Little Red Riding Hood And The Big Bad Wolf

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"Biiiiitte...", flehte Kirishima zwischen zwei Küssen und schenkte seinem Freund dabei sein schönstes, aber vor allem flehendstes Lächeln. Bakugou verdrehte die Augen und schob ihn an der Stirn von sich weg. "Hör auf zu betteln...", knurrte er genervt. "Aber ich möchte wirklich...", begann Kirishima erneut. "Und hör auf, die Situation auszunutzen!", befahl Bakugou weiter und schob den Rothaarigen gänzlich von sich weg, was dieser mit einem Seufzen zuließ. Immerhin war er ja auch selbst schuld. Er hatte eben wirklich versucht, Bakugou mit Küssen zu bestechen, nur um seinen Willen zu bekommen.
Und dabei war er auch noch kläglich gescheitert. Sein Freund war eben zu klug um so etwas nicht zu durchschauen und vor allem auch noch ein Dickkopf, der an seiner Entscheidung festhalten wollte.
Normalerweise ließ Kirishima seinen Partner ja in Frieden, wenn der etwas verweigerte. Besonders dann, wenn es wie jetzt um ein gesellschaftliches Ereignis ging. Bakugou hasste große Zusammentreffen wie die Pest und das wusste Kirishima natürlich. Geburtstage, Spieleabende, teilweise sogar Treffen außerhalb des Schulgeländes mied Bakugou und Kirishima war gewöhnt daran, alleine dort aufzulaufen.
Dieses Mal wollte er Bakugou aber wirklich gerne dabei haben. Das hatte sich der fröhliche Schüler einfach in den Kopf gesetzt und er war sich auch sicher, dass Bakugou das Ereignis eigentlich gefallen würde, wenn er erstmal über seinen Schatten springen würde.
"Ich kapier echt nicht, wieso du zu dieser dämlichen Party willst", redete Bakugou weiter und seine gesamte Mimik drückte Unverständnis aus. "Ich hab gehört, es wird richtig gut. Die B hat sogar ein Spukhaus und Sato plant echt ein cooles Buffet", erklärte Kirishima das Event zum bestimmt schon fünften Mal. Dabei wusste Bakugou doch selber, was die Schule für den Halloweenabend geplant hatte.
Alle waren total aufgeregt und freuten sich auf einen Abend voller Spaß. Alle, bis auf Bakugou, der zwar bei den Vorbereitungen eingeteilt war, weil er eben ein guter Koch war, aber am Fest selber nicht teilnehmen wollte.
"Ich würde gerne zusammen mit dir auf das Fest gehen", murmelte Kirishima und bedachte seinen Partner mit einem weiteren Hundeblick, was diesen zum Knurren brachte. "Wir waren schon zusammen auf einem Schulfest", entgegnete er, weswegen Kirishima entschieden den Kopf schüttelte. "Da waren wir noch nicht zusammen!" Und das war ein erheblicher Unterschied, wie er fand. Mit seinem Partner verhielt man sich doch ganz anders. Selbst wenn der besagte Partner so ein mürrischer Kauz war wie Bakugou.
Der stöhnte auf. "Du bist manchmal so dämlich!", fluchte er und Kirishima begann seine Chance zu wittern. Obwohl Bakugou vielleicht nicht die größte Lust auf diesen Abend hatte, wollte er ihn sicherlich auch nicht traurig machen. Deswegen war seine Stimme vermutlich sanfter geworden und er hatte auf eine Beleidigung verzichtet, was ein gutes Zeichen war. Außerdem war Kirishima sich eben auch sicher, dass der Blonde Spaß haben würde. Hatte er beim Schulfest ja schließlich auch gehabt!
"Die Anderen haben richtig coole Kostüme geplant und ich hab mir auch was überlegt. Aber ohne dich macht mein Kostüm keinen Sinn", fügte er hinzu, weswegen Bakugou ihn aus großen Augen ansah. "Du willst, dass ich mich verkleide, Kackfrisur?", rief er aufgebracht aus.
Oh oh. Da war wohl jemand kein Fan davon, sich zu verkleiden. Na das hatte Kirishima ja nicht wissen können... Wobei, doch er hätte es erahnen können. Dennoch wollte er jetzt noch nicht aufgeben. "Ach komm schon. Das macht man eben so und ich finde es cool. Außerdem weiß ich, dass du dich früher auch als All Might verkleidet hast", grinste Kirishima und verhärtete sein Gesicht, als er die Handfläche des Anderen auf sich zukommen sah. "Die alte Hexe und das verdammte Fotoalbum!", fluchte Bakugou anscheinend immer noch wütend auf seine Mutter, während Kirishima lachte. "Ich fand es süß", versuchte er den Blonden zu beruhigen und meinte es auch so. Bakugou war ein niedliches Kind gewesen "Und das soll gut sein?", schnaubte Bakugou ungläubig.
"Du solltest mich männlich finden... darauf stehst du doch", fügte er mit einem Augenrollen hinzu, weswegen Kirishima wieder zu ihm heran rückte und seine Hände an Bakugous Gesicht legte. "Ich finde dich männlich! Du bist der männlichste und beste Partner der Welt", beteuerte er und begann Bakugou erneut zu küssen.
Ein zufriedenes Brummen kam von dem Blonden. "Stimmt", wisperte er gegen Kirishimas Lippen. "Wenn du jetzt noch mit mir zur Halloweenparty gehen würdest...", säuselte der Rothaarige leise und kraulte den Nacken des Anderen, weil er wusste, dass Bakugou das mochte.
"Verdammt Eijirou!", beschwerte sich Bakugou und musterte wütend das lächelnde Gesicht vor sich. Es war deutlich erkennbar, dass er mit sich selbst rang. Aber manchmal musste man den Sturkopf eben zu seinem Glück zwingen.
Genervt wandte der Blonde den Blick ab. "Nur kurz", gab er schließlich seufzend auf. "Klar! Wenn du es doof findest, kannst du ja wieder gehen", stimmte Kirishima glücklich zu und küsste seinen Freund überschwänglich. Doch Bakugou wandte den Kopf ab. "Und das Kostüm ist hoffentlich cool! Nicht sowas Dämliches wie ein beschissenes Gespenst oder ein verkackter Vampir!", forderte er weiterhin. "Ist es! Ich hab uns ein Partnerkostüm ausgesucht", freute sich Kirishima, weswegen Bakugou leise resignierend seufzte. "Natürlich hast du das und wahrscheinlich hast du es schon, du Idiot..."
Kirishima lachte ertappt.

"Okay, was zur Hölle machst du so lange im Bad? Wenn wir nicht bald losgehen, müssen wir gar nicht erst zu diesem Kackfest gehen", beschwerte sich Bakugou durch die geschlossene Badezimmertür hindurch. "Außerdem komm ich mir dämlich vor!", hörte Kirishima ihm weiter zetern.
Das hatte er schon die gesamte Zeit über getan. Seit Kirishima ihm die Wolfsohren in die Haare gepinnt hatte, um genau zu sein. Sein Freund sah damit aus wie ein grimmiger Hund. Ein sehr, sehr niedlicher grimmiger Hund. Aber diesen Gedanken hatte der Rothaarige lieber für sich behalten. Immerhin wollte er ja, dass Bakugou sein Zimmer in diesem Aufzug noch verließ. Auch die schwarzen, spitzen Nägel, die er ihm umständlich und ungeübt aufgeklebt hatte, weil Bakugou sich geweigert hatte, Ashidos Hilfe in Anspruch zu nehmen, hatten es nicht besser gemacht.
"Ich komm mir vor, wie ein Köter!", rief Bakugou durch die Türe, weswegen Kirishima lachte. "Du bist der böse Wolf, Katsuki", gab er gutgelaunt zurück und musterte sich ein letztes Mal im Spiegel. "Das weiß ich auch! Und was bist du? Zusammen mit Pikachu und Sojafresse die drei kleinen Schweinchen?", gab der Blonde genervt zurück und wich dann einen Schritt zurück, als Kirishima die Tür öffnete.
Kaum, dass er den Blick auf sich freigegeben hatte, fühlte er Bakugous Blicke auf sich. Sie glitten von seinem Gesicht über seinen Körper und blieben an den nackten Beinen hängen. Die Augen seines Freundes weiteten sich, während Kirishima sich nervös die Wange kratzte.
"Was zur....?", setzte Bakugou an, ohne seinen Satz jemals zu beenden. Ihm schien scheinbar wirklich die Sprache zu fehlen und Kirishima konnte nicht einschätzen, ob das gut oder schlecht war. Immer noch war der Blick des Blonden auf seine nackten Beine geheftet.
"Ich... bin Rotkäppchen", wisperte Kirishima verlegen und zupfte an dem roten Umhang. Plötzlich kam ihm die Idee gar nicht mehr so gut vor. Sicher, es war Halloween und da verkleidete man sich. Aber vielleicht war dieses Kostüm doch ein wenig übereifrig. Was hatte er sich nur dabei gedacht, einen Rock zu tragen? Das war nämlich eigentlich gar nicht männlich. Aber es war ja nur eine Verkleidung und er war mit seiner Männlichkeit eigentlich sehr im Reinen. Hatte er zumindest gedacht. Aber jetzt starrte Bakugou ihn so seltsam an...
Dieser schluckte nun auch noch hörbar. "Das seh ich auch...", murmelte er scheinbar immer noch fassungslos. Kirishima hob seinen Blick wieder an, den er verlegen gesenkt hatte, als keine Beleidigung folgte, was eher untypisch war, wenn sein Freund eine Entscheidung von ihm nicht gerade guthieß.
Nach wie vor bewegte sich der Blonde nicht und starrte ihn an. "Katsuki...?", murmelte Kirishima nun doch ein wenig besorgt. Was, wenn Bakugou die Idee alles andere als gut fand, wahrscheinlich sogar super dämlich und sich gerade fragte, mit was für einem Idioten er zusammen war?
Doch dann räusperte sein Partner sich. "Dreh... uhm... dreh dich für mich", bat er leise und Kirishima tat verlegen wie ihm geheißen. Mittlerweile machten seine Wangen dem Kostüm Konkurrenz.
"Ich dachte, wegen der roten Haare... Und du bist immer so ungehalten... Ich fand es cool", verteidigte er die Wahl der Kostüme, als er Bakugou wieder in die Augen sehen konnte. Dieser nickte wortlos und forderte ihm mit einem Fingerwink dazu auf näher zu kommen.
Langsam kam Kirishima der Bitte nach. "Findest du es nicht cool?", fragte er besorgt, doch Bakugou schüttelte lediglich den Kopf und legte ihm einen der schlecht aufgeklebten Fingernägel auf die Lippen. "Nicht reden, Red", befahl er, weswegen Kirishima verstummte. Klang Bakugous Stimme irgendwie rauer als sonst?
Leise keuchte Kirishima erschrocken auf, als der Blonde ihn an sich zog und er deutlich spüren konnte, dass sein Freund das Kostüm ganz und gar nicht doof fand. Eher im Gegenteil!
"Oh... dir gefällt es", wisperte Kirishima, dem ein Stein vom Herzen fiel. "Ehrlich Mann, dass du nicht geredet hast, hat mich total nervös gemacht", fuhr er fort und erntete dafür ein Knurren seines Freundes. "Halt doch endlich den Mund... Du ruinierst den Augenblick mit deinem Gelaber", raunte er und senkte seine Lippen hungrig auf die seines Freundes.
Nur zu gerne erwiderte Kirishima den Kuss und ließ sich noch näher an Bakugou ziehen. Erstaunt keuchte er gegen die Lippen des Anderen, als eine Hand sich unter seinen Rock stahl und die letzten Zentimeter seines Oberschenkels hinauf wanderte, wobei die spitzen Fingernägel mit Sicherheit Spuren auf seiner Haut hinterließen. Kirishima stöhnte erregt auf. Verdammt das war heiß! Aber jetzt war wirklich nicht die Zeit dafür! Sie waren doch schon viel zu spät dran!
"Warte... warte!", wisperte er und versuchte Bakugou von sich zu schieben. "Lass uns das auf später verschieben, wenn wir zurück.... Ah! Katsuki!", unterbrach er sich selbst, als sein Freund seinen Hals liebkoste und vielleicht etwas fester als geplant zubiss. "Ich lass dich doch jetzt nicht gehen", kommentierte Bakugou und leckte über die gerade geschundene Stelle. "Dann hättest du nicht so ein Kostüm auswählen sollen, wenn du diesen Raum ernsthaft verlassen willst."
Kirishima verdrehte die Augen. Jetzt war es also auch noch seine Schuld? Er hatte ja nicht ahnen können, dass ein Rock seinen Partner derart aus der Fassung brachte! "Ich hatte ja keine Ahnung, dass du... au!", stöhnte Kirishima auf, als Bakugous Zähne erneut in seinen Hals gebohrt wurden. Keuchend vergrub Kirishima seine Hände in Bakugous grünem Parker. "Zumindest gehst du in deiner Rolle auf", kommentierte er, weswegen Bakugou von ihm abließ und ihn kurz musterte.
"Stört es dich?", erkundigte dieser sich leise mit heiserer Stimme. Sein Blick war voller Verlangen, sodass es Kirishima heiß und kalt den Rücken runter lief. Langsam schüttelte er den Kopf. "Nein...", gab er beinahe atemlos zurück, was ein zufriedenes Lächeln bei Bakugou bewirkte. "Gut... Dann ist es auch nicht schlimm, wenn wir ein bisschen später zu dem verdammten Fest gehen?"
Wieder schüttelte Kirishima den Kopf, dieses Mal ebenfalls mit einem Grinsen. Er hatte zwar unbedingt auf diese Feier gewollt, aber das hier war etwas, das er sich auf keinen Fall entgehen lassen wollte. Kein Fest der Welt konnte besser sein als das, da war sich Kirishima sicher.
Er umfasste die Kette, die an dem Halsband seines Freundes hing und zog ihn zu sich heran. Mit seinem zurückgewonnenen Selbstbewusstsein näherten sich seine Lippen Bakugous Ohr.. "Dann zeig mir, wieso du so große Hände und so einen großen Mund hast..."

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