It has to be you

Finally

"Alter, du starrst", kommentierte Kaminari seine Blicke, die an Bakugou klebten, während dieser sich sein Heldenkostüm auszog. Jedenfalls so lange, bis sich Kaminari in sein Blickfeld schob und ihm einen äußerst wissenden Blick zu warf.

Verlegen und ertappt, wandte sich Kirishima ab. Es war nicht das erste Mal, dass es ihm passierte, dass er Bakugou anstarrte. Aber konnte man ihm das verübeln? Sein Freund sah einfach viel zu gut aus, um nicht zu starren.

Kirishima liebte es das Spiel der Rückenmuskeln zu bewundern, von denen er wusste, wie sie sich unter seinen Fingern anfühlten und die Schweißperlen, die langsam einen Weg über die Haut des anderen fanden, würde er am liebsten mit den Lippen auffangen.

Er war eben ein ganz normaler Teenager, für den es schwer war, seine Gedanken und Blicke unter Kontrolle zu haben, vor allem wenn sein Freund im Training eine so gute Figur machte.

"Reiß dich mal zusammen, Mann", lachte Kaminari amüsiert über die Verlegenheit seines Kumpels, als dieser sich hastig von Bakugou wegdrehte, der ihm doch tatsächlich noch einen wissenden Blick gepaart mit dem Ansatz eines Grinsens zugeworfen hatte. Für andere war das leichte nach oben Ziehen der Mundwinkel vielleicht nicht als Grinsen erkennbar, aber Kirishima wusste, dass es ein sehr selbstgefälliges Grinsen war. Dieser Mistkerl.

"Sorry Mann... ich hab's schon wieder nicht mitbekommen...", murmelte der Rothaarige verlegen und begann sich selbst umzuziehen, nachdem er einige Zeit damit verschwendet hatte, seinen Freund anzustarren und die anderen alle beinahe schon fertig waren.

"Hab ich gemerkt. Du hast mir bestimmt zwei Minuten lang nicht geantwortet", feixte Kaminari und schien sich bestens zu amüsieren. Schön, dass sich wenigstens einer amüsierte.

"Mal ehrlich, wie lang wollt ihr das noch machen? Du weißt, ich will mich echt nicht einmischen, aber langsam wird es echt heftig, Mann", fuhr Kaminari fort und zuckte mit den Schultern.

Der Blonde hatte sich nach der anfänglichen Überraschung, als Kirishima ihm fast sorgenvoll verkündet hatte, dass er mit Bakugou zusammen war, sehr schnell gefangen und die neue Situation bestens aufgefasst. Kirishima hätte nicht glücklicher darüber sein können, wie sein Kumpel die Neuigkeit aufgefasst hatte. Er hätte nicht damit gerechnet, dass Kaminari so locker damit umgehen würde. Und deswegen hatte er auch ein wenig Angst davor gehabt, es ihm zu beichten. Aber diese Sorge war vollkommen unbegründet.

"Ich glaube, es wird echt Zeit, dass ihr dieses dämlich Warten sein lasst, bevor ihr irgendwann vor allen übereinander herfallt. Bei aller Lieber, Kumpel, das muss ich nämlich echt nicht sehen", fand der Blonde und nickte zu Bakugou hinüber, der zwar so tat, als würde er kein Wort dieser Unterhaltung mitbekommen, aber nun ebenfalls ertappt wegschaute. Offenbar hatte auch er seinen Freund gemustert, wie Kirishima verlegen, aber mit ein wenig Stolz feststellte.

Nur stellte er dann fest, dass auch andere Mitschüler ihn ansahen und prompt wurde der Rothaarige rot und bedeutete Kaminari leiser zu sprechen. "Nicht so laut, Mann. Bitte", flehte er. Denn auch wenn er sich nicht dafür schämte, mit einem Kerl zusammen zu sein, war das ein Thema, das er nicht lautstark in einer Umkleidekabine besprechen musste.

"Du weißt doch, wir lassen es langsam angehen...", fügte Kirishima dann aber doch noch hinzu.

Er fand diese Abmachung zwischen Bakugou und ihm ziemlich vernünftig. Denn er wollte schließlich, dass es zwischen ihnen etwas Besonderes war und sie wollten beide eben nichts überstürzen. So lange waren sie eben auch noch nicht zusammen und nach wie vor hatte der Rothaarige die leise Angst, dass der Andere irgendwann doch noch die Nase voll von ihm haben würde und es sich anders überlegen würde. Also fand er, dass Warten eine ganz gute Idee war. Wobei es langsam immer schwerer wurde, seine Finger bei sich zu behalten oder im richtigen Moment doch noch aufzuhören.