𝙖𝙘𝙝𝙩𝙪𝙣𝙙𝙙𝙧𝙚𝙞𝙨𝙨𝙞𝙜 | 𝙣𝙖𝙘𝙝𝙧𝙞𝙘𝙝𝙩𝙚𝙣

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JILL

Noah. Noah. Noah.

Noah.

„Noah." Warte was?

Erschrocken schaute ich zu Mom. Konnte sie Gedanken lesen?

„Was?"

„Noah hat mir vorhin beim Einkauf-Hochtragen geholfen. So ein netter Junge, ich bin echt froh, dass du Zeit mit ihm verbringst."

So ein netter Junge.

„Äh ja, find ich auch." Unsicher steckte ich mir einen Löffel Jogurt in den Mund.

Ich hockte auf der Kücheninsel und beobachtete Mom wie sie die Einkäufe auspackte und dabei mit Dad sprach.

„Also in meiner Gegenwart ist er nie nett, sondern einfach immer nur still. Komisch, wenn du mich fragst.", mischte sich Dad in unser Gespräch ein.

Sofort ging ich in die Offensive. „Ja na und? Man muss ja nicht total gesprächig sein, um sympathisch zu wirken. Manchmal ist mehr auch weniger. Wenigstens redet er nicht einfach los, sondern denkt über seine Worte nach - nicht so wie andere. Lern ihn doch erstmal richtig kennen."

Dad zog seine Augenbrauen hoch. „Wie soll ich ihn denn kennenlernen oder mir eine Meinung über ihn bilden können, wenn er nie was sagt?"

„Trotzdem ist er nicht gleich komsich!", gab ich indirekt nach.

Mom atmete laut aus. „Jill, Schätzchen, das war doch gar nicht böse gemeint. Wie nah seid ihr euch denn schon gekommen, dass du ihn so verteidigst."

Noch nicht nah genug.

Ich konnte es kaum glauben, aber ich war mehr als bereit weiter mit Noah zu gehen. Manchmal lag ich abends im Bett und dachte darüber nach, wie es wäre seine Lippen auf meinen zu spüren, wenn unsere Körper sich näherkamen...

„Was gibt's heute?" Ganz unauffälliger Themenwechsel. Super Jill.

„Nudeln mit Thunfisch-Spargel-Sauce, wieso?"

Durfte man nicht mal mehr fragen? „Nur so."

Mom zog ihre Augenbrauen hoch, sagte aber nichts.

„Wann holen wir Adan ab?"
Mein kleiner Bruder war heute das erste Mal in einem Freizeitpark auf einer Geburtstagsfeier. Mom und ich holten ich später ab und fuhren danach noch in den Baumarkt, da wir noch ein paar Sachen benötigten.

„Erst in 2 Stunden, also kannst du nochmal auf dein Zimmer gehen und Schule machen, anstatt hier rumzuhocken." War ich so unerwünscht?

„Pah, dann geh ich eben hoch." Gespielt beleidigt sprang ich von dem Tresen runter, warf meinen Jogurtbecher in den Müll und stolzierte dann zur Treppe.

„Jill, bevor ich vergesse es dir zu sagen, wir wollen am Freitag mit Familie Evans Essen gehen."

Na geil.

In meinem Zimmer angekommen ging ich auf Noahs und meinen Chat.

Sollte ich ihn anschreiben?
Ich meine, eigentlich musste er mir antworten, wenn er nicht unhöflich sein wollte.

(16:27Uhr) Jill
hey!
wie sieht's aus mit deinen wunden?

Ja, das war gut. Ein guter Grund jemanden anzuschreiben.

Es dauerte ungefähr fünf Minuten bis seine Antwort kam.

(16:32) Noah
Joa, sind halt noch offen.. brennt wenn sie was berühroen

Nɪᴄʜᴛ ɴɪᴄʜᴛsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt