Kapitel 12

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„Du bist was?", fragte er und sah sie an, als hätte ihn der Schlag getroffen.
Sie schluckte und ballte die Fäuste aus Angst. Er saß auf dem breiten Sofa und sah sie einfach nur an. Blickte von ihrem Gesicht zu ihrem flachen Bauch und vom Bauch wieder zurück in ihr Gesicht.
„Ich...", fing sie zögerlich erneut an. Sie hatte solche Angst davor mit ihm überhaupt darüber zu reden. Sie wusste, was er davon hielt. „Ich bin schwanger, Draco."
Sie hielt die Luft an, als er aufsprang.
„Das ist nicht möglich.", sagte er stur und wandte sich an das Sideboard mit dem Alkohol.
„Draco.", versuchte sie es so ruhig wie möglich. „Ich denke mir doch so etwas nicht aus."
Wieso sollte sie sich so etwas ausdenken? Sie war selbst geschockt genug, als sie es bemerkt hatte.
„Bist du dir sicher?", fragte er seltsam abwesend und sie schnaufte angestrengt aus.
„Ja verdammt. Denkst du, ich würde umsonst mit dir dieses Gespräch führen?"

„Wer weiß davon?", wollte er wissen und sah sie immer noch nicht an.
Stand immer noch mit den Rücken zu ihr. Wer davon wusste? War das wichtig? Sie hatte heute Morgen beinahe einen Nervenzusammenbruch gehabt, über die Tatsache, dass sie schwanger war und er wollte wissen, wer davon wusste?
„Du und der Heiler.", antwortete sie.
„Sonst keiner?"
„Bei Merlin, verdammt, Draco. Nein sonst keiner. Könntest du mich jetzt ansehen!"
Mit ihr vernünftig reden. Sie fühlte Panik in sich aufkeimen wie heute Morgen. Angst und Panik. Sie wusste nicht, wie sie das bewältigen sollte. Sie war nicht dazu bereit Mutter zu werden. Ihr Vater würde sie höchstpersönlich umbringen, wenn er davon erfuhr, dass sie schwanger war ohne verheiratet zu sein.

„Du kannst es nicht behalten.", sagte Draco kalt und sah sie an.
„Was?", brachte sie verwirrt hervor.
„Du musst es wegmachen lassen."
Sie wich vor ihm einen Schritt zurück und konnte nicht verhindern, ihre Hände auf ihren Bauch zu legen.
„Es wegmachen lassen.", wiederholte sie tonlos.
Es töten, dass bedeutete es.
„Meine Familie hat einen guten Heiler, der so etwas kann, und zwar diskret und..."
„Nein.", unterbrach sie ihn und sah, wie seine Augen dunkel wurden.
„Wie bitte?", fragte er lauernd, wie ein Raubtier.
Sie schluckte hart.
„Ich... ich werde das Baby nicht töten."
Wie konnte er überhaupt an so was denken? Zu glauben er könnte so etwas von ihr verlangen?
„Astoria, ich..."
„Nein!", sagte sie entschieden.
„Wenn du tatsächlich glaubst, dass ich so etwas tun würde..."
Sie zuckte zusammen, als er das Glas an die Wand schmiss. Es zerschellte in hunderte Stücke. Er machte ihr Angst, dass erste Mal seitdem sie ihn kannte.



Sie fuhr aus ihren Gedanken hoch und sah nach draußen. Es hatte zu stürmen angefangen und kaum einen Wimpernschlag später begann es zu regnen. Sie seufzte und wandte sich von dem Fenster ab. Sie hoffte das Malfoy mit Aurora und Granger nicht in einem Park waren, ansonsten würden sie vermutlich alle drei durchnässt sein. Malfoy hatte heute den ganzen Nachmittag Aurora für sich. Sie presste ihre Lippen fest zusammen. Sie würde sich darüber nicht mehr aufregen. Sie sollte sich freuen, dass er sich offenbar zusammenriss und versuchte Aurora wirklich kennenzulernen. Zumindest hatte ihre kleine Tochter nach den letzten vier Treffen begeistert von Draco Malfoy gesprochen. Malfoy, der keine Kinder wollte. Ihr jagte immer noch ein Schauer über den Rücken, als sie an den damaligen Streit dachte. Er war völlig ausgeflippt an diesem Tag und jetzt spielte er Vorzeigepapa?

Sie rieb sich über die Schläfen. Nicht aufregen. Sie hatte es Jack versprochen. Ihm und sich selbst. Wenn Aurora ihn kennenlernen wollte, dann sollte sie das dürfen. Sie beugte sich an den großen Esstisch wieder über die Pläne des Anwesens. Wenn alles gut ging, könnten sie im Winter noch einziehen. Sie liebte dieses Haus. Das ganze Anwesen. Auch wenn es Unsummen verschlingen würde, um es wieder bewohnbar zu machen. Sie griff nach einer Mappe mit den Mustern für die Fliesen. Sie hatte heute die Aufgabe noch auszusuchen, welche Fliesen die Bäder bekommen sollten. Jack hatte sie darum gebeten und der Architekt wartete darauf, dass sie ihm sagte, was sie haben wollte. Sie dachte eigentlich alles sehr gemütlich zu halten, aber nicht zu altbacken. Aber vor einer Woche hatte sie die groben Steinwaschbecken gesehen. Sehr modern. Aber sie wusste nicht, ob sie nicht zu modern waren für das Haus. Und wen sie nur die Bäder der Schlafzimmer modern gestaltete? Fragen über Fragen, die es zu beantworten galt.

Sie sah auf, als es klingelte und legte verwirrt die Mappe weg. Sie guckte auf ihre Armbanduhr. Wer war das? Jack kam erst heute Abend. Edward hatte heute einen Termin in Belgien und Hyperion war sicher noch in der Arbeit. Sie öffnete die Tür und blinzelte einen Augenblick verwirrt, bevor Aurora sich an ihre Beine klammerte.
„Mami. Ich habe hergefunden.", verkündete Aurora und Astoria sah verwirrt von Aurora hoch zu den beiden Erwachsenen, die so durchnässt wirkten wie Aurora.
„Wir wurden überrascht.", versuchte Granger zu erklären.
„Wir wollten mit Aurora nicht apparieren.", fing Malfoy an.
Das wäre ja noch schöner mit einem Kind apparieren.
„Also sind wir hergelaufen. Ich war am schnellsten.", sagte Aurora und drückte sich an Astoria vorbei.
Astoria sah ihrer Tochter nach, die bereits ihre Schuhe von ihren Füßen kickte.
„Dürfen wir hereinkommen?", räusperte sich Granger und Astoria trat wie in Trance zur Seite, um die beiden Erwachsenen einzulassen.

Sie schloss die Tür und sah dabei zu wie Granger und Malfoy ihre Stäbe zogen, um sich zu trocknen. Astoria griff nach ihrem Stab und hielt Aurora davon ab ins Zimmer zu laufen.
„Hiergeblieben. Du wirst sonst nur krank."
„Aber Mummy, ich will Draco mein Zimmer zeigen.", beschwerte sich ihre Tochter und Astoria ging vor ihr auf die Knie, bevor sie ihren Stab hob und einen Trocknungszauber sprach.
„So fertig.", antwortete Astoria ruhig und Aurora griff nach Dracos Hand und zog ihn mit.
„Komm, ich zeige dir mein Zimmer."
Astoria seufzte und sah erst auf, als Granger ruhig meinte
„Es tut mir leid, dass wir dich so überfallen".
Sie stand auf.
„Schon gut. Für dieses schreckliche Wetter könnt ihr nichts dafür."
Hermine Granger sah sie weiterhin lächelnd an und Astoria war sich unsicher. Sie würde lieber Granger und Malfoy aus der Wohnung herausschmeißen. Am besten sofort.

„Möchtest du eine Tasse Tee?", fragte sie stattdessen und Granger nickte freundlich.
„Ja, gerne." Wieso war sie immer noch so verdammt britisch? Die Briten und ihre Gastfreundlichkeit. Sie verteufelte sich in Gedanken selbst, als sie in die Küche ging und tatsächlich Tee machte. Als sie zurückging mit Tassen und frisch aufgebrühten Tee, stand Granger am Esstisch und betrachtete die Pläne.
„Verzeih.", meinte die Brünette fast ertappt. „Ich habe schon gehört, dass das alte Audley Anwesen verkauft wurde. Gehen die Renovierungsarbeiten voran?"
Astoria stellte das Tablett ab und füllte eine Tasse mit Tee.
„Ja. Es ist vieles zu machen. Aber wenn alles gut geht, ziehen wir vor Weihnachten noch ein. Zucker?"
„Ja, zwei Löffel."
Astoria gab dem Tee Zucker zu und reichte Granger die Tasse, bevor sie sich selbst eine befüllte.

„Es muss sehr schön sein."
„Ja, das ist es. Es liegt sehr abgelegen am Land. Es ist perfekt für Kinder."
Und um eine Familie zu gründen.
„Das erklärt, warum Aurora ständig von einem neuen Zimmer spricht.", lächelte Granger und setzte sich.
Astoria rollte leicht mit den Augen.
„Sie will unbedingt ein Zimmer mit Türmchen."
Seit Wochen sprachen sie darüber. Astoria war davon nicht begeistert. Sie gönnte das Zimmer ihrer Tochter, nur dann würde es auf einer anderen Etage sein und das gefiel Astoria nicht. Sie fand Aurora noch dafür zu Klein. Aurora sah das natürlich anders. Ganz anders.
„Astoria, es tut mir wirklich leid, dass wir dich hier so überfallen.", versicherte Granger plötzlich und Astoria setzte sich ihr gegenüber.

„Schon gut.", antwortete sie ruhig. „Ich muss mich an den Gedanken gewöhnen ihm öfters über den Weg zu laufen, oder nicht?"
Zumindest sagte das Jack immer. Edward hatte vor ein paar Tagen zu Astoria gesagt, dass er das Ganze auch anderes regeln könnte und sie hatte es nicht gewagt weiter nachzufragen.
„Ich weiß, dass eure gemeinsame Vergangenheit nicht leicht war."
Astoria sah Granger an. Ob Draco mit ihr darüber gesprochen hatte?
„Es geht nicht um mich.", wehrte Astoria ab. „Sondern um Aurora und wenn alle Welt denkt, dass dies eine gute Entscheidung ist, dass Draco seine Tochter sieht und Aurora die Möglichkeit hat ihn kennenzulernen, dann werde ich das wohl oder übel akzeptieren müssen."
Denn dann würde er im weiteren Leben von Aurora eine Rolle spielen, ob Astoria das wollte oder nicht. Granger nickte stumm und nippte an ihrem Tee, bevor sie Astoria wieder ansah.
„Ein sehr guter Tee."
„Aus Indien. Genauer gesagt schwarzer Tee aus Assam."
„Du bist viel rum gekommen."
„Das bringt meine Arbeit mit sich."
Kontakte knüpfen und ausbauen und das Weltweit.

„Was nicht leicht war mit Kind oder?"
„Granger, was wird das? Eine Fragestunde, ob ich es schaffe zu arbeiten und gleichzeitig mein Kind zu versorgen?", fragte sie kühler als beabsichtigt und die Ältere errötete leicht.
„Nein. Nein ich würde nie behaupten, dass du nicht gut für Aurora sorgst. Ich versuche lediglich ein Gespräch zu führen."
Astoria atmete tief ein und versuchte ruhiger zu werden.
„Dann tut es mir leid, dass ich dich so angefahren habe. Aber seit der Sache mit der Verweigerung der Adoption bin ich mehr als misstrauisch, was das Ministerium und seine Absichten betrifft." „Ich verstehe. Aber sei dir gewiss, ich möchte keinen weiteren Zwist zwischen Draco und dir schaffen." Da gab es nichts mehr zu schaffen. Dieses Kapitel war beendet. „Ich versuche nur euch zu helfen auf eine gute Basis zu kommen, damit Aurora von euch beiden etwas hatte."
Astoria sagte dazu nichts. Aurora ging es auch gut ohne Draco in ihrem Leben. Sie hatte Jack gehabt.

„Wenn es dir recht ist, Astoria, würde ich vorschlagen, dass Aurora vielleicht schon dieses Wochenende bei Draco schläft.", schlug Granger plötzlich vor.
„Dieses Wochenende?", wiederholte Astoria erschrocken. „So früh schön?", hakte sie weiter nach. Granger musterte sie besorgt.
„Ich weiß, dass das ein großes Opfer für dich ist und es sicher auch für Aurora nicht leicht sein wird." Sie würde das erste Mal von ihrer Tochter getrennt sein. „Aber ich dachte mir, es wäre eine Nacht. Zur Probe. Und wenn es nicht funktionieren sollte, könnten dich die Malfoys informieren und du Aurora sofort holen.", sprach Granger weiter und Astoria trank einen großen Schluck Tee, um sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen.
Sie stellte die Tasse ab und sah der Brünetten in die Augen.
„Wann?"
„Nun, ich müsste Draco noch fragen. Aber wie wäre es mit Freitag?"
Ihr Kiefer spannte sich an. Das war schon in zwei Tagen.

Sie sah auf, als Draco in der Tür erschien mit Aurora an der Hand.
„Aurora, deine Mama und ich haben gerade miteinander gesprochen.", verkündete Granger und Aurora krabbelte zu Astoria auf den Schoss, während Malfoy sich zögerlich zwischen den beiden Frauen setzte.
„Über was?", fragte das blonde Mädchen und Astoria drückte ihre kleine Tochter etwas fester an sich.
„Miss Granger hat gerade vorgeschlagen, ob du... ob du am Wochenende bei Draco und seiner Familie einmal schlafen möchtest?"
Malfoy blickte Granger verwundert an und Aurora wandte sich in Astorias Armen zu ihr um.
„Wirklich Mummy? Geht das denn?"
Vermutlich.
„Nun die Frage ist, ob du das möchtest, Liebling?"
Aurora schien darüber nachzudenken.
„Aurora.", fing Draco an. „Du musst das noch nicht heute entscheiden. Wenn dir das zu schnell geht, ist das in Ordnung."
„Oma Zissy würde sich bestimmt auch freuen."

Ja vermutlich. Die ganze Familie Malfoy würde sich freuen.
„Und ich würde Opa kennenlernen.", sagte Aurora aufgeregt und Astoria lächelte milde.
„Ja, stimmt. Das hatten wir doch ohnehin vor."
Zumindest sprach Narzissa in letzter Zeit recht häufig davon, wenn sie Aurora besuchte. Hermine Granger wandte sich an Draco.
„Würde es am Freitagmittag bei dir gehen?"
„Ähm. Ich arbeite bis drei Uhr Nachmittag."
„Mittag hole ich Aurora ohnehin erst vom Kindergarten ab.", mischte sich Astoria ein. „Ich kann sie im Anschluss nach Manor bringen. Deine Mutter wird ohnehin da sein, oder?"
Sie hatte keine Lust Draco zu treffen. Ihm praktisch ihre gemeinsame Tochter zu übergeben. Darauf konnte sie verzichten.
„Sicher.", meinte er ruhig. „So könnten wir es auch machen."
So würden sie es machen und Punkt. Astoria wollte darüber nicht weiter nachdenken.



Und das tat sie auch nicht mehr, als Granger und Malfoy ging. Aurora war viel zu aufgekratzt dafür und es galt ihr kleines Mädchen zu beschäftigen. Sie sprach erst wieder darüber, als Jack kam und sie gemeinsam das Abendessen vorbereiteten. Jack sah es natürlich wieder neutral und als einen guten Schritt für Aurora und er lobte Astoria, dass sie Draco heute nicht aus der Wohnung geworfen hatte.
„Was hast du erwartet?", fragte sie, während sie den Salat fertig anmachte und er die Pasta in eine Schüssel füllte. „Das ich ihn verfluche? Ich kann mich durchaus erwachsen benehmen."
Jack gluckste und trat hinter sie. Nur um sie auf die Wange zu küssen und fest zu umarmen.
„Ich weiß. Ich weiß, Darling. Trotzdem bin ich stolz auf dich."
Sie seufzte.
„Ich würde mich besser fühlen, wenn du mich nicht so lobst. Dann könnte ich mehr Pläne gegen ihn schmieden."
Er gluckste wieder.
„Schwachsinn. Du bist ein guter Mensch."
War sie das? Ein guter Mensch?

Sie lehnte sich gegen seine Umarmung und er küsste sanft ihr Ohr, bevor er ruhig weitersprach.
„Weißt du was, dann machen wir uns am Freitag einen schönen Abend, ja?"
„Einen schönen Abend?", hakte sie nach.
„Wir gehen schick Essen und vielleicht ins Theater. Du warst schon lange nicht mehr im Theater. Es läuft auch eine Operette."
Sie grinste und legte ihre Hände auf seine, die auf ihrem flachen Bauch lagen.
„Das hört sich nach einer wirklich guten Idee an."
„Tja, Miss Greengrass, die habe ich meistens."
Sie wandte sich in seiner Umarmung um und grinste ihn an.
„Ich weiß." Er küsste sie zärtlich und ließ sie los, als die Soße unheilvoll am Herd blubberte. Sie schmunzelte und schwang ihren Stab, nur damit die Teller ins Esszimmer flogen und sich der Tisch von selbst deckte. „Ich hole Aurora.", verkündete sie und trat zur Seite, als die Salatschüssel an ihr vorbeiflog.

Aurora war nicht in ihrem Zimmer, wie Astoria verwundert feststellen musste. Sie fand ihren kleinen Liebling in ihrem Schlafzimmer an der Frisierkommode sitzen.
„Was machst du denn da?", fragte Astoria sanft und sah, dass Aurora eine Perlenkette um hatte, die Astoria gehörte.
Sie musste lächeln, als das kleine Mädchen verkündete.
„Ich mache mich hübsch. So wie du."
Astoria setzte sich neben sie und strich ihr sanft über die Wange.
„Du bist schon hübsch, mein Liebling."
Aurora griff nach einer anderen Kette und hielt sie ihrer Mutter fragend unter die Nase.
„Was ist das für eine Kette?"
Astoria sah verwundert auf das silberne Metallion.
„Wo hast du das den her?"
Sie hatte es schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen.
„Es war ganz, ganz unten in der Schatulle."
Astoria griff danach und fuhr mit dem Daumen über das eingeprägte Wappen. Sie hatte nicht einmal mehr gewusst, dass sie die Kette noch besaß.

Es war eine halbe Ewigkeit her. Damals war sie mit Draco gerade mal drei Monate zusammen gewesen. Sie war auch, wie jetzt, an einer Frisierkommode gesessen, als Draco hinter sie getreten war. Er hatte ihr damals diese Kette umgelegt. Astoria war verwirrt und gleichzeitig glücklich gewesen, als er gemeint hatte, dass jetzt jeder sehen würde, zu wem sie gehörte. Er hatte sie damals in den Nacken geküsst, während Astoria ungläubig ihr Spiegelbild angesehen hatte und das Wappen der Familie Malfoy erblickt hatte.
„Was ist das für ein Bild?", fragte Aurora und riss Astoria aus ihren Erinnerungen.
Sie schloss kurz die Augen.
„Das ist... kein Bild. Sondern ein Wappen."
„Ein Wappen?", fragte das Mädchen nachdenklich.
„Ja. Es zeigt praktisch zu welcher Familie es gehört. Weißt du, wie bei Hyperion das große Wappen in der Eingangshalle."
Aurora nickte.
„Ja, aber das sieht anders aus."
„Nun weil es nicht das Wappen der Greengrass ist. Es gehört zu der Familie Malfoy."
Auroras Augen leuchteten.
„Zu Draco?"

Astoria nickte stumm. Ja zu Draco Malfoy. Sie öffnete das Medaillon und reichte es wieder Aurora, die lächeln aufsah.
„Das ist Draco."
Astoria nickte erneut.
„Ja."
„Warum ist da Draco drinnen?"
Astoria für Aurora durchs offene Haar.
„Er hat es mir einmal geschenkt, damit ich ihn nicht vergesse."
Was sollte sie sonst sagen? Dass sie geglaubt hatte, er würde es ernst meinen und es in Wirklichkeit nur Dracos Eifersucht war, wieso er der ganzen Weilt zeigen wollte zu wem Astoria damals gehörte. Sie nahm Aurora die Kette erneut ab, ließ den Anhänger zuschnappen und öffnete den Kettenverschluss. Sie legte Aurora die Kette um.
„Ich schenke sie dir."
Aurora sah zu ihrer Mutter auf.
„Wirklich?"
Astoria nickte.
„Ja. Ich bin mir sicher, dass Draco nichts dagegen hat. Und Oma Zissy würde das auch gefallen."
Sie nahm Aurora sanft in den Arm, als Aurora sie umarmte und drückte sie fest. Astoria würde es nicht vor ihrer Tochter sagen. Aber sie fürchtete das Wochenende. Das erste Mal, dass ihre Tochter nicht bei ihr war. Sie hoffte, dass sie das irgendwie überstehen würde.

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