nur noch schnell Nachhause wollte. Wir holten in der Empfangshalle unser Gepäck ab und verabschiedeten uns voneinander.
Zu meiner Überraschung stand meine Schwester am Ausgang und winkte mir freudig zu.
„Was machst du denn hier?" fragte ich erstaunt und umarmte sie herzlich.
„Ich hab etwas mehr Begeisterung erwartet" sagte sie beleidigt und wuschelte mir über den Kopf.
„Ya, ich hasse es, wenn du sowas machst.." murrte ich und folgte ihr zum Shuttle, mit dem wir in die Stadt fuhren.
Zuhause angekommen ließ ich mich erschöpft auf mein Bett fallen.
Den Koffer würde ich einfach morgen auspacken.
Ich zog mich aus und hüpfte ins Bett. Sofort fielen mir die Augen zu.

...

Zum Glück war heute Wochenende und ich würde heute einfach nur faulenzen.
Das hatte ich mir nun wirklich verdient. Während der Klassenfahrt waren viele Fotos entstanden und ich betrachtete diese lächelnd. Die Fotos mit Woojin und Jeongin waren besonders gelungen. Ich konnte darüber nur schmunzeln.
Im nächsten Moment ploppte eine Nachricht von Hyunjin auf meinem Bildschirm auf:

„Du bist bestimmt beschäftigt.. mir geht es gerade richtig dreckig und ich bräuchte jemanden zum reden.."

Seine Nachricht schien besorgniserregend und ich schrieb ihm schnell eine Antwort, ehe ich mich auf den Weg zu seinem Haus machte. Ich stieg die Treppen hinauf und betätigte die Klingel. Der Butler des Hauses öffnete mir die Tür.
„Eigentlich ist Besuch gerade nicht gestattet" sagte er und schaute sich hastig um.
Ich quetschte mich an ihm vorbei, ohne seinen Worten Beachtung zu schenken.
Irgendetwas war anders als sonst. Vor mir erstreckte sich ein riesiges Chaos.
Bilder hingen nicht an Ort und Stelle, Teppiche waren zerfetzt und Blumentopfscherben lagen zerschellt auf dem Boden.
„Was ist denn hier passiert?!"
Erschrocken drehte ich mich zu dem Butler um, der zu zittern schien.
„Nun, letzte Nacht wurde hier eingebrochen. Eigentlich ist hier alles abgesichert, aber der Einbrecher hat es irgendwie geschafft hier reinzukommen."
„Das ist ja schrecklich! Ich muss sofort zu Hyunjin" gab ich hektisch von mir und eilte die Treppen hoch in sein Zimmer. Auch hier war alles verwüstet worden.
Ich klopfte an die Tür.
Keine Antwort.
Meine Hand griff nach der Türklinke und öffnete die Tür.
Ich fand Hyunjin zusammengekauert in seinem Bett vor.
Ihn so zu sehen, schmerzte mich. Vorsichtig ging ich auf ihn zu.
„Hey, ich bin es nur" flüsterte ich sanft und setzte mich zu ihm.
„Stimmt es wirklich, dass bei euch eingebrochen wurde?" hakte ich nach und er nickte stumm. „Kannst du dir vorstellen wie das ist, wenn man sich in seinem eigenen Zuhause nicht mehr sicher fühlt? Manchmal habe ich wirklich die Schnauze voll von diesem wohlhabenden Leben. Aufgrund der Position meines Vaters hat er viele Feinde.."
Ich hörte ihm still zu.
Ohne etwas darauf zu sagen, nahm ich ihn in den Arm, damit er sich wieder beruhigte.
Sanft summte ich eine leise Melodie und er schien wirklich ruhiger zu werden.

Nach einer Weile lösten wir uns wieder voneinander. „Hör mal, wenn du dich hier wirklich nicht mehr wohlfühlst, kannst du erstmal bei mir wohnen" schlug ich vor und lächelte warm.
„Wir haben noch ein Gästezimmer frei."
Er schüttelte den Kopf.
„Nichts da, ich werde bei dir im Zimmer schlafen. Nirgendwo anders."
Ich verdrehte die Augen und zuckte mit den Schultern.
„Also gut, dann pennst du eben bei mir. Aber wehe du überfällst mich nachts im Schlaf!" warnte ich ihn und er grinste mich nur an.
Ich half ihm seine Tasche zu packen und wir gaben noch kurz seiner Mutter Bescheid.
Sie war einverstanden mit der Idee. Meine Mutter schien etwas überrumpelt, doch als ich ihr ausführlich die Situation erklärt hatte, war sie einverstanden.
Neugierig schaute er sich unser Haus an.
„Ich weiß, es ist nicht so prächtig wie eures.." murmelte ich.
„Es hat seinen eignen Charme" sagte er und lief schnurstracks in mein Zimmer.
„Du hast immer noch Kuscheltiere?" fragend musterte er mich und zeigte auf mein Bett.
„Ja, hab ich. Was dagegen?" brummte ich und stellte seine Tasche ab.
„Nö, ich finde es süß. Ich denke das wird ganz nett werden jetzt bei dir zu wohnen für eine Weile" gab er grinsend von sich und fläzte sich auf mein Bett.
Ich hoffte ich würde meine Entscheidung nicht bereuen, denn bei Hyunjin konnte man ja nie wissen. 

I Hate The Class President! (Hyunsung) ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt