Prolog

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Hunderte Scheinwerfer sind auf mich gerichtet und treiben mir den Schweiß auf die Stirn.
In meinen Ohren dröhnt das bedrohliche Klicken, unzähliger Kameras, sodass fast die Rufe der gierigen Journalisten übertönt werden.
Krampfhaft lächle ich.
Ich bin in keiner guten Verfassung. Meine Bewegungen fühlen sich steif an, meine Gedanken sind nicht konzentriert und alles an meinem Körper scheint förmlich danach zu schreien, wegzurennen.
Alles was ich will, ist an einem Ort zu sein, an dem mich Menschen umgeben, die mir keine Kamera vors Gesicht halten. Ich möchte über einen Boden laufen, der nicht mit einem roten Teppich überzogen ist und ich würde gerne nicht bei jeder Kleinigkeit darüber nachdenken müssen, was die Öffentlichkeit denken muss.
Das Rampenlicht, welches ich einst so geliebt habe, ist zu meinem schlimmsten Albtraum geworden.
Noch einmal lache ich für die Fotografen, rücke mein Sakko zurecht und gehe dann ein Stück weiter.
Unaufhörlich brüllen Leute meinen Namen und versuchen meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Jeder will das beste Cover für seine Klatschpresse kriegen.
Unauffällig wische ich mir meine schwitzigen Handflächen an meiner Hose ab und lasse meinen Blick über die Menge schweifen.
Die Masse scheint beinahe unendlich und doch breitet sich in mir, mit jeder Sekunde mehr, das stechende Gefühl von ewiger Einsamkeit aus.
Niemand steht hinter mir oder an meiner Seite.
Niemand ist da, um mich zu stützen.
Es tut weh, doch ich es bin es gewöhnt.
Es war nie anders.

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