JILL
Ich holte tief Luft, um die Schmetterlinge in meinem Bauch wegzupusten, doch sie blieben da. Seitdem Noah mein Zimmer betreten hatte waren sie da und schrieen mich an, ihn zu berühren und nochmal zu küssen.
Auch wenn es nur seine Wange gewesen war, hatte es mich unfassbar viel Mut gekostet. Doch es war es wert gewesen. Ich wusste, dass es ihm gefallen hatte. Beziehungsweise hoffte ich es.
Mein Kopf lag auf seiner Schulter, da wir uns durch die gemeinsamen Kopfhörer nah aneinander setzen mussten. Beschweren konnte ich mich nicht.
Auch wenn meine Beine unter der Decke waren und Noah neben mir eine unfassbare Wärme ausstrahlte, wurde mir nach einer gewissen Zeit kalt am Kopf. Die Balkontür war angelehnt und verursachtete so einen kleinen Windhauch.
„Noah?", flüsterte ich in die Stille, die nur von Tokyos Stimme erfüllt wurde, rein.
„Hm?"
„Kann ich mir kurz einen Pulli holen?" Als ich aufschaute merkte ich, wie nah unsere Gesichter waren.
„Willst du jetzt ernsthaft aufstehen?", hauchte er, wobei ich seinen Atem auf meinem Gesicht spürte. Er hatte vorhin eindeutig Minzkaugummi gegessen.
„Mir ist kalt."
Ohne was zu sagen drückte Noah auf Stop, zog seinen Kopfhörer und danach seinen Sweater aus. „Hier."
Ich hätte fast aufgeschrien, so geflashed war ich von seiner Aktion. Ich fühlte mich wie in einem Netflix-Film.
Mein Grinsen nicht verkneifen könnend bedankte ich mich bei ihm und setzte mich auf, um seinen viel zu großen, warmen und gut riechenden Sweater über mein T-Shirt zu ziehen. Unauffällig sog ich seinen Geruch ein und hätte schon wieder aufschreien können. Sein Geruch ließ mich auf Wolke dreihunderttausend schweben. Ich wollte ein Parfum haben, dass genauso wie Noah roch und damit mein ganzes Zimmer einsprühen.
„Danke, Noah." Automatisch rückte ich noch näher an ihn heran und ließ mich auf seine Brust sinken, während ich ihm seinen Kopfhörer zurückgab.
Mein Herzschlag begann sich wieder zu normalisieren. Dachte ich zumindest, bis ich auf einmal seine Hand an meiner Taille spürte.
Atmen Jill, atmen, versuchte ich mir selber einzureden. Er machte mich verrückt.
„Ist es wärmer?"
Ich nickte nur auf seine Frage. Zu mehr war ich gerade nicht im Stande, zumal seine raue Stimme mir vollkommen den Rest gegeben hatte.
„Gut.", strich seine Hand über meine Seite. Wenn er wüsste, dass sich unter seinen Berührungen schon wieder überall Gänsehaut bildete.
Langsam wurde es fast zu warm unter der Decke und unter seinen Berührungen. Ich war am kochen. Vor ... Verlangen.
Ich spürte seine Berührungen nur leicht durch den Pullover, doch das war schon genug. Wie es wohl war, wenn er meine nackte Haus berührte ... ich konnte es mir gar nicht vorstellen. Wahrscheinlich würde ich in Ohnmacht fallen.
„Noah," meine Stimme war nur ein Flüstern, „i-ich ... also." Was wollte ich überhaupt sagen? Dass er aufhören sollte? Nein, das wollte ich auch nicht.
„Hm?"
„Egal."
Er drehte sich zu mir, seine Hand immer noch fest auf meiner Hüfte. „Nein, sag."
Mein Blick glitt zu seinen Lippen, die leicht geöffnet waren. So weich.
Leicht schüttelte ich meinen Kopf. Einerseits um seine Lippen aus meinem Gedächtnis zu bekommen und andererseits um ihm zu signalisieren, dass ich es nicht sagen würde. „Nein, ist egal. Ich bin gerade ein bisschen verwirrt."
Jetzt schlich sich ein Lächeln auf seine attraktiven Lippen. „Verwirrt also."
Seine Hand begann nun weiter runter zu meiner Hüfte zu wandern, sodass ich zittrig einatmete. „Noah..."
„Ja?" Ich konnte das Grinsen aus seiner Stimme heraushören. Er wusste genau, was er mit mir machte.
Und es gefiel mir viel zu gut.
„Das ist unfair."
„Was denn?"
„Deine Berührungen."
Er zog eine Augenbraue hoch. „Meine Berührungen?"
„Ja."
„Soll ich meine Hand wegnehmen." Er stellte es nicht einmal als Frage, da er die Antwort bereits kannte.
Sie lautete: „Nein." Niemals.
„Okay."
Ich sagte nichts mehr, weshalb wir Haus des Geldes weitersschauten. Zumindest taten wir so. Ich war mir ziemlich sicher, dass er genauso angespannt dasaß wie ich.
Als es zu einer Szene kam, in der ein Entführer mit seiner Geisel schlief, konnte Noah seine verkrampfte Hand an meiner Seite nicht weiter verheimlichen. Ich merkte nur all zu deutlich, wie er sich in meinen Pulli grub.
Langsam ließ ich meinen Blick zu seinem Gesicht gleiten, nur um festzustellen, dass er mich schon anschaute. Oh Noah.
Sein Blick lag auf meinen Lippen und er leckte sich über seine, weshalb es nicht nur in meinem Bauch zu kribbeln begann. Er löste Gefühle in mir aus, von denen ich nicht wusste sie zu fühlen zu können und dabei berührte er mich noch nicht einmal.
Ich schluckte als er mich noch näher an sich zog.
„Mir ist warm."
„Dann zieh den Pulli aus."
„Okay." Langsam löste ich mich von ihm und zog seinen gutriechenden Sweater aus, darauf achtend, dass ich mein T-Shirt nicht zu hoch zog. Ich trug nur einen Slip darunter.
„Behalt ihn.", flüsterte er, als ich den Sweater unschlüssig in der Hand hielt.
„Sicher?" Innerlich schrie ich vor Freude.
„Ja."
Ich biss mir auf die Lippe. „Danke."
„Hör auf."
„Womit?"
„Deine Lippe." Sein Blick glitt wieder zu dem unteren Teil meines Gesichts. Auch wenn ich den Pulli ausgezogen hatte ... meine innere Hitze ging trotzdem nicht weg.
„Dann hör auf so zu sein."
Verwirrt zog er eine Augenbraue hoch. „Wie denn?"
„So ... perfekt unperfekt. Einfach du. Noah, alles was du tust ist richtig, dabei weißt du das nicht mal."
Seine Wangen wurden rot und schaute kurz nach unten, ehe er mich wieder anstarrte. Unsere Blicke verhakten sich ineinander und ich musste mich zurückhalten mich nicht auf ihn zu stürzen und ihn zu Grund und Boden zu küssen.
Er zog mich noch näher zu sich - sodass unsere Gesichter nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt waren - und legte seine zweite Hand auch um meine Hüfte. Ich saß fast auf seinem Schoß und dieser Gedanke brachte meinen ganzen Körper zum Glühen.
Vorsichtig stupste ich meine Nase an seine, worauf wir beide lächeln mussten.
„Wie du vielleicht schon gemerkt hast, mag ich dich ein bisschen sehr, Noah Evans."
immer noch kein kuss oh man was mach ich nur mit euch?
lemme tell you: das warten wird sich lohnen ;)
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Nɪᴄʜᴛ ɴɪᴄʜᴛs
Teen FictionWie war das nochmal? Jeder braucht Freunde? Noah nicht. Versucht er sich zumindest selbst davon zu überzeugen. Doch als Jill neu bei ihm im Haus einzieht, ist er sich plötzlich nicht mehr so sicher, ob er seinen Vorsatz wirklich halten will. Denn J...