𝙯𝙬𝙚𝙞𝙪𝙣𝙙𝙙𝙧𝙚𝙞𝙨𝙨𝙞𝙜 | 𝙗𝙡𝙞𝙘𝙠𝙙𝙪𝙚𝙡𝙡

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JILL

Oh Noah. Was malst du dir in deinem hübschen Kopf aus?

Wolltest du, dass ich vor dir das Handtuch fallen ließ?
Oder warum glitt dein Blick so hektisch zwischen meinem Gesicht und meinem leicht bekleideten Körper hin und her?

„Ich hab vergessen, mir neue Sachen mitzunehmen. Das Biershirt stink abnormal eklig."

Ich merkte, wie er ausatmete. Ob es erleichtert war oder nicht, konnte ich nicht einschätzen.

„Soll ich rausgehen?" Seine Stimme war belegt, doch ich nickte.

Ich wollte mich ungern vor ihm umziehen.

„Gehen wir danach nochmal runter?", fragte er, als er schon an der Tür stand. In seiner Stimme schwang Hoffnung mit.

Ich wollte genauso wenig zurück zum Hausfest, wie er.

„Ne, lass uns lieber hier oben bleiben."

Erleichtert nickte er und ging aus meinem Zimmer. Ich zog mir schnell etwas bequemes, trotzdem nicht all zu warmes an und machte mich dann auf den Weg nach unten.

Vielleicht konnten wir einen Film gucken.

Halleluja, mein Herz begann alleine an den Gedanken daran zu rasen, dass wir nebeneinander auf der Couch liegen würden.

Ich hörte ein Klappern aus der Küche, weshalb ich diese betrat. Noah goss sich gerade Wasser ein.

„Ich hatte ein wenig Durst."

„Ja, ist okay. Kannst du mir auch was eingießen?" Er tat, wonach ich ihn fragte und ich nahm ihm dankend das Glas ab.

Als unsere Fingerspitzen sich berührten schossen kleine Blitze durch meinen Körper.

„Hast du Lust einen Film zu gucken?", fragte ich während ich in unserem Küchenschrank nach was zum knabbern guckte.

„Gerne."

Zufrieden fand ich Popcorn und eine halb volle Packung Pringles und präsentierte sie Noah. „Tadaaa."

Er lächelte mich an und nahm mir das Popcorn aus der Hand. „Ist das süßes?"

Ich nickte.

„Boah zum Glück. Ich hasse salziges." Auf Notizzettel gemerkt.

Wir liefen ins Wohnzimmer und ich startete Netflix auf dem Fernseher. Es war Premiere, dass ich mit jemand anderem außer meiner Familie etwas auf dem Flachbildschirm schaute.

„Irgendwelche Vorschläge?", fragte ich, während ich durch Netflix, aka meinem treusten Begleiter, scrollte.

Noah schüttelte nur den Kopf. „Ich hab keine Ahnung."

„Vielleicht Haus des Geldes oder Deadpool oder sowas?" Ich war mir sicher, dass er sich keine Romanze anschauen wollte.

„Haus des Geldes hab ich gehört ist richtig gut."

„Ja, ist aber auch eine Serie... mit vier Staffeln." Das schafften wir niemals an einem Abend.

Oh.

Oh.

Ohhh.

Oh, Noah. Ganz schlauer Schachzug.... wenn er es mit Absicht gemacht hatte.

Seinen Gesichtsausdruck nach zu urteilen aber schon. Hinterlistig.

In vielen Dingen war er anders als erwartet. Mutiger und selbstsicherer, als erwartet. Und es freute mich, dass ich die vielseitigen Gesichter von ihm kennenlernen durfte.

Nɪᴄʜᴛ ɴɪᴄʜᴛsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt