❀ ANNA MAGDALENA | 26. Februar 2020 ❀
Als ich heute aufwache ist es schon zwölf Uhr. Mein erster Gedanke ist, dass ich am liebsten den ganzen Tag hier im Bett verbringen würde, jedoch habe ich mir fest vorgenommen, mir die Stadt anzuschauen und shoppen zu gehen. Entschlossen stehe ich auf und schnappe mir meine Klammotten von gestern und Julians Pulli, sann gehe ich ins Bad, das gleich angrenzt. Nach einer kurzen Dusche mach ich mich dann schnell fertig und gehe dann auf die Suche nach Julian. Ihn finde ich nicht, aber er hat mir einen Zettel hinterlassen, auf dem steht, dass er beim Training ist. Also mache ich mich alleine auf den Weg in die Innenstadt, was ein wenig kompliziert ist, weil ich ständig aufs Handy schauen muss, um zu gucken, ob ich auch richtig gehe oder in die richtige Bahn steige. Als ich dann endlich da bin, schlendere ich gemütlich durch die ganzen Läden, die sich in der Innenstadt befinden. Nach ganzen dreieinhalb Stunden bin ich dann endlich fertig und habe zum Glück auch einiges gefunden, Lust mir die Stadt noch ein wenig anzuschauen habe ich aber nicht wirklich, auch wenn ich es mir vorgenommen habe. Aber wenigstens war ich schon ein wenig draußen, auch wenn es jetzt nur kurz war. Wie Julian es gestern gesagt hat, auch Zeit braucht Zeit. Wieder vor dem Haus, in dem Julian wohnt angekommen, drücke ich ungeduldig auf die Klingel und warte darauf, dass mir die Tür geöffnet wird. Als sie dann endlich aufgeht, gehe ich gemütlich die Treppen in den zweiten Stock, wo Julian schon an der Wohnungstür stand und mich erleichtert ansieht, als er mich erblickt.
„Oh Gott, da bist du ja. Ich dachte schon, dass du abgehauen wärst.", meint er erleichtert.
„Wieso das denn? Ich hab doch gestern erzählt, dass ich heute neue Klammotten kaufen wollte.", antworte ich ihm und quetsche mich mit meinen Tüten an ihn vorbei in die Wohnung, wo ich erstmal meine Schuhe und Jacke ausziehe.
„Ja, aber es war nichts hier, woran man erkennen konnte, dass du überhaupt da warst. Nichts von dir war noch hier.", seufzt er und lehnte sich an die Wand im Eingangsbereich, während er mich beobachtet. Schnell bringe ich meine Sachen ins Gästezimmer, bevor ich wieder zu Julian gehe.
„Naja, was hätte ich auch hierlassen sollen? Ich hatte doch bloß diese Klammotten dabei und meine Handtasche, das habe ich auch jetzt dabei gehabt, logischerweise.", erklärte ich ihm und sehe dabei zu, wie er sich lachend gegen die Stirn schlägt.
„Sorry, wir haben doch gestern schon festgestellt, dass ich der dumme von uns beiden bin." Wir haben gestern beim Essen noch über unsere Vergangenheiten geredet. Ich hab ihm von meiner Zeit in Frankfurt, auf dem Internat und in London erzählt und er mir von seinen Anfängen und seiner bisherigen Karriere. Dabei habe ich ihm auch erzählt, dass das Internat auf dem ich war von der Bevölkerung gerne Eliteinternat genannt wird und ich neben dem Abi noch den internationalen Abschluss gemacht habe, beides mit einem zweier Durchschnitt, und danach gleich auf eine der besten Unis gegangen bin. Davon war er gleich so eingeschüchtert, dass er sehr peinlich berührt war, als er mir erzählt hat, dass er die Schule nach der zehnten Klasse abgebrochen hat, also nur einen erweiterten Realschulabschluss hat. Er hat sich richtig geschämt in dem Moment. Ich fand es in den Moment ganz lustig, habe mir aber gleichzeitig auch einige Sorgen gemacht. Komme ich so rüber, als würde ich nur Leute mit dem höchstmöglichem Abschluss akzeptieren oder ähnliches? Die Frage beschäftigt mich seit gestern Abend. Ich habe ihm gleich klar gemacht, dass er sich dafür nicht schämen muss und ich mich nicht dafür interessiere, was für einen Abschluss andere haben oder ob sie überhaupt einen haben.
„Weißt du, Noten und der Abschluss sagen oft nicht wirklich was über die Intelligenz der Person aus. Es gibt Leute, die durch unterschiedliche Methoden gute Noten erlangen und eigentlich nichts wirklich wissen und dann gibt es die, die total begabt sind und es nur nicht zeigen wollen oder können.", erkläre ich, was ihn jedoch nur mit den Schultern zucken lässt. „Was ich damit sagen will, du bist alles andere als dumm. Zumindest würde ich das nicht sagen."
„Mein Abschluss sagt halt was anderes.", lacht er, auch wenn ich ihm ansehe, dass es ihm trotzdem etwas unangenehm ist.
„Ach Quatsch. Steiger dich da nicht so rein. Es gibt viele Menschen, die kein Abi haben und du hast ja wenigstens was erreicht.", meine ich und schaue ihn aufmunternd an. Ich weiß, wie wichtig es ist, wenn man jemanden hat, der einem aufmunternd wenn man sich nicht wohl fühlt, egal in welchen Zusammenhang. Bei mir waren es schon immer meine Eltern gewesen, besonders meine Mutter, oder eben Freunde aus der Schule.
„Hast du auch ein bisschen was von der Stadt gesehen, als du unterwegs warst?", wechselt er das Thema und sieht mich interessiert an. Ich jedoch schüttele nur den Kopf.
„Bis auf die Innenstadt nichts. Ich hatte nicht noch die Kraft, mir mehr anzuschauen.", gebe ich zu und lasse mich seufzend auf Sofa fallen.
„Das reicht ja auch fürs erste. Du musst ja nicht gleich die ganze Stadt in und auswendig kennen.", sagt er und setzt sich lächelnd zu mir.
„Sag mal, hast du eigentlich einen Hund?", frage ich. Ich habe mich das schon die ganze Zeit gefragt, weil er im Wohnzimmer ein Hundekörbchen stehen hat, aber sonst habe ich nichts gesehen, das auf einen Hund hindeutet und erstrecht keinen Hund.
„Ja. Einen Golden Retriever, Nala. Aber die ist im Moment bei meinen Eltern. Das ist meist so, wenn einer von mir und Jannis nicht da ist, dann wäre sie manchmal mehrere Stunden alleine Zuhause und das wollen wir nicht so gerne." Während er mir das sagt, kramt er sein Handy aus der Hosentasche raus und hält mir ein Foto von dem Vierbeiner unter die Nase.
„Süß. Ich wollte mir eigentlich auch mal einen Hund holen." Ich war sogar schon bei verschiedenen Züchtern und Tierheimen gewesen und am Ende schwankte die Entscheidung zwischen einer kleinen, süßen Bulldogge und einem Labradoodle, aber dann kamen einige Ereignisse dazwischen, sodass ich nicht mehr dazu gekommen bin, mir einen zu holen. Außerdem ist es jetzt auch nicht mehr so einfach, jetzt wo ich mehr Verantwortung in der Firma trage. Aber das wären noch immer die Rassen, zwischen denen ich auch heute noch schwanken würde.
„Und warum hast du es nicht gemacht?", fragt Julian.
„Hm, ich denke, ich würde ihm kein gutes Leben geben. Ich muss beruflich ab und zu durch Deutschland reisen und reise auch so gerne. Außerdem muss ich irgendwann auch wieder arbeiten. Aber wenn das alles nicht wäre, dann würde ich mir definitiv einen holen."
„Naja, einen Hund kannst du ja sicher mit auf die Arbeit nehmen, immerhin bist du die Chefin. Außerdem denke ich, dass Erik zu m Beispiel auf deinen Hund aufpassen würde wenn du weg bist und wenn nicht, dann kannst du ihn zu uns bringen, hier sind Hunde immer willkommen. Und naja, ich denke, dass dir ein Hund sehr gut tun würde. Zum einen kommst du dann wieder regelmäßig aus der Wohnung raus, zum anderen hast du auch Gesellschaft. Weißt du, die Anwesenheit von einem Hund hilft oft, wenn es einem nicht gut geht.", erzählt er und sieht mich eindringlich an. Sagen tue ich aber nichts. Wahrscheinlich, weil ich innerlich merke, dass ich ihm eigentlich recht geben muss.
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hello hello :)
heute bin ich auch mal wieder pünktlich haha. seid ihr tem hund oder team katze? ich bin definitiv team hund! ich finde zwar, dass manche katzen auch süß sind und so, aber ich kann denen eigentlich nicht so viel abgewinnen, oops. aber hunde sind einfach die besten tiere die es gibt, auch wenn ich leider keinen eigenen habe :(
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don't let it break your heart ❀ julian brandt
FanfictionEin Abend, eine öffentliche Veranstaltung- für den einen Alltag, für manch andere eine Qual. Für manche hängt es mit Spaß zusammen, für andere mit Erinnerungen, die man am liebsten nur verdrängen möchte. Die Begegnung- nicht gerade eine angenehme Si...