Be a man

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Es hatte schon einige Situationen in Kirishimas Leben gegeben, die ihn nervös gemacht hatten. Das gehörte eben einfach dazu, wenn man ein Profiheld werden wollte. Gefährliche Situationen, harte Prüfungen und ständige Herausforderungen standen im Grunde an der Tagesordnung.

Aber nichts davon war bisher so nervenaufreibend gewesen, wie diese Situation. Der Rothaarige konnte nicht abstreiten, dass er nervös war. Nein, er hatte sogar richtig Angst vor dem, was er nun vorhatte.

Den ganzen Tag über quälte er sich nun schon damit herum, dass er sich endlich ein Herz fassen und über seinen Schatten springen musste. Es wäre auch absolut unmännlich, jetzt zu kneifen, nachdem er sich für heute fest vorgenommen hatte, genau das zu tun.

Seit Wochen schon schob er diese Entscheidung vor sich her. Nicht, weil er sich nicht sicher war, dass er es wollte, sondern eher, weil er Angst davor hatte, was passieren würde. Das Möglichkeitsspektrum war immerhin ziemlich breit gefächert. Kirishima könnte sogar sterben, wenn er ganz viel Pech hatte.

Gut, so ganz glaubte er nicht, dass er das Zeitliche segnen würde, aber ein Spiel mit dem Feuer war es alle mal.

Wieso auch nur musste es ausgerechnet Bakugou sein?

Kirishima hatte keine Ahnung, wie sein Kumpel auf eine Date Anfrage reagieren würde. Wahrscheinlich passten Dates gar nicht in den Zeitplan des Blonden. Immerhin war er so fixiert darauf der Beste zu werden, dass er kaum noch Zeit und Energie für etwas Anderes hatte. Und wahrscheinlich wollte er nicht mal Dates, weil er sie albern fand und sowieso lieber alleine war.

Bakugou war eben ein verschlossener, übellauniger Kerl, der zu Wutausbrüchen neigte, wenn etwas nicht so lief, wie er wollte. Und obwohl Kirishima das ganz genau wusste, hatte ihn das nicht davon abgehalten, sich langsam aber sicher bis über beide Ohren in Bakugou zu verlieben.

Ohne es richtig zu merken, schien Kirishima irgendetwas richtig gemacht zu haben und Bakugou tolerierte ihn in seiner Nähe, respektierte ihn genug um ihn um sich zu haben. Sie trainierten viel zusammen, wo es nicht nur um die Verbesserungen des Blonden ging, sondern auch um die von Kirishima. Bakugou nahm sich sogar etwas von seiner kostbaren Zeit um Kirishima Nachhilfe zu geben und das, obwohl sich der Rothaarige nicht immer gut dabei anstellte und es zu regelmäßigen frustrierten Wutausbrüchen bei Bakugou führte.

Plötzlich waren sie Freunde geworden. Beste Freunde. Wo immer Bakugou war, war auch Kirishima nicht weit. Sie ergänzten sich perfekt. Während Bakugou aufbrausend und launisch war, fiel Kirishima durch sein sonniges Gemüt auf. Wann immer der Rothaarige etwas zu locker nahm, brachte Bakugou ihn wieder auf Kurs und rückte ihm den Kopf zu Recht.

Sie waren das perfekte Team. Ihre Persönlichkeiten und sogar ihre Spezialitäten waren aufeinander abgestimmt.

Alles hätte so einfach und gut sein können. Und dann hatte sich Kirishima verliebt. Er war so ein Idiot!

Am Anfang hatte er nicht mal gemerkt, dass seine Gefühle sich über eine Freundschaft hinaus entwickelten und dann war es plötzlich nicht mehr zu ignorieren gewesen. Jedes Mal, wenn er Bakugou ansah, machte sein Herz einen Satz. Wieso war ihm nicht schon früher aufgefallen, wie attraktiv der Blonde war? Wieso war der Drang danach seine Haare anzufassen plötzlich so stark? Wieso überkam ihn jedes Mal ein Schauer, wenn sie sich versehentlich berührten? Wieso konnte er beim Training mit seinem Kumpel oftmals keinen klaren Gedanken mehr fassen? Wieso musste er Bakugou in der Umkleide regelrecht anstarren? Wieso empfand er die Stimme des anderen als angenehm, selbst wenn er ihm Beleidigungen an den Kopf warf?

Kirishima kam sich vor wie ein verliebtes Schulmädchen. Es war schlimm! Richtig schlimm! Denn er konnte mit diesen neuen Gefühlen nicht umgehen. Kein bisschen. Niemand hatte ihn darauf vorbereitet, wie es war, verliebt zu sein. Bisher hatte es den angehenden Helden ja auch nicht interessiert. Verliebtsein hatte nie auf seiner Agenda gestanden. Und nun, wo es das tat, war er überfordert. Wieso erzählten alle, dass es ein absolut tolles Gefühl war?

It has to be youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt