Same but different

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Im Grunde unterschied sich so ein Date gar nicht so sehr von ihren sonstigen Verabredungen.

Gut, Kirishima hatte ein wenig länger gebraucht, um sich für ein Outfit zu entscheiden. Immerhin wollte man ja gut aussehen, wenn man eine Verabredung hatte. Aber letztendlich hatte er sich für seinen vollkommen normalen Look entschieden. Immerhin kannte Bakugou ihn auch so und er wollte sich auch nicht verkleiden oder verstellen. Wenn das mit ihnen klappen sollte, dann weil sie so waren, wie sie eben waren.

Und was sollte da schon schief gehen? Es würden wohl kaum noch unangenehme Überraschungen auf sie warten. Sie kannten sich ja schließlich schon recht gut. Und auch wenn sie beide schon eher unschöne Eigenschaften an dem Anderen wahrgenommen hatten, hielt sie das nicht davon an, so gut miteinander auszukommen.

Wieso aber war Kirishima dann so nervös, als er in dem Diner gegenüber von Bakugou saß und zu wiederholten Male die Speisekarte studierte? "Nimm einfach den doppelten Burger wie immer, Kackfrisur", brummte sein Sitznachbar genervt und entriss Kirishima beinahe die Karte.

Verlegen rieb sich Kirishima über den Nacken. "Dann wäre es eben auch wie immer", stellte er etwas enttäuscht fest. Vielleicht hätte er einfach ein anderes Restaurant aussuchen sollen und nicht das, in das sie immer gingen. Manchmal alleine, manchmal mit ihren Freunden. Es war also überhaupt nichts Besonderes, nichts für ein erstes Date, fand Kirishima plötzlich. Und dann redeten sie auch noch über die gleichen Themen wie sonst. Training, Schule, Kirishimas Praktikum, Crimson Riot, ihre Freunde. Eigentlich war das hier wie jede andere Unternehmung mit Bakugou auch.

"Und was ist so schlecht daran? Du magst diesen Burger", entgegnete Bakugou. "Ja, aber heute sollte es ja nicht wie immer sein", seufzte Kirishima und warf dem Blonden einen enttäuschten Blick zu. Denn wozu mussten sie auf ein Date gehen, wenn es im Endeffekt gar keins war?

"Was ist schlecht an 'wie immer'?", wollte Bakugou wissen. "Warum was anders machen, wenn alles gut ist? Also entspann dich mal, Idiot, und sei dein idiotisches, viel zu fröhliches, nerviges Selbst", forderte der grimmige Teenager und gab schroff die Bestellung auf, als die Kellnerin vorbeikam, weswegen Kirishima nicht mehr dazu kam, etwas auf die Worte seiner Verabredung zu reagieren. Dafür fiel ihm etwas anderes auf.

"Extra Portion Pommes?", wunderte sich Kirishima und musterte Bakugou erstaunt, als dieser verlegen wegsah. Er kannte fast alle von Bakugous Verhaltensweisen und diese Bestellung war untypisch. Zwar hatte er einen extra scharfen Burger bestellt, aber die Beilage auf einem separaten Teller angefordert.

"Damit du was davon essen kannst. Du Weichei kannst die Chilisoße ja nicht ab." "Alter, das ist keine Soße, das ist Lava!", entgegnete Kirishima entrüstet. Er hatte sich schon immer gewundert, wie um alles in der Welt Bakugou diese Höllenschärfe vertrug. "Weichei...", kommentierte der noch einmal mit einem Grinsen, das Kirishima jedoch erwiderte. Denn selbst die Beleidigung konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sein Date vorhatte seine Pommes mit ihm zu teilen und sich deswegen sogar Gedanken gemacht hatte.

"Ich bezahle", bestimmte Kirishima, als sie die Rechnung angefordert hatten und Bakugou danach greifen wollte. "Lass stecken", entgegnete Bakugou und zückte ebenfalls sein Portemonnaie. Beide starrten sich prompt an, nicht bereit nachzugeben. "Ich hab doch gesagt, ich bezahle", erinnerte Kirishima den Blonden allerdings ungerührt. Wenn er schon jemanden um ein Date bat, dann wollte er auch bezahlen, das war doch ganz klar! Es wäre total unmännlich, es nicht zu tun.

Bloß schien Bakugou seine Gedanken prompt zu erraten, was zugegeben nicht sonderlich schwer war. "Ich bin kein dämliches Mädchen, das du einladen musst, Schwachkopf. "Das weiß ich", beteuerte Kirishima prompt. "Aber ich hab dich doch gefragt. Derjenige, der fragt, zahlt auch...", erklärte der Rothaarige mit Nachdruck und hielt der Bedienung Geldscheine unter die Nase.

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