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"Hey."

Katsuki drehte sich um.

Vor ihm stand der Lockenkopf im weiten T-Shirt und ausgebeulten Pyjamashorts.

"Kannst wohl auch nicht schlafen, nh?", stellte er fest.

Sie hielt zwei Gläser Wasser in den Händen und reichte ihm eins, nachdem sie sich neben ihn gesetzt hatte.

"Ja, mir gehen gerade so viele Dinge im Kopf herum, dass an Schlaf gar nicht zu denken ist.", erwiderte sie und blickte nachdenklich hoch zu den Sternen.

"Zum Beispiel?", fragte er. Überrascht durch sein eigenes, plötzliches Interesse, schob Katsuki nach: "Oder auch nicht. Du musst es nicht sagen."

"Ich..."

"Lass mich raten: Wegen dem Narbengesicht. Wenn er dich in irgendeiner Weise beläs..."

Er ballte seine Hand zu einer Faust, doch Hana unterbrach ihn mit ernstem Gesichtsausdruck.
"Nein... Katsuki, es ist nett von dir, dass du dir Gedanken machst, aber das ist es nicht. Ich kann es dir nicht sagen..."

Resigniert nickte er und lenkte auf ein anderes Thema. Sie unterhielten sich eine Weile über das Training und die anstehenden Abschlussprüfungen.
Als sie ironisch über eine Aussage von ihm lachte und den Kopf senkte, fielen ihr einige Locken ins Gesicht.

Noch bevor Katsuki sich großartig zurückhalten oder überhaupt nachdenken konnte, strich er sie ihr hinters Ohr. Dabei fühlte er die weiche Haut ihrer Wangen unter seinen Fingerspitzen.

Sein Herz krampfte sich kurz zusammen und fing dann an schneller zu schlagen, als sie verwundert aufblickte und ihn direkt ansah.

Unglaubliche Verletzlichkeit spiegelte sich auf einmal in ihren Augen. Diese Seite an ihr weckte in ihm das Bedürfnis, sie zu umarmen.

Wahrscheinlich konnte sie auch von seinem Gesicht gerade tausende Emotionen ablesen und das machte ihn verdammt nochmal nervös.

Also riss er seinen Blick von ihren Augen los, doch er verblieb nun an einer weitaus schlimmeren Stelle: Ihren Lippen.

'Zum Teufel, warum hatte er so wenig Selbstbeherrschung in ihrer Gegenwart?', dachte er und presste frustriert seine Kiefer aufeinander.

Doch seine Hand, die noch immer an ihrer Wange ruhte, wanderte intuitiv an ihren Nacken und er zog sie vorsichtig zu sich hin, der Blick auf ihre Lippen fixiert. Langsam beugte er sich vor...

da zog sie sich ruckartig zurück und sprang förmlich vom Boden auf.

"Ich... sollte dann schlafen gehen."

Enttäuschung schnürte ihm die Brust zu, während er ihr nachsah, doch Katsuki verschloss sein Herz wieder hinter der Steinmauer, die der verdammte Lockenkopf schon so oft zum Bröseln gebracht hatte.

Wütend starrte er hinaus aufs Meer. Er war nicht wütend auf sie, sondern auf sich selbst. Dafür, dass er es soweit hatte kommen lassen.

-

Mit hochrotem Kopf und wild schlagendem Herzen lag ich unter meiner Decke, starrte in die Dunkelheit und meine Gedanken fuhren Achterbahn in meinem Kopf.

Ich Idiot! Was war das denn bitteschön für eine dämliche Reaktion gewesen? Bin ich 5? Warum bin ich nur einfach so davongerannt? Ich meine, klar war ich mit der Situation überfordert, aber... ACH FUUUCK!

Beschämt hielt ich die Hände vor meine Augen.

Jetzt hatte ich wenigstens eine Antwort auf meine Frage. Ob sie mir nun gefiel oder nicht...

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