𝙨𝙚𝙘𝙝𝙨 | "𝙝𝙚𝙞𝙨𝙨𝙚𝙧 𝙣𝙖𝙘𝙝𝙗𝙖𝙧?"

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JILL

Nachdem ich gefühlte Stunden bei der Post gewartet hatte und danach noch ein wenig durch die Stadt gefahren war, schloss ich die Wohnungstür auf.

Die Handwerker hatten Mittagspause (auch wenn es schon nach 14 Uhr war) und saßen deshalb alle mit, von Mom gesponserten, Getränken im Hinterhof.

Dort gab es genug Schattenplatz, da es in der Sonne unerträglich war. Es waren über 30° C im Schatten und es wehte kein einziges Lüftchen.

"Ich bin wieder da!", schrie ich, worauf meine Worte nachhallten. Unsere Wohnung war immer noch sehr leer, wodurch man jedes Wort hörte.

Sofort kam Adan angerannt und warf sich an mich. "Jilli, Papa stellt gerade die Pflanzen auf dem Balkon auf. Aber es ist so warm." Wie als würde er schwitzen, fuhr er sich mit dem Unterarm über die Stirn. Kleiner Schauspieler.

"Warum macht der denn das auch in der Nachmittagshitze?" Verärgert schüttelte ich meinen Kopf. Dad hielt aber auch nichts auf, wenn er sich was vornahm. Er hasste es Projekte abzubrechen.

Mom kam aus dem Bad heraus und begrüßte mich seufzend. "Der Badschrank passt zwei Zentimeter nicht in die Lücke neben der Dusche."

"Och ernsthaft?" Ich konnte mir schon vorstellen, wie Mom versucht hatte den Badschrank aggressiv reinzudrücken. Das gleiche hätte ich wahrscheinlich auch getan.

"Yara hat geschrieben, dass sie sich nochmal mit mir treffen will. Darf ich heute schon oder soll ich erstmal noch mithelfen?", fragte ich und musste lächeln. Ich war so aufgeregt sie wiederzusehen.

"Sie hat gesagt, dass sie auch mithelfen könnte."

"Vielleicht kann sie dir ja beim Streichen deiner Wand helfen." Ich wollte unbedingt die Wand mit der Balkontür hellblau machen.

"Danke Mom!" Überschwänglich umarmte ich sie und wollte schon in mein Zimmer gehen, als sie mich nochmal aufhielt. Aber nicht so ein Babyblau, sondern ein Himmelblau.

"Noah hat übrigens ein Klavier! Vielleicht kannst du ja bei ihm üben. Ich weiß zwar noch nicht, wer in der Familie Klavier spielt, aber die Person kann dir ja bestimmt helfen." Ich wusste nicht, ob ich hoffen sollte, dass Noah Klavier spielte, aber mit ihm war es wahrscheinlich entspannter als mit Verona oder Mister Evans.

"Ja, das wäre gut. Danke.", lächelte ich Mom an. Sie freute sich so darauf, dieses Stück von mir zu hören - da wollte ich sie nicht verletzten.

Aufgeregt lief ich auf die Dachterasse und begrüßte Dad, ehe ich Yara anrief und ihr sagte, dass sie mithelfen konnte.

Sie war sofort Feuer und Flamme und machte sich in, für sie Rekordzeit, auf den Weg.

Es dauerte ungefähr eine halbe Stunde, ehe sie mir schrieb, dass sie vor meiner Haustür stand. Dadurch dass unser Name noch nicht an der Klingel stand, wusste man nicht, wo man klingen sollte.

Schnell schrieb ich ihr zurück.

(15:03) Jill
ich komm runter :)
muss dir noch was zeigen

Sie schickte nur einen erstaunten Emoji zurück, worauf ich mich auf den Weg nach unten machte.

Ich wollte ihr unseren Pool zeigen. Die ganze Hausgemeinschaft teilte sich einen, doch wir mussten diesen nicht säubern. Das machte der Hausmeister.

Um schneller unten zu sein, nahm ich die Treppe. Was vielleicht nicht die beste Idee war, da ich vollkommen außer Atem unten ankam und die Haustür aufriss (zum Glück nicht ab).

Und da stand sie.

Yara. Meine beste Freundin.

Wir begannen zu schreien und mir stiegen Tränen in die Augen. Ich war ein sehr emotionaler Mensch.

"Gott, ich hab dich so vermisst.", vergrub das schwarzhaarige Mädchen, das nach ihrem Parfum roch, ihr Gesicht in meiner Schulter.

"Ich dich erst." Dieses Mädchen war der einzige Traum. Sie war krass hübsch mit ihrer dünnen Nase und den schwarzen Locken. Außerdem hatte sie Kurven, worauf die Jungs immer abfuhren. Aber auch ihr Charakter war gold. Sie hätte jeden haben können, nutzte es aber nicht aus. Ihr Humor war genau auf meiner Wellenlänge und wir konnten über alles lachen.

Wenn ich ein Junge gewesen wäre, hätte ich sie schon längst geheiratet.

"Du trägst ja immer noch die Kette, die ich dir vor drei Jahren geschenkt habe!" Erstaunt betrachtete ich Yaras Hals.

Ungläubig schaute sie mich an. "Denkst du ich leg die jemals ab? Luke war schon immer total eifersüchtig, dass ich immer nur deine Kette trug." Luke war ihr Ex-Freund, mit dem sie vier Monate Zusammen war. Vor fast drei Monaten hatten sich die beiden getrennt und danach war Yara wieder viel glücklicher geworden.

Ich fand es krass, wie sich Menschen wegen anderen Menschen verändern konnten - ins negative und positive.

"Ich muss dir noch was wegen Luke erzählen, aber erstmal will ich die Überraschung und dein neues Zuhause sehen.", quietschte meine beste Freundin aufgeregt.

"Ich muss dir auch noch einiges erzählen, aber komm mit." Lachend zog ich sie hinter mir her, Richtung Pool.

Man roch das Chlor schon, bevor wir überhaupt in den Vorraum kamen.

"Nein.", blieb Yara stehen. "No Way! Jill, nein." Sie öffnete ungläubig ihren Mund und lachte lautlos.

"Weiter Yara!" Ich zog sie in den Vorraum.

"Sag mir nicht, dass ihr ein fucking Schwimmbad in eurem Haus habt." Ihr Mund stand immer noch offen.

"Schuhe aus.", gab ich ihr die Anweisung, ehe wir beide den warmen Raum betraten.

Das Wasser plätscherte vor sich hin und strahlte eine gewisse Ruhe aus. An meiner alten High School war ich im Schwimmteam gewesen. Wenn ich jetzt daran zurückgedacht, merkte ich, dass ich eigentlich total viel Spaß hatte. Trotzdem wollte ich es hier nicht fortführen. Ich kannte hier niemanden und wollte mich eher auf meinen Abschluss konzentrieren.

"Wo bist du hier gelandet, Jill? Alter ist das geil!!"

Ich lachte. "Warte erstmal bis du die Wohnung siehst! Und meinen heißen Nachbar."

Sofort drehte sich ihr Kopf zu mir. "Heißer Nachbar?"

"Naja, er ist eher süß.", grinste ich.

"Du bist gestern hier eingezogen und hast schon einen süßen Nachbarn?" Yara kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. "Jeeeez. Hast du schon mit ihm geredet?"

Ich nickte verlegen, worauf sie komplett ausrastete.

"Oh mein freaking Gott Jill! Warum hast du mir nichts erzählt? Hat er Interesse gezeigt? Hattet ihr intimen Augenkontakt? Hat er mit dir geflirtet?"

Yara schrie, weshalb ich Angst hatte, dass uns jemand hören könnte. "Psssscht. Ich will nicht, dass und jemand hört. Ich hab ihn nur um Hilfe wegen der Tiefgarage gebeten, das ist alles. Er ist relativ schüchtern und nicht so gesprächig."

Ich blickte in ihr perfektes Gesicht und merkte, dass ihr Mund immer noch offen stand. Hatte sie ihn überhaupt schon mal geschlossen, seitdem sie hier drinnen war?

"Ich kann's nicht glauben, Jill.", schüttelte sie ungläubig ihren Kopf, als ich sie aus dem Schwimmbad rauszog. Im Sommer wurde es dort unglaublich heiß, im Gegensatz zum Flur, wo es angenehm kühl war.

Und natürlich, wie sollte es anders sein, stieß Noah gerade die Haustür auf und kam herein.

mieser cut ik ik

meinung zu yara?

habt einen wunderschönen tag peeps!

(schreib gleich einen test bruh)

Nɪᴄʜᴛ ɴɪᴄʜᴛsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt