*Tamara POV*
Justin und ich sind jetzt seit über fünf Monaten fest zusammen. Also bald ein halbes Jahr. Es läuft perfekt. Ich hätte nie gedacht, dass ich nach Luca jemals wieder lieben könnte, aber Justin hat es geschafft. Ich war lange nicht mehr so glücklich wie mit ihm und ich bin selber immer noch völlig geschockt von der Situation. Ich meine wenn man bedenkt, dass wir uns vor fast 9 Monaten kennengelernt haben und wir beide nur auf Sex aus waren. Dass wir uns davor durch die Weltgeschichte gevögelt haben und ausgerechnet wir führen jetzt eine Beziehung. Das hört sich alles so verrückt an.
Außerdem sind keine zwei Wochen nach uns, auch Clara und Marc zusammen gekommen und drei Tage später Shawn mit Cloe. Ich mein, wie verrückt ist das?! Und wie es aussieht sind meine Mädls genauso glücklich wie ich. Wir hatten regelmäßig unsre Pärchenabende, wo wir Filme schauten oder Spiele spielten. Dann gingen wir noch manchmal zusammen in den Club, doch das ist drastisch weniger geworden und genug Zeit zu zweit haben wir auch. Es war fast zu schön um wahr zu sein. Lächelnd lasse ich mich neben meine Freundinnen auf die Couch fallen.„Und was steht heute bei euch an?", fragt Clara in die Runde.
„Ich lern heute Shawns Eltern kennen. Ich bin so aufgeregt.", erzählt uns Cloe nervös.
„Sie werden dich lieben!", beruhigt Melissa sie, die bis jetzt die einzige war, die die Eltern von ihrem Freund kannte. Aber sie war auch schon am längsten mit Luke zusammen.
„Ja bestimmt! Marc kommt später hier her, wenn's kein Problem ist.", berichtet uns Clara.
„Jo geht klar, ist eh niemand zu Hause.", erwidere ich.
„Wo bist du?", hackt Cloe intressiert nach.
„Justin hat was geplant, meinte er. Also ich soll Abends zu ihm kommen, es wird eine Überraschung.", erzähle ich aufgeregt.
„Ai das ist süß!", quietscht Melissa, die heute ebenfalls zu Luke fährt.
Mein Handy bingt und ich muss lächeln.
„Wenn man vom Teufel spricht.", sage ich grinsend zu meinen Mädls und öffne Justins Nachricht.
Schlagartig ändert sich meine Miene und meine Mundwinkel wandern nach unten. Ich lese sie noch einmal. Und noch einmal. Und noch einmal.
J: Ich mach Schluss.
T: Das ist ein Scherz oder? Gehört das zu deiner Überraschung?
Zitternd warte ich auf eine Antwort. Das kann er nicht ernst meinen. Das meint er nicht ernst!
J: Sorry Tami, aber ich kann das nicht mehr. Ich hab dich betrogen. Ich bin einfach kein Beziehungsmensch und ich will dir nichts mehr vorspielen. Ich liebe dich einfach nicht, so sehr ich es auch wollen würde. Danke für den tollen Sex und so, aber das heute Abend ist geplatzt. Schönes Leben. Meld dich bitte nicht mehr, ich mache keine Witze.
Tränen sammeln sich in meinen Augen und ich starre entsetzt auf mein Handy. Als meine Freundinnen meinen Blick bemerkten, wenden sie sich besorgt an mich.
„Tami? Was ist los?", fragt Melissa vorsichtig nach.
Ich kriege keinen Ton raus. Ich lese einfach immer und immer wieder Justins Nachricht. Das kann er nicht ernst meinen! Es muss ein Scherz sein!
„Gehts dir gut?", höre ich Clara, die vorsichtig über meine Schulter blickt.
Ich drücke ihr mein Handy in die Hand und kann meine Tränen nicht mehr zurück halten.
„Oh. Mein. Gott!", sagt Clara fassungslos und lässt Justins Nachricht die andern sehen.
„Dieses Arschloch.", entfährt es Melissa kopfschüttelnd und auch Cloe kann es nicht fassen.
„Er... Er kann das doch n-nicht ernst meinen! Es lief doch alles gu-ut", schluchze ich, „Er darf mich nicht verlassen. Ich...ich liebe ihn doch."
Nun kann ich meine Tränen nicht mehr kontrollieren. Cloe reagiert gleich und legt beruhigend einen Arm um mich.
„Versuch ihn anzurufen, da merkst du dann ob er es ernst meint."
Sie hat Recht. Es gehört bestimmt zu seiner Planung für heute Abend. Er kann nicht einfach aus dem nichts Schluss machen. Und schon drei mal nicht übers Handy. Sowas würde er nicht machen. Zitternd wähle ich seine Nummer.
„Hallo?", meldet sich Justin und ich schlucke.
„Sag mir dass du das nicht ernst meinst.", versuche ich mit normaler Stimme zu sagen. Er ist auf laut, also können meine Freundinnen mithören.
Er räuspert sich verlegen und antwortet dann völlig ernst: „Doch."
„Wieso?!", platzt es fassungslos aus mir raus.
Ich höre wie er tief einatmet.
„Ich liebe dich nicht. Ich hab kein Bock mehr auf das ganze.", gibt er von sich. Meine Augen weiten sich.
„Mit wem hast du mich betrogen.", frage ich leise.
Kurze Stille.
„Natascha.", murmelt er dann und ich spüre einen riesen Stich in meinem Herzen.
„Du mieses Schwein!", spuckt Cloe ins Telefon und legt dann auf.
Ich falle gegen ihre Schulter und beginne zu weinen. Wieso. Wieso ausgerechnet ich? Ich hab nach so langer Zeit endlich geschafft mich zu öffnen. Ich hab ihm vertraut. Ich war so so glücklich mit ihm. Und...und ich dachte es geht ihm genauso. Wie kann das sein? Gestern war noch alles perfekt und heute macht er Schluss?! Ich...meine Tränen liefen stumm über meine Wange und ich kann immer noch nicht richtig wahrhaben was gerade passiert ist.
„Er hat dich nicht verdient.", flüstert Melissa.
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Samstagabend
Teen Fiction"Der auf der Tanzfläche gehört mir.", beansprucht Melissa für sich. Und auch Cloe hat einen Fang im Auge. Doch den schaue ich mir gar nicht mehr an, weil mein Blick auf einem anderen Typen haften bleibt. Wow... Er sieht verdammt gut aus und er ist...