❀ ANNA MAGDALENA | 27. März 2020 ❀
„Warum fährst du denn nicht über die Autobahn?", unterbricht Julian das angenehme Schweigen und deutet auf das Schild der Autobahnauffahrt, auf dem auch Grünwald aufgelistet. Ein wenig unwohl schüttele ich den Kopf.
„Ich mag nicht so gerne dort fahren, ich fahr lieber noch erstmal hier durch die ruhigeren Straßen und dann später auf die Autobahn.", erkläre ich, spüre seinen verwirrten Blick von der Seite auf mir liegen, jedoch kommt kein weiter Kommentar.
„Hier wohnen deine Großeltern?", fragt Julian erstaunt, schaut mit offenem Mund auf das Anwesen, auf das ich langsam rauffahre, nachdem ich das Tor mit dem Zahlencode geöffnet habe. Ich kann seine Reaktion verstehen, das Haus gleicht einem Palast. Es ist riesig, genauso wie der Garten. Ich kann verstehen, dass manche Leute bei dem Anblick denken, dass meine Großeltern ein abgehobenes Leben führen, aber sobald man drinnen ist, sieht man, dass es bei ihnen genauso aussieht, wie bei all anderen Großeltern auch. Die Einrichtung ist schlicht gehalten, zwischen den Ikea Möbeln sieht man zwischendurch einige teuren Stücke, aber nicht im Übermaß. Und auch das Leben von ihnen gleicht dem, von vielen anderen Rentnern. Sie verbringen jeden Tag viel Zeit im Garten, Opa kümmert sich um den Rasen und Oma um ihre Blumen, zwischendurch spielen sie eine Runde Federball oder schwimmen ein paar Runden im Pool, oder sie treffen sich mit Freunden zum Kaffeeklatsch. Ein typisches Rentnerleben eben.
„Ja, hier wohnen sie. Bitte sei nicht voreingenommen, du wirst merken, dass sie nicht so protzig leben, wie es jetzt vielleicht erscheint.", bitte ich ihn, als ich mein Auto vor der Garage zum Stehen kommen lasse und den Motor ausmache.
„Wow, das Haus ist der Wahnsinn. Es sieht so alt, elegant und fast schon märchenhaft aus, aber trotzdem noch total modern. Hier würde ich sofort herziehen.", staunt er, als wir zwei Minuten später mit jeweils einem Blumenstrauß in der Hand auf die große Haustür zusteuern.
„Ja, sie haben es vor drei Jahren renovieren lassen. Ich muss dir nachher unbedingt mal mein Kinderzimmer zeigen, das ist einfach fantastisch. Und es hat eine Terrasse, von der man perfekt in den Pool springen kann.", lache ich und drücke nebenbei auf die Klingel. Als Kind habe ich oft meine freie Zeit bei meinen Großeltern verbracht, wenn meine Eltern noch arbeiten mussten, weswegen ich irgendwann auch mein eigenes Zimmer bekommen habe, was ich bis heute noch habe. Meine Großeltern weigern sich richtig, es anderweitig zu nutzen. Mein Opa und ich haben uns früher nie den Spaß nehmen lassen, von meiner Terrasse runter in den Pool zu springen, während meine Oma uns immer aufgewühlt angemeckert hat, wie gefährlich das enden kann. Interessiert hat es uns aber nicht wirklich, es hat uns eher nur noch mehr dazu animiert.
„Spätzchen, da bist du ja endlich. Ich hab dich schon total vermisst, das ist ja kaum auszuhalten.", ruft meine Omi fröhlich und zieht mich in eine lange, feste Umarmung.
„Ich dich auch Oma, das weißt du doch. Erstmal alles Gute zum Geburtstag.", schmunzel ich und gebe ihr einen Wangenkuss, den sie mir ohne zu zögern auch gibt.
„Oh, siehe an, du hast noch wen mitgebracht.", lächelt sie, nachdem wir uns aus der Umarmung lösen und ihr meinen Strauß überreiche. Lächelnd schaut sie zu Julian rüber, weswegen ich mich auch zu ihm drehe. Etwas schüchtern tritt er hinter mir hervor und sieht meine Oma schmunzelnd an.
„Ich bin Julian, ein Freund von Anna. Ich hoffe, dass es kein Problem für Sie ist, dass ich dabei bin. Ach ja, die hier sind für Sie, herzlichen Glückwunsch.", lächelt er charmant, was meine Oma glücklich erwidert.
„Vielen Dank Julian, nenne mich doch Angelika. Und Freunde von unserer kleinen sind hier doch immer willkommen.", antwortet sie und nimmt auch den zweiten Strauß entgegen, bevor wir rein gehen. „Zieht eure Sachen ruhig aus und legt sie zur Garderobe, wir bleiben heute drinnen, da braucht ihr ja keine Jacken und Schuhe. Ich hatte eigentlich gehofft, dass es schön warm wird, aber bei dem Wetter bleiben wir wohl lieber nur im Wintergarten."
„Ach, dort ist es doch auch gemütlich.", winke ich ab und führe Julian zu der Nische, die als Garderobe dient. Interessiert schaut er sich um, besonders den ganzen Bildern schenkt er seine Aufmerksamkeit. Meine Großeltern sammeln beide sehr gerne Erinnerung, weswegen man im Haus immer wieder auf Bilder mit uns als Familie sieht, mit Einzelnen drauf oder welche aus dem Urlaub. Oft stehen auch irgendwo kleine Souvenirs oder andere Erinnerungen aus dem Urlaub rum und der Kühlschrank ist voll mit Magneten mit den verschiedensten Ortsnamen drauf.
„Schau, da ist ein Bild von dir, von dem Abend als wir uns kennengelernt haben.", grinst Julian und deutet auf ein Bild, auf dem ich tatsächlich in dem teuren Gucci Outfit zu sehen bin, in das mich mein Vater an dem Tag gesteckt hatte.
„Oma, wo hast du das Bild denn her?", frage ich verwirrt. Geschickt habe ich ihr es auf jeden Fall nicht.
„Na das habe ich in der Bild der Frau gesehen und dann die Sekretärin deines Vaters damit beauftragt, nach einer größeren Aufnahme zu fragen. Vier Tage später hatte ich sie hier schon hängen, schon auf die Leinwand gedruckt. Das haben die von der Gala echt toll gemacht, das muss man schon sagen.", schwärmt sie und schaut sich das Bild an. „Außerdem siehst du da doch wunderschön aus. Ich finde, du kannst solche Kleider sehr gut tragen, auch wenn du es nicht gerne magst. Aber du siehst natürlich auch so fabelhaft aus."
„Danke, Omi.", murmel ich ein wenig verlegen, was sie und auch Julian zum Lachen bringt.
„Na gut, dann kommt mal mit ihr zwei. Dein Opa wartet bestimmt schon." Stumm gehen wir ihr hinterher, durchs Wohnzimmer in den Wintergarten, der gleichzeitig auch an die Küche angrenzt. Auf dem Weg dahin schaue ich zu Julian, um irgendwie rauszufinden, ob es für ihn okay ist, dass er hier ist und ob er sich wirklich wohlfühlt. Der schenkt mir ein warmes Lächeln und legt kurz seine Hand au meinem Rücken, was mir zeigt, dass es ihm wohl gefällt. Na wenigstens sieht er jetzt, dass wir doch eben nur eine normale Familie sind, die kein perfektes, abgehobenes Leben führt, sondern eins wie jeder andere auch.
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hello :) und sorry für die verspätetung
ich will hier heute mal keine frage oder so stellen, sondern ein bisschen was zu der aktuellen situation sagen.
es reicht nicht, wenn man nur auf insta irgendwas in seine story postet. das ist einfach nicht genug. es gibtjeden tag immer wieder neue petitionen, die man unterschreiben kann und soll! ob es für ein opfer von polizeiangriffen ist, für die familie eines verstorbenen, für die menschen die ihre läden verloren haben, es gibt so viele möglichkeiten und es dauert ein paar minuten, mehrere zu unterschreiben. die paar minuten sollte sich jeder nehmen, JEDER!
es gibt auch so viele spendenaufrufe für betroffene, die man finanziell unterstützen kann. auch wenn es vielleicht nur ein euro ist, ist es am ende doch mehr wenn es viele machen. und wer sagt, er kann aus welchem grund auch immer kein geld spenden: es gitb mittlerweile viele videos auf youtube, die vollgestopft mit ads sind und deren einnahme gespendet wird. ihr müsst bloß das video + werbung schauen und die werbung nicht skippen!!
es reicht einfach nicht, nichts zu machen. kein mensch sollte aufgrund seines aussehens, seiner herkunft, seiner religion oder whatever angst um sein leben haben. NIEMAND. rassismus gibt es überall, allein hier in deutschland sieht man es ja daran, wie viele die afd unterstützen. dass es dieses thema im jahre 2020 noch gibt ist einfach eine schande und nur peinlich. es macht mixh einfach nur wütend, dass es noch menschen gibt, die wirklich glauben schwarze sind immer noch sklaven. allein dass sie es jemals gewesen sind reicht doch. das ist doch schon schlimm genug.
und eins noch zum schluss:
jeder, der in irgendeiner form ein rassist ist, dem diese proteste im moment am arsch vorbeigehen, diesen paar arschlöchern in der politik noch helfen oder das problem gar nicht erst erkennen: BITTE HALTET EUCH VON MEINEN STORIES FERN, IHR HABT HIER NICHTSZU SUCHEN!!
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don't let it break your heart ❀ julian brandt
FanficEin Abend, eine öffentliche Veranstaltung- für den einen Alltag, für manch andere eine Qual. Für manche hängt es mit Spaß zusammen, für andere mit Erinnerungen, die man am liebsten nur verdrängen möchte. Die Begegnung- nicht gerade eine angenehme Si...