I hope they like me

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Bakugou keine Sekunde aus den Augen lassend, hob Kirishima die verhärteten Fäuste vor sein Gesicht, und beobachtete jede Bewegung des Anderen. Er hatte, obwohl er viel dazugelernt hatte, noch nie gegen Bakugou gewonnen und zweifelte auch ernsthaft, ob er das jemals würde. Sein Gegner war immerhin nicht nur mit einer außerordentlich starken Spezialität gesegnet, sondern auch taktisch ein Ass. Und er wurde immer besser.

"Ich glaub, du hast deinen Rekord gebrochen", keuchte Bakugou und schenkte Kirishima ein zufriedenes Grinsen, als der Timer, den sie sich vor den Angriffsübungen gestellt hatten, piepste. Irgendwie enttäuscht, löste Kirishima seine Spezialität auf und fuhr sich mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn. "Das war aber immer noch nicht gut genug", fand er ein wenig geknickt und fing die Flasche auf, die Bakugou ihm entgegen warf. Nachdem der Blonde, der selber außer Atem war, einen großen Schluck aus seiner Flasche genommen hatte, richtete er das Wort wieder an Kirishima. "Du hast Unbreakable länger aufrecht gehalten als sonst. Sogar länger, als du gedacht hast und ich bin nicht zimperlich mit dir umgegangen. Du bist kein Mal zurückgewichen und scheinst nichts abbekommen zu haben. Das ist gut!" "Ich kann dir standhalten, Katsuki. Besiegen kann ich dich nicht", entgegnete der Rothaarige unzufrieden, weswegen Bakugou den Kopf schüttelte. "Weil ich halt der Beste bin. Das heißt nicht, dass du schlecht bist. Eigentlich bist du sogar verdammt gut. Viele von den Losern hier können nicht mit dir mithalten", erwiderte Bakugou selbstsicher wie immer und nickte zu ihren Klassenkameraden hinüber, die alle auf ihr eigenes Training konzentriert waren. Dennoch munterte Kirishima das nur vage auf. "Ich will aber noch besser sein..." "Natürlich willst du das, sonst würde ich nicht mit dir zusammen sein", kommentierte Bakugou und zog seinen Freund zu einem schnellen Kuss an sich heran. Perplex ließ sich Kirishima küssen. Selten tauschte sein Partner Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit aus und schon gar nicht im Unterricht. Kirishima allerdings nahm das, was er kriegen konnte und würde sich sicherlich nicht über Zuneigung des Anderen beschweren. "Nächste Woche trainieren wir an deiner Schnelligkeit. Du bist zu langsam", beschloss Bakugou, was für Kirishima übersetzt bedeutete, dass es dem Anderen nicht egal war, dass er geknickt war und dass er ihm nicht nur in dieser Situation helfen wollte, sondern auch noch seine eigene Trainingszeit dafür verwenden würde. So zeigte der störrische Kerl eben seine Liebe.Aber über etwas stolperte Kirishima dann doch. "Trainieren wir am Wochenende nicht?", erkundigte er sich verwundert. Der Bakugou, den er kannte, hatte keine freien Wochenenden. Er trainierte auch am Wochenende wie ein Wahnsinniger und spannte Kirishima natürlich darin ein, was ihm nichts ausmachte.


Anstelle einer Antwort senkte Bakugou jedoch den Blick. "Ich besuche meine Eltern... Die alte Hexe besteht drauf." Kirishima nickte verstehend. Sie alle besuchten hin und wieder ihre Familien. Dennoch war er ein wenig enttäuscht, weil das hieß, dass er das Wochenende ohne seinen Freund verbringen würde."Wenn du nichts anderes vorhast,... kannst du ja mitkommen oder so", murmelte Bakugou kaum noch hörbar, was Kirishima dazu veranlasste auf halbem Weg in die Umkleide stehen zu bleiben und ihn anzustarren. "Du willst, dass ich deine Eltern kennenlerne?!"Einige Mitschüler wandten sich zu ihnen um, während Bakugou eine funkensprühende Hand in Kirishimas Gesicht drückte. "Geht's noch lauter, du Idiot?", fauchte er mit hochrotem Kopf. Auch Kirishimas Gesicht begann rot anzulaufen. Nicht weil er sich vor seinen Klassenkameraden schämte, sondern weil es eine große Sache war, die Eltern seines Freundes endlich kennenzulernen. Obwohl sie bereits Monate zusammen waren, hatten sie beide noch nie davon gesprochen die Familie des Anderen kennenzulernen. Kirishima wollte seinen Freund einfach nicht bedrängen. Bakugou hatte sein eigenes Tempo und tat Dinge dann, wenn er sie für richtig hielt. So wie offenbar jetzt."S-Sorry... Mann, das kommt echt unerwartet...", brachte Kirishima hervor und setzte seinen Weg neben Bakugou fort. Seine Gedanken rasten. Er würde Bakugous Eltern persönlich kennenlernen. Sicher, sie richteten ab und an Grüße an ihn aus, aber das war ja nicht das Selbe. Er musste am Wochenende unbedingt einen guten Eindruck machen!"Heißt das, du willst nicht?", erkundigte der sich eine Spur zu leise, weswegen Kirishima schnell den Kopf schüttelte. "Nein, Mann, ehrlich!", versicherte er, als sie ihre Spinde erreichten und er ganz automatisch die Handgranatenhandschuhe des Anderen umfasste und sie einen, nach dem anderen abzog. Etwas, das sie sich über die Zeit hinweg angewöhnt hatten, weil es so viel schneller ging. "Ich würde gerne deine Eltern kennenlernen...", fügte er leise hinzu, ehe er seinen eigenen Spind öffnete. Zufrieden mit der Antwort grinste Bakugou. "Gut!" "Uhhh! Was höre ich da? Du lernst Bakugous Eltern kennen?" Ein breit grinsender Kaminari lehnte sich gegen die Schranktüren und musterte das Paar. "Willst du sterben, Pikachu?", raunte der Blonde ihrem Freund leise zu. "Hey, hey... entspann dich, Bakugou!" Seufzend zog sich Kirishima weiter um, während er Zeuge davon wurde, wie Kaminari sein Leben drastisch verkürzte, indem er Bakugou weiter aufzog. Allerdings hätte Kirishima ihm auch gleich sagen können, dass es unklug war, Bakugou genau damit aufzuziehen. Als Letzterer sich schließlich wieder zu ihm umwandte und einen verblödeten Kaminari zurückließ, wirkte er immer noch verlegen. "Dann fahren wir heute nach der Schule los", entschied er, als hätte es keinen Zwischenfall mit Kaminari gegeben.

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