Rache

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*Justin POV*

Verwirrt lässt sich Tamara mit mir ziehen und ich schließe hinter uns die Tür.
Ich hab die ganze Nacht kein Auge zugemacht.

„Tamara ich...", versuche ich irgendwie Worte zu finden, um sie auf gestern anzusprechen.

„Ich weiß, dass es mich nichts angeht und ich will dir einfach sagen, dass es mir Leid tut wenn ich dich bedrängt hab und hätte ich gewusst, das...", weiter komme ich nicht, denn sie legt beruhigend ihre Hände auf meine Brust.

„Es ist schon okay Justin.", sagt sie lächelnd.

„Nichts ist okay man, ich weiß dass du gestern gesagt hast das mit uns...", sie unterbricht mich schon wieder.

„Vergiss was ich gestern gesagt habe.", flüstert sie und drückt ihre Lippen plötzlich auf meine. Als sie sich löst, schaue ich verwirrt in ihre Augen. Was? HÄ!? Meine Gedanken kreisen und ich hab kein Plan, was das schon wieder zu bedeuten hat. Gestern beschimpft sie mich noch, dass ich sie nur ficken soll und mich nicht in ihr Leben einmischen soll, und jetzt? Sie wollte sich umbringen, man.

„Schau mal, gestern ist eine Sicherung mit mir durchgegangen. Nachdem Ben das alles gesagt hat, ging es mit dem Alkohol zu weit. Ich hab Dinge gesagt, die ich nicht so meinte und...getan. Ich war nur so...Egal ich will einfach nur sagen, dass ich das gestern nie machen würde. Bens Worte haben einfach einen wunden Punkt getroffen und..."

„Was hat er gesagt.", zische ich.

„Das ist jetzt egal.", versucht sie mich zu beruhigen.

„Was.hat.dieser.Arsch.gesagt?"

Tamara schüttelt den Kopf.

„Das schuldest du mir, Tamara. Ich werde das Thema nie wieder ansprechen, aber sag mir was er gesagt hat, was dich dazu bringen konnte."

Sie holt nochmal tief Luft und beginnt: „Er hat gesagt, dass Luca...", ihre Stimme wird zittrig und ich fühle mich schon wieder schlecht, dass ich sie dazu dränge.
„Er hat gesagt, Luca beobachtet uns und ich würde ihm das Herz brechen. Er meinte, dass ich aufhören soll so zu tun, als würde ich damit klarkommen und das ich nicht stark bin...Er hat gesagt, ich hätte schon vom ersten Moment zu Luca gehen sollen und das...ich es endlich hinter mich bringen muss. Dass ich meine Liebe beweisen muss und gehen soll. Ich verrate ihn durch dich und bin ein schlechter Mensch. Er sagte, dass ich nicht mehr glücklich werden kann und Luca schon auf mich wartet und, dass ich...", sie schafft es nicht weiterzuerzählen, denn einige Tränen kullern ihr die Wange runter. Aber mehr muss ich auch nicht wissen. Angespannt presse ich mein Kiefer aufeinander.

„Justin ich hätte darauf nie gehört. Ich merk selber jetzt, nach was für eine Scheiße sich das anhört und wäre ich nüchtern gewesen, dann...", doch ich höre ihr gar nicht mehr richtig zu. Wütend balle ich meine Hände zu Fäusten. Ich hatte von Anfang an ein Scheißgefühl bei dem Typen. Dieser Dreckssack hat sie einfach dazugebracht sich umbringen zu wollen. Er hat sie komplett manipuliert und ihre Schwäche ausgenutzt. Ich stapfe zu meiner Jackentasche und ziehe mein Handy raus. Tamara sieht mich verwirrt an und ich schreibe einigen Leuten, die gestern auf der Party waren. Keine fünf Minuten später hab ich die Adresse von diesem Scheißkerl. Ohne zu Tamara noch was zu sagen, gehe ich brodelnd in die Küche und die anderen blicken auf.

„Ich brauch deine Autoschlüssel.", sage ich mit zusammengebissenen Zähnen zu Luke.

„Bro...", will Shawn, der gleich checkt was abgeht, mich beruhigen.

„Gib mir die verdammten Autoschlüssel."

„Justin es ist alles gut, lass das.", höre ich Tamara sagen, doch ich beachte sie gar nicht.

„Wir können das auch auf der nächsten Party regeln.", versucht es Marc und die andern drei Mädchen gucken verwirrt drein.

„Wisst ihr was dieser Mistkerl zu ihr gesagt hat?! Er hat ihr eingeredet sich umzubringen, verdammte Scheiße! Er hat ihr weiß gemacht, sie verdient es nicht zu leben! Dieser verfickte Bastard kriegt jetzt aufs Maul. Nur Feiglinge gehen auf die Schwächen anderer los!"

Ohne ein weiteres Wort, stehen meine Jungs auf und sind bereit mit mir mit zu gehen.

„Ich klär das alleine. Muss ja fair bleiben.", zwinkere ich und meine Kumpels wissen, dass es nichts bringt mir das jetzt auszureden.

Luke drückt mir seine Autoschlüssel in die Hand und ich stürme zur Haustür. Tamara folgt mir.

„Es ist nicht deine Sache, Justin!", schreit sie mich schon fast an.

„Ich hab es gerade zu meiner Sache gemacht.", erwidere ich.

„Du hast keine Chance man. Du kennst ihn nicht so wie ich, Justin. Glaub mir er ist zu erfahren!", versucht sie es weiter verzweifelt mir auszureden.

„Sehen wir dann schon.", und bevor sie noch weiter reden kann, steige ich ins Auto und rase davon.

SamstagabendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt