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❀ ANNA MAGDALENA | 03. März 2020 ❀


Müde betrete ich die Küche von Julian, in der er schon am Küchentisch sitzt und sein Rührei isst. Ich bin nun schon eine ganze Woche hier und bis auf den ersten Tag, an dem ich ein wenig shoppen war, bin ich an keinem der anderen Tage rausgegangen. Ich habe im Moment einfach das Verlangen, durchgehend im Bett zu liegen. Julian versteht das zum Glück und lässt mir meinen Freiraum, wofür ich ihm wirklich dankbar bin. Ich hätte nicht einfach irgendwen bei mir aufgenommen, nur damit er dann im Gästezimmer vergammeln kann.

„Guten Morgen.", begrüßt mich Julian mit vollem Mund und lächelt mich fröhlich an, was ich leise grummelnd und ohne Lächeln erwidere. Still setzte ich mir einen Tee auf und setzte mich dann zu Julian an den Tisch, ohne ein einziges Wort zu sagen. Nach einigen Minuten unterbricht er diese Stille. „Ich nehme dich heute übrigens mit zum Training."

„Bitte was?", frage ich schockiert nach. Er kann doch nicht einfach entscheiden, mich mitzunehmen, ohne mich überhaupt zu fragen! Außerdem darf man sicherlich doch auch nicht einfach irgendwelche Leute mitnehmen. Und eigentlich möchte ich auch viel lieber wieder hier drinnen bleiben, ohne andere Menschen mit meiner Anwesenheit auf die Nerven zu gehen.

„Hast schon richtig gehört. Ich hab gestern alles abgeklärt, du darfst ausnahmsweise mal mit. Heute ist es auch kein öffentliches Training, also sieht dich keiner, der dich nicht sehen soll. Du kannst dich dann einfach auf eine Bank draußen setzten und zuschauen, oder du bleibst drinnen in der Mensa oder so. Hauptsache du kommst hier mal ein wenig raus.", meint er, was mich seufzen lässt. Er meint es ja nur gut.

„Na gut, aber danach machen wir uns wieder auf den Weg nach Hause, okay?", gebe ich nach und er nickt zustimmend, sodass ich mich damit zufrieden gebe.

„Wir müssen übrigens in zwanzig Minuten los.", informiert er mich. Gelasse nicke ich, bis mir bewusst wird, dass ich mich noch komplett fertig machen muss. Schnell stehe ich auf und eile ins Gästezimmer, wo ich mich schnell fertig mache. Als ich wieder raus komme, steht Julian schon wartend an der Haustür. „Da bist du ja endlich."

„Was denn? Ich habe eigentlich noch drei Minuten.", murmel ich und ziehe mir schnell meine Schuhe und Jacke an, dann gehe ich gefolgt von Julian runter in die Tiefgarage, wo er sein Auto geparkt hat. Der Weg bis zum Trainingszentrum dauert nicht lange, vielleicht fünfzehn Minuten. Nachdem er geparkt hat, steigen wir beide aus und gehen in eines der Gebäude, nachdem er noch seine Sachen aus dem Kofferraum geholt hat.

„Also, das hier ist praktisch das Hauptgebäude. Hier sind unsere Umkleiden, Trainingsräume und so weiter drinnen. Da vorne ist die Mensa, da kannst du dich gerne hinsetzten und was essen oder so. Von da aus kannst du uns zum Teil auch sehen. Du kannst aber auch mit nach draußen, da kannst du sich gerne auf die kleine Tribüne setzten und richtig zugucken.", erklärt er mir und deutet dabei immer in die Richtung, in der der jeweilige Raum wohl ist.

„Ich glaube, ich gehe wirklich erstmal was essen, ich hab ja noch gar nicht gefrühstückt. Vielleicht schaue ich dann nachher einfach mal bei euch vorbei.", antworte ich ihm, nachdem ich überlegt habe. Kurz erklärt er mir, wie ich von der Mensa aus zum Platz komme und, dass ich nachher einfach im Eingangsbereich oder in der Mensa auf ihn warten soll, dann verschwindet er auch schon, wohl Richtung Umkleide. Ich mache mich auf den Weg in den Speisesaal, der zu meiner Überraschung sehr gemütlich aussieht. Er ist ziemlich groß und erinnert mich von der Einrichtung her sehr an eine Starbucksfilliale. Am Fenster stehen kleine Tische mit Sesseln, Es gibt Sofas, Bänke und große Gruppentische. Außerdem gibt es immer wieder ein paar schwarzgelbe Accessoires, die dürfen hier wohl nicht fehlen. Jetzt weiß ich wenigstens, was ich mal mit meinem Vater besprechen könnte, wenn ich ihn das nächste Mal sehe. In München, in unserer Zentrale, da ist unsere Mensa auch sehr gemütlich und schön eingerichtet, aber in manch anderen Städten sieht das ein klein wenig anders aus, wie zum Beispiel bei mir in Frankfurt. Da sieht es aus, wie eine nullachtfünfzehn Kantine, sowas hasse ich wie die Pest.

„Guten Morgen, was möchtest du gerne haben?", fragt mich die junge Frau, die hinterm Tresen steht und schaut mich mit einem freundlichen Lächeln an.

„Ich hätte gerne einen Latte Macchiato und dazu gerne die Brotscheiben mit Tomate und überbackenem Käse und einen kleinen Obstsalat.", bestelle ich, nachdem ich einen kurzen Blick auf die heutigen Angebote geworfen habe, die auf einer Tafel direkt über dem Tresen stehen.

„Okay, den Latte Macchiato kannst du sofort mitnehmen, das Essen bringen wir dir gleich.", informiert sie mich du macht sich gleich daran den Kaffee zu machen. Dann drückt sie mir ihn lächelnd in die Hand und nachdem ich schnell bezahle, setzte ich mich dann an einen kleinen Tisch direkt am Fenster, von wo ich wirklich auf den Platz schauen kann, wie Julian es gesagt hat. Es ist aber, abgesehen von zwei Männern, die alles vorbereiten, noch keiner auf dem Platz, also wende ich mich wieder ab. Stattdessen nehme ich mir mein Handy und öffne die App, auf der ich meine beruflichen Emails aufrufen kann und schaue, ob ich was Wichtiges bekommen habe, was aber zum Glück nicht der Fall ist. Wen es wirklich wichtig wäre, hätte mein Vater mich auch schon angerufen.

„So, das Essen ist da.", unterbricht mich die Angestellte und stellte mir alles auf den Tisch, wofür ich mich freundlich bedanke, bevor sie auch schon wieder weg ist. Gerade als ich anfange zu essen, kommen auch die Spieler auf den Platz und laufen ei paar Runden um den Platz, sodass ich ihnen nun zuschauen kann. Große Lust, jetzt in der Kälte da draußen zu stehen oder zu sitzen habe ich aber nicht, also beobachte ich sie lieber von hier drinnen, als auf die Tribüne zu gehen. Nach einer Weile wird mir aber auch das zu doof, also krame ich mir mein Buch aus meiner Handtasche, das ich dann lese.



guten morgen :)

wann müsst ihr wieder zur schule? also wenn ihr noch zur schule geht... ich muss montag das erste mal wieder zur schule, aber ich muss bis mitte mai zum glück nur vier mal hin und auch immer nur eineinhalb stunden, also geht das voll klar. der rest läuft dann halt nach wie vor von zuhause aus.

bis mittwoch ✌🏼

don't let it break your heart  ❀  julian brandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt