JILL
Ein wenig stolz auf mich verließ ich mit Yara die Schule nach meinem ersten Schultag.
Ich hätte niemals gedacht, mich so gut in ihre Freundesgruppe integrieren zu können. Na klar, waren nicht alle von Anfang an offen und nett zu mir, doch bei dem größten Teil hatte ich das Gefühl ehrlich erwünscht zu sein.
Sogar die Jungs waren höflich und freundlich zu mir und ich hatte mich gut mit ihnen unterhalten können. Ich hatte die kleinen Stimmen in meinem Kopf, die mir zuflüsterten, dass die Jungs an meiner alten Schule nie etwas gutes wollten einfach ignoriert und mich einfach von meinem Bauchgefühl leiten lassen.
Außerdem hatte ich mich nicht versteckt, sondern war selbstbewusst auf alle neuen Leute zugegangen.
Vor allen Dingen mit Elias und Rosy hatte ich mich gut verstanden. Die beiden hatten so viele lustige Witze gemacht, dass ich aus dem Lachen fast gar nicht mehr rausgekommen war.
Auch Yara hatte das bemerkt, denn sie sprach mich im Auto darauf an. "Krass, wie schnell du schon von allen geliebt wirst, Jill. Ich freu mich richtig, dass ich den so zeigen kann: thats my best friend ihr Loser!" Ich musste lachen, als der Lockenkopf neben mir ihre Faust theatralisch in die Luft streckte.
"Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich heute so gut ankommen würde.", grinste ich. "Aber vielleicht ist das auch so die erste höfliche Freundlichkeit, weißt du?"
Wenn ich so darüber nachdachte, war das eigentlich schon logisch. Ich glaube jeder würde nett zu einer neuen Schülerin sein, außer sie würde komplett unsympathisch rüberkommen. Dieser Gedanke bereitete mir irgendwie Kopfschmerzen.
Was ist, wenn ab nächster Woche das alles nachließe, weil ich dann nichts mehr "Besonderes" war?
"Jill, ich seh schon wieder wie du dir über irgendwas den Kopf zerbrichst, das total unnötig ist. Du wirst geliebt, genieß das mal!" Und dann drehte Yara das Radio auf.
Im Laufe der Fahrt begann meine Laune wirklich besser zu werden und die Gedanken verschwanden allmählich.
Als Yara vor unserem Haus hielt hatte ich so gute Laune, dass ich komplett übermütig die Musik noch mehr aufdrehte und sie dann lautstark verabschiedete.
Während sie davonraste drehte ich mich glücklich um und realisierte, dass Noah hinter mir stand. Auch wenn er versuchte sein Grinsen zu verstecken, sah ich es.
Fuck, er musste das alles gehört haben. Mom hatte mir extra gesagt, dass wir vor allen Dingen in der Anfangsphase ein gutes Bild von uns vermitteln sollten, da es wichtig war von den Nachbarn gemocht zu werden. Und was tat ich?
Richtig.
Ich beschallte unsere Wohngegend mit Britney Spears und schrie dabei auch noch rum.Sofort begann ich mich rauszureden, damit Noah kein all zu schlechtes Bild von mir bekam, doch musste leider feststellen, dass umso mehr ich mich versuchte rauszureden, die Situation noch schlimmer wurde.
Als er mich unterbrach, konnte ich fast erleichtert aufatmen. "Ist schon okay. Ich werd das schon niemandem erzählen." Und bei den letzten Worten fiel mir ein Stein vom Herzen.
Zwar hätte ich mir nicht vorstellen können, dass er darüber mit so vielen Leuten sprechen würde, da er sowieso nicht viel redete, aber 100 Prozent sicher konnte man sich ja nie sein...
Trotzdem kam mir wieder in den Sinn, wie Mom mich immer wieder darauf hinwies, dass ich zu viel redete. Ein wenig unwohl und enttäuscht über mich selber teilte ich das Noah mit, doch dieser antwortete nicht darauf.
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Nɪᴄʜᴛ ɴɪᴄʜᴛs
Dla nastolatkówWie war das nochmal? Jeder braucht Freunde? Noah nicht. Versucht er sich zumindest selbst davon zu überzeugen. Doch als Jill neu bei ihm im Haus einzieht, ist er sich plötzlich nicht mehr so sicher, ob er seinen Vorsatz wirklich halten will. Denn J...